Die Transformation beim Medienriesen RTL fordert ihren Tribut. Angesichts wegbrechender Werbeeinnahmen im klassischen TV-Geschäft greift der Konzern nun hart durch und streicht Hunderte Stellen. Ist dieser schmerzhafte Schritt der notwendige Befreiungsschlag für die Streaming-Zukunft oder ein Zeichen tieferer struktureller Probleme?
Harte Realität: Sparen gegen den Abwärtstrend
Die Spekulationen haben ein Ende, und die Realität fällt drastisch aus: RTL Deutschland streicht rund 600 Vollzeitstellen. Das entspricht etwa 8 Prozent der Belegschaft. Zwar waren ursprünglich sogar bis zu 1.000 Entlassungen befürchtet worden, doch die Bestätigung vom Mittwoch verdeutlicht den Ernst der Lage.
Der Grund für den Kahlschlag liegt auf der Hand. Die Werbeeinnahmen im linearen Fernsehen sind in Deutschland seit 2019 um über 20 Prozent eingebrochen. Die alten, kostenintensiven Strukturen passen schlicht nicht mehr zur neuen Marktrealität. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss der Konzern schlanker werden.
Alles auf die Karte Streaming
Während das klassische TV schwächelt, verschiebt RTL die Ressourcen aggressiv in Richtung Zukunft: RTL+. Der Streaming-Dienst verzeichnet mittlerweile über 6,6 Millionen Abonnenten und soll zum zentralen Profitabilitätsmotor werden.
Um dieses Ziel bis 2026 zu erreichen, setzt das Management auf Synergien und Technologie:
* Technik-Migration: Bis Anfang 2026 soll die Streaming-Technologie auf die „Bedrock“-Plattform umgestellt werden, um Kosten zu senken.
* Reichweite: Durch eine neue Partnerschaft mit waipu.tv werden sogenannte FAST-Channels (werbefinanzierte Sender) auch außerhalb des eigenen Ökosystems verbreitet, um zusätzliche Einnahmequellen zu erschließen.
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Unsicherheit vor dem Führungswechsel
Der Umbau geschieht in einer heiklen Phase für den Konzern. Investoren warten noch immer auf die regulatorische Freigabe für die im Juni angekündigte Übernahme von Sky Deutschland – ein Deal, der die Marktposition massiv stärken soll, aber auch Integrationsrisiken birgt.
Zusätzlich steht ein Machtwechsel an der Spitze bevor: Im Mai 2026 soll Clément Schwebig das Ruder von CEO Thomas Rabe übernehmen. Der aktuelle Sparkurs erhöht den Druck, dem Nachfolger eine bereinigte und digitaler aufgestellte Organisation zu übergeben.
An der Börse sorgt die Unsicherheit für Nervosität. Die Aktie testet derzeit wichtige Unterstützungsbereiche. Ein technisches Warnsignal sendet dabei der RSI-Indikator, der mit einem Wert von 14,5 auf eine mittlerweile stark überverkaufte Situation hindeutet. Anleger blicken nun gespannt auf das erste Quartal 2026: Gelingt der Personalabbau geräuschlos und zahlt sich die Strategie aus?
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