Frankfurt (www.fondscheck.de) - Europäische Staatsanleihen traten im Februar weitgehend auf der Stelle, so die Experten von Union Investment in ihrem Kommentar zum
UniEuroRenta (
ISIN DE0008491069 /
WKN 849106 ).
Nicht das Wachstumsbild, sondern die Politik der Notenbanken hätten das Marktgeschehen geprägt. Schwächere Wirtschaftsdaten und ein geringer Inflationsdruck würden die Europäische Zentralbank derzeit nicht zu Zinserhöhungen drängen. Die Währungshüter hätten zuletzt erneut ihre abwartende Haltung deutlich gemacht. Darüber hinaus hätten sie einen neuen Langfristtender (TLTRO) angekündigt, der die Liquidität im Bankensektor erhöhen dürfte.
Auch wenn dieses Instrument vermutlich erst nach der Europawahl eingesetzt werde, so sei die Botschaft dennoch klar: Derzeit sei der Aufwärtsdruck auf die Renditen gering. Anleger hätten daher, auch angesichts der geringen Renditen bei Kernstaatsanleihen, Papiere mit Risikoaufschlag favorisiert. Hiervon hätten vor allem Unternehmensanleihen profitieren können, Peripherieanleihen jedoch nur zum Teil. Die Nachfrage sei derart hoch gewesen, dass eine Vielzahl an neuen Papieren habe begeben werden können. Bei einer Auktion für eine 30-jährige italienische Staatsanleihe hätten sich die Orderaufträge auf ein Rekordvolumen von 41 Milliarden Euro belaufen.
Darüber hinaus habe es länderspezifische Belastungsfaktoren gegeben. So stünden in Spanien vorgezogene Neuwahlen an und Italien habe sich einer geringeren Wachstumsprognose des Internationalen Währungsfonds gegenübergesehen. Zudem habe eine
Ratingüberprüfung durch Fitch angestanden. Zwar sei die Bonitätsnote nicht verändert worden, der Ausblick für Italien sei aber negativ geblieben. Gute US-Konjunkturdaten hätten am letzten Handelstag für eine Korrektur gesorgt, sodass die Wertentwicklung des Gesamtmarktes, gemessen am iBoxx Euro Sovereign-Index, mit -0,4 Prozent letztlich negativ ausgefallen sei.
Das Fondsmanagement habe die Stärke italienischer Staatsanleihen für eine Positionsreduzierung genutzt. Im Gegenzug hätten die Experten Papiere aus Portugal und Spanien hinzugekauft. Gegenüber Titeln aus Frankreich und Deutschland seien sie zurückhaltend geblieben. Darüber hinaus hätten sie sich im Februar an einer Vielzahl an Neuemissionen beteiligt.
Mit der Entscheidung der EZB, die Leitzinsen vorerst nicht zu erhöhen, sei der Aufwärtsdruck auf die Renditen nochmals geringer geworden. (Stand vom 28.02.2019) (25.03.2019/fc/a/f)