TSMC beeindruckt mit kräftigem Wachstum und hohen Margen, steht aber technologisch und geopolitisch unter Druck. Neue Konkurrenzinitiativen von Intel und aus Japan treffen auf einen Markt, in dem die Nachfrage nach KI-Halbleitern weiter die Kapazitäten ausreizt. Entscheidend wird sein, ob der Konzern seine technologische Führungsposition bei 2nm und Packaging behaupten kann.
Intel greift bei Packaging an
Am 26. Dezember zeigte Intel Foundry eine neue Multi-Chiplet-Packaging-Technologie, die auf bis zum 12‑fachen der Standard-Retikelgröße skalieren soll. Damit liegt Intel über TSMCs aktuell geplanter Obergrenze von 9,5‑fach für vergleichbare Packaging-Lösungen.
Das neue Package-Design von Intel integriert mindestens 16 Recheneinheiten und 24 HBM5‑Stacks. Damit zielt Intel direkt auf TSMCs Rolle als Referenzanbieter für Advanced Packaging (CoWoS), ein Engpass bei KI-Beschleunigern.
Parallel dazu hat die japanische Regierung am 26. Dezember ein Budget verabschiedet, das die staatlichen Ausgaben für Halbleiter und „Physical AI“ ab April 2026 vervierfachen soll. Explizit gestärkt wird Rapidus, ein direkter Wettbewerber mit dem Ziel, bei 2nm in die Spitzengruppe vorzustoßen.
Umsatzsprung und hohe Investitionen
Operativ bleibt TSMC klar auf Wachstumskurs. Verifizierte Daten zeigen, dass der Umsatz im dritten Quartal im Jahresvergleich um 40,8 % gestiegen ist. High-Performance Computing (HPC) steht inzwischen für 57 % der Erlöse und unterstreicht die Ausrichtung auf KI-Infrastruktur.
Für 2026 sind stark steigende Investitionen geplant. Die Capex sollen von rund 40–42 Mrd. US‑Dollar im Jahr 2025 auf fast 50 Mrd. US‑Dollar im Zeitraum 2026/2027 zulegen. Ein großer Teil dieser Mittel fließt in den 2nm-Knoten, der ab 2026 zum Ergebnis beitragen soll. Die 3nm‑Technologie steuert bereits heute 23 % des Gesamtumsatzes bei.
Bewertung, Kennzahlen und Analystenziele
An der Börse bringt es TSMC derzeit auf rund 302 US‑Dollar je Aktie und eine Marktkapitalisierung von 1,57 Bio. US‑Dollar. Die Bewertung liegt bei einem KGV von etwa 31, die Nettomarge bei 43,7 %. Die Dividendenrendite bewegt sich zwischen rund 0,83 % und 1,3 %.
Die Wall Street bleibt positiv gestimmt. Der Analystenkonsens lautet derzeit „Buy“, das durchschnittliche Kursziel liegt bei 355 US‑Dollar und impliziert damit ein Aufwärtspotenzial von knapp 20 % gegenüber dem aktuellen Niveau. Einzelne Häuser wie Susquehanna haben ihre Ziele bis auf 400 US‑Dollar angehoben.
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Zentrale Kennzahlen im Überblick:
- Aktueller Kurs: ca. 302 US‑Dollar
- Marktkapitalisierung: 1,57 Bio. US‑Dollar
- KGV: ca. 31
- Q3-Umsatzwachstum: +40,8 % YoY
- Nettomarge: 43,7 %
- Dividendenrendite: ca. 0,83–1,3 %
HBM-Engpässe und Partnernetzwerk
Die Lieferkette für High Bandwidth Memory (HBM), den TSMC in seine Packages integriert, bleibt angespannt. Am 26. Dezember wurde bekannt, dass Google ein zentrales Einkaufsteam in Südkorea entlassen hat, nachdem es nicht gelungen war, langfristige HBM‑Lieferverträge zu sichern. Anbieter wie SK Hynix und Samsung haben ihre Kapazitäten bis 2026 bereits vollständig vergeben.
TSMC versucht, die eigene Versorgung abzusichern. Am 26. November 2025 zeichnete das Unternehmen 30 Schlüssellieferanten aus, wie unter anderem Advantest am 25./26. Dezember bestätigte. Zudem beschleunigt SK Hynix die Zusammenarbeit mit TSMC bei HBM4, um einen Start Anfang 2026 zu ermöglichen und die starke Nachfrage großer Cloud-Anbieter zu bedienen.
Gemischtes geopolitisches Umfeld
Regulatorisch ergibt sich ein gemischtes Bild. Die US-Regierung hat am 26. Dezember entschieden, in den kommenden 18 Monaten keine zusätzlichen Halbleiterzölle auf chinesische Produkte zu erheben. Das sorgt kurzfristig für Planbarkeit im Handel.
Gleichzeitig hält Washington an einer härteren Linie fest. Offiziell wurden in der chinesischen Chipindustrie „unfaire Subventionen“ identifiziert, und weitere Kontrollen chinesischer Fähigkeiten stehen weiter im Raum. Die Entlastung bei Zöllen ändert damit nichts an den grundsätzlichen Spannungen im Sektor.
Institutionelle Investoren und Chartbild
Nach der Rallye der vergangenen Monate passen institutionelle Investoren ihre Positionen an. Raub Brock Capital Management hat seinen Anteil im dritten Quartal um 6,2 % reduziert, Canoe Financial um 11,1 %. TSMC bleibt dennoch bei vielen Fonds ein Kerninvestment, die Verkäufe deuten vor allem auf Gewinnmitnahmen bei hohen Bewertungen hin.
Charttechnisch befindet sich die Aktie klar in einem Aufwärtstrend und notiert über der 50‑Tage-Linie von 292,46 US‑Dollar. Aus Marktsicht rückt damit vor allem der Bereich um 310 US‑Dollar als Widerstand in den Fokus: Ein Ausbruch darüber würde den Weg in Richtung des Konsens-Kursziels von 355 US‑Dollar weiter öffnen, zumal der Start des 2nm‑Knotens und die hohe KI-Nachfrage für zusätzlichen Rückenwind im Jahr 2026 sorgen sollen.
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