Coinbase Aktie: Gegenwind

Eine Analystenkürzung des Kursziels um 27% und regulatorische Bedenken zu Stablecoins belasten die Coinbase-Aktie zum Jahresende, während das Unternehmen neue Geschäftsfelder erschließt.

Kurz zusammengefasst:
  • Kursziel von Needham um 27% gesenkt
  • Regulatorische Warnung vor US-Stablecoin-Politik
  • Negative Coinbase-Premium-Gap für Bitcoin
  • Neue Initiativen wie 24/7-Aktienhandel geplant

Coinbase steht zum Jahresende unter Druck. Ein deutlich gesenktes Kursziel, schwächere Signale aus dem US‑Markt und eine brisante Regulierungssituation rund um Stablecoins sorgen für Unsicherheit. Gleichzeitig versucht das Unternehmen, sein Geschäftsmodell breiter aufzustellen und geopolitische Risiken offensiv anzusprechen. Wie belastbar ist diese Mischung aus Warnungen, Gegenwind und neuen Initiativen?

Deutliches Kursziel, wachsender Zweifel

Den stärksten unmittelbaren Impuls liefert eine Neubewertung durch Needham & Company. Analyst John Todaro hat das Kursziel für die Coinbase‑Aktie von 400 auf 290 US‑Dollar gesenkt – ein Rückgang von rund 27 Prozent. Die Einstufung bleibt zwar bei „Buy“, doch die Größenordnung der Kürzung signalisiert: Die Erwartungen an die kurzfristige Ertragskraft werden deutlich zurückgeschraubt.

Coinbase

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Kern der Skepsis ist die Entwicklung der Krypto‑Handelsvolumina. Needham rechnet damit, dass die Umsätze aus dem Trading‑Geschäft in den kommenden Quartalen schwächer ausfallen. Selbst wenn Kryptopreise einen Boden finden sollten, bleibt der Privathandel erfahrungsgemäß verhalten, bis ein klarer neuer Aufwärtstrend einsetzt. Diese Sichtweise passt zu der jüngsten Entwicklung des Papiers: Auf Wochensicht liegt der Titel rund 3 Prozent im Minus, auf Sicht von zwölf Monaten sogar gut 7 Prozent, während der Abstand zum 52‑Wochen‑Hoch bei etwa 36 Prozent liegt.

Auch technische Indikatoren zeichnen ein angespanntes Bild. Der Kurs von 231,60 US‑Dollar liegt unter dem 200‑Tage‑Durchschnitt, während der 14‑Tage‑RSI mit 72,8 bereits in einen überkauften Bereich hineinragt. Zusammen mit einer hohen 30‑Tage‑Volatilität von knapp 57 Prozent unterstreicht das die Nervosität im Markt.

Regulatorischer Druck und China‑Warnung

Parallel zu den Analystenkommentaren erhöht das Management den Ton in der Regulierungspolitik. Chief Policy Officer Faryar Shirzad und CEO Brian Armstrong warnten am 31. Dezember eindringlich vor den Folgen aktueller US‑Gesetzesinitiativen, insbesondere des GENIUS Act. Aus ihrer Sicht drohen die USA, im Wettbewerb um digitale Währungen und Zahlungsinfrastruktur ins Hintertreffen zu geraten.

Im Zentrum steht die Frage, ob auf US‑Dollar‑Stablecoins künftig Zinsen gezahlt werden dürfen. Genau hier öffnet sich laut Coinbase eine Lücke zu China: Die People’s Bank of China plant, ab dem 1. Januar 2026 Zinsen auf Guthaben im digitalen Yuan (e‑CNY) zu zahlen. Damit würde die chinesische Digitalwährung direkt attraktiver gemacht, während US‑Stablecoins durch ein Zinsverbot an Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnten.

Coinbase argumentiert, dass ein solches Regime die strategische Rolle des US‑Dollars im digitalen Finanzsystem schwächen würde. Die Botschaft an die Politik ist klar: Wer Renditemöglichkeiten auf Dollar‑Stablecoins einschränkt, während China seine digitale Währung verzinst, riskiert eine Verschiebung von Marktanteilen und Einfluss.

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Geteilte Signale aus dem Kryptomarkt

Auch aus dem Marktumfeld kommen gemischte Signale. Besonders beachtet wird die sogenannte Coinbase Premium Gap – also der Preisunterschied von Bitcoin auf Coinbase Pro im Vergleich zu Binance. Am 31. Dezember lag dieser Abstand bei minus 122 US‑Dollar. Das ist einer der niedrigsten Werte der vergangenen 18 Monate und wird als Hinweis gewertet, dass insbesondere US‑Investoren weniger bereit sind, Bitcoin über Coinbase zu höheren Preisen zu kaufen oder verstärkt verkaufen.

Auf der anderen Seite zeigen US‑Spot‑Bitcoin‑ETFs zum Jahresende ein anderes Bild. Nach sieben Tagen mit Abflüssen von insgesamt mehr als 1,1 Milliarden US‑Dollar verzeichneten diese Produkte am 31. Dezember Nettozuflüsse von 355 Millionen US‑Dollar. Besonders BlackRocks IBIT ETF stach mit rund 144 Millionen US‑Dollar an Zuflüssen hervor.

Diese ETF‑Einstiege stützen zwar die zugrunde liegenden Bitcoin‑Bestände, stehen aber im Kontrast zur negativen Coinbase‑Prämie. Das deutet auf ein komplexes Umfeld hin, in dem institutionelle US‑Gelder über regulierte ETF‑Vehikel in Bitcoin gehen, während die Handelsaktivität auf Coinbase selbst eher abkühlt.

Strategische Projekte und Sicherheitsfokus

Operativ versucht Coinbase, die starke Abhängigkeit von klassischen Krypto‑Handelsgebühren weiter zu reduzieren. Das Unternehmen arbeitet an der Einführung eines 24/7‑Aktienhandels sowie von Prognosemärkten. Beides zielt darauf ab, neue Einnahmequellen zu erschließen und die Plattform breiter aufzustellen.

Zugleich bleibt Sicherheit ein zentrales Thema. CEO Brian Armstrong bestätigte die Festnahme eines ehemaligen Mitarbeiters in Indien, der mit einem Cyberangriff im Mai 2025 in Verbindung gebracht wird. Diese Entwicklung zeigt, dass das Unternehmen nicht nur externen Risiken, sondern auch möglichen internen Bedrohungen nachgeht und Compliance‑Strukturen weiter schärft.

Fazit: Kurzfristig belastet, Umfeld bleibt komplex

Unterm Strich befindet sich die Coinbase‑Aktie in einer heiklen Ausgangslage: Eine deutliche Kürzung des Kursziels bei unverändert positivem Rating, ein negativer Coinbase‑Premium‑Wert, technische Schwächesignale und regulatorische Unsicherheiten ziehen das kurzfristige Bild nach unten. Gleichzeitig arbeitet das Management daran, neue Geschäftsfelder wie durchgehenden Aktienhandel und Prognosemärkte aufzubauen und positioniert sich lautstark in der Diskussion um die digitale Rolle des US‑Dollars. Die nächsten Monate werden vor allem davon geprägt sein, ob sich die Handelsvolumina im Kryptomarkt erholen und ob die US‑Gesetzgebung den von Coinbase kritisierten Stablecoin‑Kurs tatsächlich in geltendes Recht überführt.

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