Der Ölproduzent Tullow Oil stürzte am Freitag um bis zu 35 Prozent auf ein Rekordtief von 5,55 Pence ab. Auslöser war ein verheerender Handelsupdate, der massive Finanzprobleme und eine düstere Produktionsprognose offenbarte. Gleichzeitig laufen kritische Refinanzierungsgespräche mit Anleihegläubigern und Rohstoffhändlern – ein Wettlauf gegen die Zeit.
Wettlauf gegen die Bond-Fälligkeit
Tullow Oil verhandelt intensiv über die Refinanzierung seiner komplexen Kapitalstruktur. Die Dringlichkeit ist extrem: Im Mai 2026 läuft eine wichtige Anleihe fällig. Das Unternehmen prüft „Amend and Extend“-Übungen und andere Transaktionen zum Management seiner Verbindlichkeiten. Diese Gespräche werfen ernste Fragen zur künftigen Eigenkapitalstruktur auf.
Produktion im freien Fall
Die operativen Aussichten verdüstern sich rapide. Für 2025 wird die Produktion nur am unteren Ende der erwarteten 40-45.000 Barrel pro Tag liegen. Bis Ende Oktober lag der Durchschnitt bei rund 40.700 Barrel. Noch schlimmer: 2026 prognostiziert Tullow einen weiteren Rückgang auf nur noch 34-42.000 Barrel – getrieben vom natürlichen Rückgang der bestehenden Bohrlöcher.
- 2025 Produktion: Nur 40-45.000 Barrel (unteres Ende)
- 2026 Prognose: Weiterer Absturz auf 34-42.000 Barrel
- Jahresend-Schulden: Auf 1,2 Milliarden Dollar revidiert
- Verkäufe: Kenia-Beteiligung (120 Mio. $) und Gabun-Assets (300 Mio. $) veräußert
Schuldenexplosion trotz Asset-Verkäufen
Trotz strategischer Verkäufe steigen die Schulden weiter an. Die Nettoverschuldung zum Jahresende 2025 wurde auf etwa 1,2 Milliarden Dollar nach oben korrigiert – zuvor waren 1,1 Milliarden Dollar erwartet worden. Die Verkäufe in Kenia und Gabun brachten zwar über 400 Millionen Dollar ein, reichen aber offenbar nicht aus, um die finanziellen Probleme in den Griff zu bekommen.
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Kann die Kostenoptimierung retten, was zu retten ist? Tullow strebt 2025 Einsparungen von 10 Millionen Dollar an, um die jährlichen Netto-G&A-Ausgaben auf rund 40 Millionen Dollar zu drücken. In den nächsten drei Jahren sollen weitere 50 Millionen Dollar eingespart werden. Doch reicht das angesichts sinkender Produktion und steigender Schulden?
Ghana: Lichtblick mit Schatten
Im Ghana-Geschäft gibt es zumindest einige positive Signale. Die Jubilee-Ölproduktion lag bis Ende Oktober bei durchschnittlich 61.000 Barrel pro Tag, unterstützt durch einen neuen Produktionsbrunnen. Auch TEN übertraf die Erwartungen mit 16.000 Barrel.
Doch ein altes Problem bleibt ungelöst: Über 200 Millionen Dollar Forderungen an die ghanaische Regierung stehen noch aus. Die geplanten 300 Millionen Dollar freier Cashflow für 2025 beinhalten die Erholung von rund 100 Millionen Dollar Gasforderungen – Geld, das Tullow bisher nicht erhalten hat. Die Liquidität des Unternehmens hängt maßgeblich von der Begleichung dieser ausstehenden Beträge ab.
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