Noch vor wenigen Wochen wurde darüber spekuliert, ob der Bitcoin als „sicherer Hafen“ als Alternative zu den Edelmetallen betrachtet werden kann. Mittlerweile ist die bekannte Kryptowährung deutlich eingebrochen, womit diese Eigenschaft nicht mehr wirklich in Erwägung gezogen wird. Gold und Silber bleiben hingegen weiterhin gefragt. Nachdem der Silberpreis lange Zeit der Rally beim Gold hinterhergelaufen war, gelang ihm zum Wochenauftakt sogar wieder ein neues Allzeithoch. Damit stellt sich die Frage: Bietet die aktuelle Konstellation eine gute Einstiegsgelegenheit?
Hat der Höhenflug bei den Edelmetallen gerade erst begonnen?
Die Sorge um die ausufernde Staatsverschuldung vieler Industrienationen hat in den vergangenen Monaten zu verstärkten Käufen bei Edelmetallen geführt. Dabei steht Gold natürlich in seiner Funktion als „Sicherer Hafen“ an erster Stelle. Silber, Platin und Palladium finden aber auch als Industriemetalle Verwendung, was sich entsprechend auf die Kursbildung auswirken kann. Erfolgen die Käufe der Anleger aufgrund von Sorgen um die künftige Wirtschaftsentwicklung oder Inflation, profitiert natürlich Gold an erster Stelle. Da Silber aber nach wie vor noch Aufholpotenzial hat, bleiben beide Edelmetalle interessant. Doch auch in der „zweiten Reihe“ bei Platin und Palladium zeigen sich derzeit Konstellationen, welche einen weiteren Anstieg in Aussicht stellen. Doch die Kurse werden nicht nur von der technischen Seite getrieben. Vielmehr dürften sich fundamentale Gründe für einen weiteren Anstieg in den kommenden Monaten verantwortlich zeigen!
Sorgt Donald Trump für einen weiteren Höhenflug bei Gold?
In den vergangenen Monaten hatte Donald Trump immer wieder unterstrichen, dass ihm die US-Zinsen deutlich zu hoch sind. Entsprechend war auch die massive Kritik am Chef der US-Notenbank, Jerome Powell. Dessen Amtszeit läuft im Mai des kommenden Jahres ab. Es ist wahrscheinlich, dass Kevin Hassett Powells Nachfolger wird. Dieser hatte sich mehrfach zum Kurs des US-Präsidenten bekannt, so dass unter ihm davon auszugehen ist, dass die US-Notenbank einen deutlich offensiveren Kurs fahren wird. Sollte es Trump zudem gelingen, weitere Posten in der US-Notenbank mit seinen Getreuen zu besetzen, dürfte einer Zeit sehr niedriger Zinsen nichts mehr im Wege stehen. Es ist allerdings davon auszugehen, dass die US-Inflation entsprechend in diesem Fall deutlich nach oben schießen wird, womit gleichzeitig die Nachfrage nach der „inflationssicheren“ Anlage Gold weiter hoch bleibt. In diesem Fall sollte der Höhenflug der Edelmetalle noch lange nicht zu Ende sein.
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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