Eine kräftige Kursrallye und gleichzeitig ein zurückgenommenes Analystenrating – diese Kombination prägt zum Wochenstart das Bild bei Voestalpine. Nach einer deutlichen Anhebung des Kursziels durch die Erste Group rückt weniger die operative Entwicklung, sondern vor allem die Bewertung in den Mittelpunkt. Wie passt das zusammen?
Analysten drehen am Bewertungshebel
Auslöser der aktuellen Diskussion ist das jüngste Update der Erste Group. Die Analysten haben ihr Kursziel für die Aktie deutlich von 26,50 auf 39,50 Euro angehoben. Das signalisiert ein spürbar höheres Vertrauen in die Ertragskraft des Konzerns.
Parallel dazu wurde die Einstufung aber von „Accumulate“ auf „Hold“ zurückgenommen. Hintergrund ist nicht eine Verschlechterung der Geschäftslage, sondern schlicht das deutlich gestiegene Kursniveau:
Die Aktie schloss am Freitag bei 37,70 Euro und liegt damit nur rund 3,5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 39,08 Euro. Nach einem Plus von über 100 % seit Jahresbeginn hält sich der Titel inzwischen klar über seinem 200‑Tage-Durchschnitt (Abstand gut 35 %).
Die Botschaft der Erste Group ist damit zweigeteilt: Fundamental sehen die Experten mehr Potenzial als bisher, kurzfristig gilt das Bewertungsniveau aber als angespannt.
Operative Basis bleibt stabil
Unterlegt wird das höhere Kursziel durch solide operative Daten und Projektmeldungen. Besonders hervorgehoben wird der Bereich Railway Systems:
Mit der Aufnahme des Vollbetriebs der Koralmbahn Mitte Dezember 2025 läuft eines der Vorzeigeprojekte des Konzerns nun vollständig. Voestalpine lieferte dafür 290 Kilometer Spezialschienen und 235 Weichen – ein sichtbarer Beleg für die Position im europäischen Bahninfrastruktur-Geschäft.
Auch die laufende Berichtsperiode gibt Rückhalt. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2025/26:
- lag der Umsatz zwar leicht rückläufig bei 7,6 Milliarden Euro,
- das EBITDA blieb jedoch stabil bei 722 Millionen Euro,
- der Ausblick für das Gesamtjahr mit einem erwarteten EBITDA von 1,4 bis 1,55 Milliarden Euro wurde bestätigt.
Gerade in einem volatilen Marktumfeld werten institutionelle Investoren die bestätigte Prognose als Zeichen von Resilienz. Der jüngste Kursstand von 37,70 Euro liegt zudem spürbar über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 34,93 Euro, während der RSI mit 38,2 eher auf eine abgekühlte Dynamik als auf eine Überhitzung hinweist.
Die Fakten im Überblick
- Kursziel Erste Group: Anhebung von 26,50 auf 39,50 Euro
- Rating: Abstufung von „Accumulate“ auf „Hold“ nach starker Kursentwicklung
- Operativ: EBITDA H1 2025/26 bei 722 Mio. Euro, Jahresprognose 1,4–1,55 Mrd. Euro bestätigt
- Großprojekt: Koralmbahn-Auslieferungen untermauern die Stärke im Railway-Segment
- Kursniveau: Schlusskurs 37,70 Euro, rund 3,5 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, über 100 % Plus seit Jahresbeginn
Ausblick: Zwischen Rallye und Konsolidierung
Die Aktie befindet sich nach der starken Jahresperformance in einer typischen Konsolidierungsphase. Auf der einen Seite steht das deutlich angehobene Kursziel, gestützt durch stabile Kennzahlen und eine robuste Projektpipeline. Auf der anderen Seite begrenzt das hohe Bewertungsniveau kurzfristig das zusätzliche Aufwärtspotenzial.
Kurzfristig dürfte der Titel daher von Gewinnmitnahmen und der „Hold“-Einstufung gebremst werden, während die erhöhten Gewinnschätzungen für die Jahre 2026/27 und 2027/28 sowie Erwartungen an eine zyklische Erholung der Stahlnachfrage und Impulse durch grüne Stahlprojekte den mittelfristigen Rahmen setzen. Entscheidend für die nächste Etappe bleibt, ob Voestalpine die bestätigten Ergebnisziele im laufenden Geschäftsjahr klar erreicht und damit das aktuelle Bewertungsniveau untermauert.
Voestalpine-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Voestalpine-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Voestalpine-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Voestalpine-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Voestalpine: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
