Die Lufthansa stellt sich neu auf – und das drastischer als erwartet. Eine komplette Konzernreorganisation soll ab Januar 2026 das Ruder herumreißen, nachdem die operative Marge der Kerngesellschaft auf null Prozent abgestürzt ist. Während europäische Rivalen wie British Airways mit 16 Prozent glänzen, kämpft Deutschlands größte Airline ums Überleben. Kann diese radikale Kehrtwende den Absturz stoppen oder ist es bereits zu spät?
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Von einst knapp 8 Prozent operativer Marge in 2019 ist bei Lufthansa Airlines nichts mehr übrig. Damit steht der deutsche Konzern als Schlusslicht unter den drei großen europäischen Legacy-Carriern da.
Zentrale Steuerung: Alles auf eine Karte
Das Herzstück der angekündigten Revolution: Ein neues „Hub Steering Board“ unter CCO Dieter Vranckx soll künftig die Flugpläne von sechs Konzern-Hubs zentral koordinieren. Frankfurt, München, Wien, Zürich, Brüssel und Rom werden erstmals wie ein einziges Netzwerk gesteuert – eine Premiere für Kurz- und Mittelstreckenflüge.
Die wichtigsten Reformpunkte:
– Zentrale Netzwerksteuerung für alle Hub-Airlines
– Vier neue „Group Function Boards“ für Hub-Management, IT, Personal und Finanzen
– Bündelung der IT-Funktionen unter CTO Grazia Vittadini
– Vollständige Umsetzung ab 1. Januar 2026
Zusätzlich verstärken seit September zwei neue Hub-Manager die operative Führung: Francesco Sciortino übernahm Frankfurt, Heiko Reitz München.
CEO Spohr: „Wendepunkt erreicht“ – wirklich?
Konzernchef Carsten Spohr zeigt sich optimistisch und verkündet den Turnaround bereits als vollzogen. Die Flugausfälle seien auf nur ein Prozent gesunken, die Kundenzufriedenheit steige. Doch gleichzeitig räumt er ein: Der Kostennachteil der klassischen Division sei so groß, dass das Wachstum über günstigere Töchter wie City Airlines und Discover erfolgen müsse.
Flucht aus Deutschland: Über 50 Prozent der Flotte wandert ab
Besonders brisant: Lufthansa will mehr als die Hälfte ihrer Flotte außerhalb der deutschen Kern-Hubs Frankfurt und München stationieren. Diese Multi-Hub-Strategie nutzt bewusst kostengünstigere Märkte – ein Eingeständnis der deutschen Standortnachteile.
Unterdessen zeigt Konzernperle SWISS mit 11 Prozent operativer Marge, wo die Reise hingehen könnte. Doch bis 2026 muss das Restrukturierungsprogramm erst einmal die versprochenen 1,5 Milliarden Euro Bruttogewinn liefern.
Die umfassende Neuorganisation ist ein Alles-oder-Nichts-Wagnis für Lufthansa. Mit der aktuellen Performance von 21 Prozent Plus seit Jahresanfang scheinen Anleger dem Turnaround-Plan zu vertrauen. Der wahre Test kommt jedoch mit der Umsetzung 2026 – dann zeigt sich, ob die radikale Rosskur wirkt oder der Patient bereits zu schwach war.
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