Gold-Anleger brauchen aktuell starke Nerven. Das Edelmetall gerät gleich von mehreren Seiten unter Beschuss: Ein starker US-Dollar, widersprüchliche Signale der US-Notenbank und nachlassende geopolitische Spannungen bilden derzeit einen toxischen Cocktail. Droht nach der jüngsten Rallye nun eine längere Durststrecke oder bietet der Rücksetzer lediglich eine willkommene Einstiegschance?
Der Dollar drückt die Stimmung
Der Hauptbelastungsfaktor ist unübersehbar: Der US-Dollar zeigt sich bärenstark und notiert nahe seines Sechs-Monats-Hochs. Solange der Dollar-Index über der kritischen 100er-Marke verharrt, wird die Luft für das Edelmetall dünn.
Die Mechanik dahinter ist simpel, aber gnadenlos: Da Gold in Dollar gehandelt wird, verteuert eine starke US-Währung den Rohstoff für internationale Käufer erheblich. Die Nachfrage sinkt zwangsläufig, und Analysten wie Jigar Trivedi von Reliance Securities warnen bereits vor anhaltendem Druck, sollte der Greenback seine Stärke beibehalten.
Fed-Chaos: Was machen die Zinsen?
Als wäre die Währungssituation nicht genug, sorgt auch die US-Notenbank für massive Verwirrung. Die Märkte werden derzeit mit völlig widersprüchlichen Signalen geflutet. Während Kommentare von Fed-Präsident John Williams kurzzeitig Hoffnung auf rasche Zinssenkungen schürten, ruderten andere Währungshüter prompt zurück.
Insbesondere Lorie Logan von der Fed in Dallas forderte, die Zinsen „für eine Zeit“ unverändert zu lassen, unterstützt von Warnungen ihrer Kollegen aus Chicago und Cleveland. Das Resultat? Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Dezember schmolz auf 69 Prozent zusammen. Für das zinslose Gold, das normalerweise in Niedrigzinsphasen glänzt, ist dieses unsichere Umfeld pures Gift.
Sicherer Hafen nicht mehr gefragt?
Selbst der Status als „Sicherer Hafen“ bröckelt aktuell. Berichte über einen möglichen überarbeiteten Friedensplan zwischen den USA und der Ukraine nehmen dem Markt die Angstprämie. Ohne akute geopolitische Eskalation fehlt den Bullen eine wichtige Argumentationsgrundlage.
Experten prognostizieren für die kommenden drei bis fünf Wochen einen flachen bis negativen Trend. Die Belastungsfaktoren summieren sich:
- Dollar-Index fest über der Marke von 100
- Widersprüchliche „Hawk vs. Dove“ Signale der Fed
- Sinkende Zinssenkungsfantasie für den Dezember
- Geopolitische Entspannungssignale reduzieren Flucht in Sachwerte
Ein Blick auf die Kursentwicklung bestätigt die Lethargie: Mit einem Schlusskurs von 4.062,80 USD kämpft das Edelmetall um Bodenbildung. Der Abstand zum erst kürzlich markierten 52-Wochen-Hoch bei gut 4.200 USD hat sich auf fast 4 Prozent ausgeweitet. Auch wenn der RSI mit 57,7 noch keine extreme Überverkauftheit anzeigt, ist das Momentum vorerst gebrochen.
Anleger blicken nun gebannt auf die weitere Entwicklung des Greenbacks. Solange der Dollar seine Stärke ausspielt und die Zinsfantasie gedämpft bleibt, dürfte es für Gold schwer werden, den Abwärtstrend kurzfristig zu durchbrechen.
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