Der Sportartikelriese aus Herzogenaurach liefert operative Erfolge, doch die Börse reagiert bislang unterkühlt. Während wichtige juristische Risiken in den USA schwinden und die strategische Präsenz im dortigen Teamsport ausgebaut wird, notiert das Papier weiterhin in der Nähe des Jahrestiefs. Gelingt mit den neuesten Entscheidungen die lang ersehnte Bodenbildung?
- US-Deal: Vertragsverlängerung mit der WNFC bis 2028 fixiert.
- Rechtssicherheit: Sammelklage zur „Yeezy“-Partnerschaft abgewiesen.
- Kursziel: RBC senkt Target auf 190 Euro, bestätigt aber „Outperform“.
- Performance: Kursverlust seit Jahresanfang beläuft sich auf knapp 32 %.
Fokus auf den US-Markt
Ungeachtet der aktuellen Kursschwäche treibt das Management die langfristige Positionierung voran. Am gestrigen Montag verkündete der Konzern die vorzeitige Verlängerung der Partnerschaft mit der Women’s National Football Conference (WNFC). Bis mindestens 2028 bleibt Adidas exklusiver Ausrüster für Uniformen und On-Field-Bekleidung der Liga.
Dieser Schritt zielt direkt auf den strategisch wichtigen US-Markt und das wachsende Segment des Frauensports ab. Neben der Ausstattung der 16 Teams umfasst der Deal auch die Förderung von Jugendprogrammen. Für Adidas ist dies ein wichtiger Baustein, um Marktanteile gegen die dominante lokale Konkurrenz zu verteidigen und die Sichtbarkeit der Marke jenseits reiner Lifestyle-Produkte zu stärken.
Analysten sehen gemischtes Bild
Die Diskrepanz zwischen operativer Arbeit und Aktienkurs bleibt jedoch eklatant. Gestern schloss das Papier bei 160,50 Euro und bestätigte damit den übergeordneten Abwärtstrend, der sich in einem Minus von rund 32 % seit Jahresbeginn manifestiert. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt inzwischen über 16 %, was den technischen Druck unterstreicht.
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Marktbeobachter werten die jüngste Reaktion der Analysten als Anpassung an diese Realität. Die Experten der kanadischen Bank RBC senkten ihr Kursziel Anfang Dezember von 210 auf 190 Euro. Wichtig für Anleger ist jedoch die Beibehaltung der Einstufung „Outperform“. Dies signalisiert, dass die fundamentale Substanz des Unternehmens trotz der momentanen Baisse höher eingeschätzt wird als der aktuelle Börsenwert.
Juristischer Erfolg und Ausblick
Rückenwind erhält der Konzern von der juristischen Seite. Ein US-Berufungsgericht in San Francisco wies vergangene Woche eine Sammelklage von Anlegern bezüglich der beendeten Zusammenarbeit mit Kanye West ab. Der Vorwurf, Risiken verschwiegen zu haben, istdamit vom Tisch. Dies beseitigt eine signifikante Unsicherheit, die lange auf der Stimmung lastete.
Die Gemengelage für Adidas bleibt komplex: Auf der Habenseite stehen eine bereinigte Rechtslage und strategische Fortschritte in den USA. Dem gegenüber steht ein charttechnisch angeschlagener Kurs, der erst bei einer Rückeroberung der 50-Tage-Linie (aktuell bei ca. 169,50 Euro) ein erstes Entspannungssignal senden würde. Bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball der allgemeinen Marktstimmung, wobei das RBC-Kursziel von 190 Euro das theoretische Aufholpotenzial definiert.
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