Beschleunigte Zulassung in den USA, Präzisionsonkologie, strategische Partnerschaften – auf dem Papier klingt alles nach Aufbruch bei Bayer. Doch der Kurs um 27 Euro zeigt: Die Börse glaubt nicht daran. Warum verpufft die Hyrnuo-Zulassung wirkungslos? Und was bedeutet das für Anleger, die auf den großen Turnaround setzen?
Hyrnuo: Durchbruch mit Haken
Die FDA hat grünes Licht gegeben – aber nur beschleunigt. Hyrnuo (Wirkstoff: Sevabertinib) darf in den USA bei fortgeschrittenem Lungenkrebs mit HER2-Mutation eingesetzt werden. Klingt nach einem Erfolg für die Pharmasparte. Ist es auch. Aber mit einem entscheidenden Vorbehalt.
Die Zulassung basiert auf vorläufigen Daten zur Ansprechrate. Der Konzern muss in bestätigenden Studien noch beweisen, dass das Medikament tatsächlich hält, was die ersten Zahlen versprechen. Scheitert diese Verifizierung, kann die Zulassung zurückgezogen werden.
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Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:
- Kurs verharrt trotz FDA-News bei 27 Euro – keine Euphorie erkennbar
- Verlust je Aktie im Q3: -0,98 EUR (Vorjahr: -4,26 EUR)
- Umsatz schrumpfte um über 3 Prozent auf 9,66 Mrd. EUR
- 52-Wochen-Spanne: zwischen 18,38 EUR und knapp 30 EUR
- Schuldenlast und Rechtsrisiken drücken weiter auf die Bewertung
Das Problem: Der Markt für Lungenkrebs-Therapien ist brutal umkämpft. Große Player haben längst etablierte Präzisionsonkologika im Portfolio. Hyrnuo muss sich erst beweisen – und das in einem Segment, wo jede positive Studie über Milliardenumsätze entscheidet.
Die harte Wahrheit der Zahlen
Während die Pressemitteilungen von Innovation sprechen, erzählt die Bilanz eine andere Geschichte. Im dritten Quartal rutschte Bayer erneut in die roten Zahlen. Der Umsatz ging zurück. Die Ertragskraft bleibt unter Druck.
Ein einzelnes Krebsmedikament für eine spezifische Mutation bei Lungenkrebs wird diese Dynamik nicht umkehren. Dafür ist die Patientengruppe zu klein, die Konkurrenz zu stark, der Zeitrahmen bis zur vollen Vermarktung zu lang.
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Institutionelle Investoren warten auf konkrete Umsatzzahlen aus der Hyrnuo-Vermarktung. Sie warten auf Belege, dass die Agrarsparte – das zweite Sorgenkind – sich stabilisiert. Sie warten auf einen Plan zum Schuldenabbau, der nicht nur auf Hoffnung basiert.
Warum die Börse skeptisch bleibt
Die Partnerschaft mit TetraScience zur Digitalisierung der Forschungsdaten? Sinnvoll für die interne Effizienz, aber kein Kurstreiber. Die beschleunigte FDA-Zulassung? Ein Baustein, mehr nicht.
Das eigentliche Problem sitzt tiefer: Bayer kämpft seit Jahren mit der Glaubwürdigkeit seiner Turnaround-Story. Zu oft wurden Versprechen nicht eingelöst. Zu lange drücken die Altlasten aus der Monsanto-Übernahme auf die Bewertung.
Der RSI von 19,6 zeigt zwar eine technisch überverkaufte Situation – aber das allein garantiert keine Trendwende. Dafür braucht es harte Fakten: nachhaltig steigende Gewinne, Fortschritte beim Schuldenabbau, oder einen echten Blockbuster in der Pipeline.
Konsolidierung statt Befreiungsschlag
Charttechnisch verharrt die Aktie in einer breiten Seitwärtsbewegung. Der Absturz auf 18,38 Euro scheint vorerst Geschichte, aber die Marke von 30 Euro bleibt außer Reichweite. Das Momentum fehlt.
Die FDA-Zulassung hat keine nennenswerte Kursbewegung ausgelöst. Das ist die vielleicht wichtigste Erkenntnis: Der Markt preist solche Einzelerfolge nicht mehr hoch, solange das Gesamtbild düster bleibt. Bayer muss liefern – nicht ankündigen.
Für risikobereite Anleger bleibt die Aktie interessant, allerdings nur mit viel Geduld und Schmerztoleranz. Die nächsten Quartale werden zeigen, ob aus den operativen Fortschritten tatsächlich eine Trendwende wird – oder ob Hyrnuo nur eine weitere Episode in einer langen Serie enttäuschter Hoffnungen bleibt.
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