Anleger bei MP Materials stehen vor einem Rätsel. Während Morgan Stanley den Seltene-Erden-Produzenten als strategischen Gewinner im Handelskrieg feiert und das Kursziel anhebt, nutzt der CEO die Gunst der Stunde für massive Verkäufe. Passt die bullische Analystenmeinung noch zur Handlung der Führungsetage?
Strategisches Upgrade durch Morgan Stanley
Am gestrigen Freitag sorgte Analyst Carlos De Alba von Morgan Stanley für Aufsehen, als er die Bewertung der Aktie von „Equal Weight“ auf „Overweight“ anhob. Das neue Kursziel liegt bei 71,00 US-Dollar, was vom aktuellen Niveau ein Aufwärtspotenzial von rund 15 Prozent impliziert.
Die Begründung für den Optimismus ist rein geopolitischer Natur. Nach Einschätzung der Investmentbank hat die US-Regierung MP Materials als primäres Werkzeug auserkoren, um die chinesische Dominanz im Sektor der seltenen Erden zu brechen. Untermauert wird diese These durch ein kürzlich bekannt gewordenes Joint Venture mit dem saudischen Bergbauunternehmen Ma’aden, bei dem das US-Verteidigungsministerium die Finanzierung der amerikanischen Anteile an einer Raffinerie in Saudi-Arabien unterstützt.
Die staatliche Rückendeckung ist mittlerweile substanziell:
* Direkte Beteiligung: Die US-Regierung hält einen Anteil von 15 Prozent am Unternehmen (Investitionswert: 400 Millionen US-Dollar).
* Kreditlinie: Ein Darlehen über eine Milliarde US-Dollar sichert den Ausbau der Magnetfertigung, die bis 2028 eine Kapazität von 10.000 Tonnen erreichen soll.
* Lieferkette: Der Analyst lobt den Aufbau einer vollständig in den USA ansässigen Wertschöpfungskette von der Mine bis zum Magneten.
CEO nutzt Rallye für Kasse
Doch genau am Tag dieser positiven Analysteneinschätzung trennte sich CEO James Litinsky von einem signifikanten Aktienpaket. Wie aus Pflichtmitteilungen hervorgeht, veräußerte er am 5. Dezember insgesamt 385.000 Aktien zu einem Durchschnittskurs von rund 62,94 US-Dollar.
Der Verkauf spülte etwa 24,23 Millionen US-Dollar in die Kassen des Firmenchefs. Zwar hält Litinsky über Treuhandstrukturen und direkt weiterhin über 13 Millionen Anteile, doch reduzierte er seine Position mit diesem Schritt um knapp 2,85 Prozent. Insiderverkäufe in dieser Größenordnung, die zeitgleich mit positiven externen Nachrichten stattfinden, werden am Markt oft kritisch beäugt.
Massive Kursgewinne und operative Realität
Der Insider-Verkauf trifft auf eine Aktie, die bereits extrem gut gelaufen ist. Seit Jahresbeginn verzeichnete das Papier einen Anstieg von rund 298 Prozent, auch wenn der Kurs vom 52-Wochen-Hoch bei 100,25 US-Dollar mittlerweile korrigiert hat. Am Freitag schloss das Papier bei 62,09 US-Dollar und bringt damit eine Marktkapitalisierung von 11 Milliarden US-Dollar auf die Waage.
Operativ muss das Unternehmen jedoch erst noch in seine hohe Bewertung hineinwachsen. Im dritten Quartal 2025 meldete MP Materials einen Umsatzrückgang von fast 15 Prozent auf 53,55 Millionen US-Dollar. Der Verlust von 0,10 US-Dollar je Aktie fiel zwar geringer aus als von Analysten befürchtet, zeigt aber, dass die Profitabilität noch eine Herausforderung bleibt.
Die Situation zwingt Investoren zur Abwägung: Die massive staatliche Unterstützung und die strategische Bedeutung für die USA bieten ein starkes langfristiges Fundament. Dem gegenüber steht jedoch die Entscheidung des CEOs, nach der fast 300-prozentigen Jahresrallye Gewinne in zweistelliger Millionenhöhe mitzunehmen.
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