Voestalpine Aktie: Europa-Falle!

Der österreichische Stahlkonzern verzeichnet im ersten Halbjahr 2024/25 deutliche Gewinneinbrüche und kämpft mit strukturellen Herausforderungen am europäischen Heimatmarkt.

Kurz zusammengefasst:
  • Gewinn je Aktie bricht um 38 Prozent ein
  • 81 Millionen Euro Sonderbelastungen durch Verkäufe
  • Starke regionale Unterschiede in der Geschäftsentwicklung
  • Grüne Anleihe für Dekarbonisierungsstrategie platziert

Voestalpine Aktie: Europa-Falle!

Während die Stahlstandorte in Nordamerika, Brasilien und China glänzen, kämpft Voestalpine in der Heimat Europa mit einem brutalen Gegenwind. Der österreichische Konzern musste für das erste Halbjahr 2024/25 deutliche Rückgänge vermelden – und sieht auch mittelfristig keine Besserung am Horizont. Besonders bitter: Ausgerechnet der Heimatmarkt entwickelt sich zum Problemfall.

Die Zahlen offenbaren eine gespaltene Welt für den Technologiekonzern. Während das EBIT um satte 34,8 Prozent einbrach und der Gewinn je Aktie von 1,51 auf nur noch 0,94 Euro abstürzte, zeigt die globale Aufstellung des Unternehmens zwei völlig unterschiedliche Realitäten.

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Sonderbelastungen treffen auf Strukturkrise

Der Verkauf der deutschen Tochter Buderus Edelstahl an die Investmentgesellschaft Mutares kostet Voestalpine teuer. Allein 81 Millionen Euro Sonderbelastungen drücken das Ergebnis – ein klares Signal, dass sich der Konzern von unprofitablen Teilen trennt. Doch damit nicht genug:

  • Umsatzrückgang: 5,5 Prozent auf 8,042 Milliarden Euro
  • EBITDA-Einbruch: Minus 20,5 Prozent auf 718 Millionen Euro
  • Gewinn halbiert: Von 321 auf 183 Millionen Euro nach Steuern
  • Zusätzliche Kostensteigerungen: Rund 100 Millionen Euro belasten zusätzlich

Die Automotive Components-Sparte in Deutschland steht besonders unter Druck. Während Autohersteller weltweit ihre Produktion drosseln, trifft es die europäischen Zulieferer mit voller Wucht.

Die Zwei-Welten-Strategie zeigt erste Erfolge

Doch Voestalpine gibt sich nicht geschlagen. In Nordamerika investiert der Konzern 70 Millionen Euro in die Erweiterung des Indiana-Standorts – 110 neue Arbeitsplätze entstehen. Gleichzeitig boomen die Spezialbereiche: Railway Systems profitiert von der weltweiten Infrastruktur-Offensive, während Warehouse & Rack Solutions Rekordprojekte realisiert.

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Ein Highlight: Für den südkoreanischen Reifenhersteller Nexen entsteht in Tschechien das höchste Hochregallager der Konzerngeschichte – 50 Meter ragen in die Höhe. Solche Leuchtturmprojekte zeigen, wo die Zukunft von Voestalpine liegt: In Hochtechnologie-Produkten fernab des klassischen Stahlgeschäfts.

Grüne Anleihe als Wegweiser

Im September 2024 gelang ein symbolträchtiger Coup: Voestalpine platzierte als erster europäischer Stahlkonzern eine grüne Anleihe über 500 Millionen Euro. Der Kupon von 3,75 Prozent bei fünfjähriger Laufzeit zeigt das Vertrauen der Investoren in die Dekarbonisierungsstrategie.

Die Bilanz bleibt trotz aller Turbulenzen solide: Eine Eigenkapitalquote von 48 Prozent und eine Nettoverschuldung, die sogar leicht auf 2,0 Milliarden Euro sank, geben Spielraum für weitere Transformationsschritte.

Keine Hoffnung auf schnelle Erholung

Das Management bleibt realistisch – fast schon pessimistisch. Trotz der Zinssenkungen der EZB rechnet Vorstands-Chef Herbert Eibensteiner nicht mit einer konjunkturellen Belebung in Europa. Die EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr liegt bei lediglich 1,4 Milliarden Euro, inklusive weiterer Sonderbelastungen von über 100 Millionen Euro.

Die Strategie ist klar: Europa wird restrukturiert, die Zukunft liegt in Übersee und in Nischenprodukten mit hoher Wertschöpfung. Doch der Preis für diese Transformation ist hoch – und die Aktionäre müssen vorerst mit mageren Erträgen leben.

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