Während die meisten Investoren ihre Covestro-Anteile längst an den neuen Eigentümer ADNOC verkauft haben, geht die US-Großbank JPMorgan Chase den umgekehrten Weg. Mit einer Erhöhung auf 6,58 Prozent der Stimmrechte positioniert sich das Institut als einer der gewichtigsten Minderheitsaktionäre – ausgerechnet kurz vor dem erwarteten Squeeze-Out. Was steckt hinter dieser ungewöhnlichen Strategie?
Die wichtigsten Fakten:
– JPMorgan hält nun 6,58 % der Stimmrechte an Covestro
– Davon 6,45 % in direkten Aktien (physische Beteiligung)
– Nur 0,13 % über Finanzinstrumente
– Aufstockung erfolgt in der finalen Phase der ADNOC-Übernahme
– Covestro-Aktie handelt stabil nahe dem Übernahmepreis
Direktbeteiligung als Signal
Besonders aufschlussreich ist die Struktur der JPMorgan-Position. Der Großteil der Beteiligung besteht aus direkt gehaltenen Aktien – ein ungewöhnlicher Schritt für eine Bank in dieser Phase einer Übernahme. Normalerweise reduzieren institutionelle Investoren ihre Bestände nach Andienung der Aktien.
Die Verschiebung hin zu physischen Aktien deutet darauf hin, dass JPMorgan sich für die kommenden gesellschaftsrechtlichen Schritte wie Beherrschungsvertrag oder Squeeze-Out wappnet. Mit über 6,5 Prozent verfügt die US-Bank über relevantes Gewicht in möglichen Verhandlungen mit dem neuen Haupteigentümer ADNOC.
Wette auf höhere Abfindung
Die Motivation hinter dem Aufbau liegt vermutlich in einer klassischen Arbitrage-Strategie. JPMorgan könnte darauf setzen, dass der gesetzlich geforderte Abfindungspreis im Rahmen eines Squeeze-Outs über dem ursprünglichen Übernahmeangebot von 62,00 Euro liegt.
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Selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, bietet das anschließende Spruchstellenverfahren – die gerichtliche Überprüfung der Abfindung – Chancen auf Zinsvorteile oder eine nachträgliche Erhöhung. Bei früheren Übernahmen deutscher Industrieunternehmen durch ausländische Investoren haben Hedgefonds und Banken mit dieser Taktik bereits Erfolge erzielt.
Was Anleger jetzt wissen müssen
Für die verbliebenen Covestro-Aktionäre sendet die JPMorgan-Aufstockung ein beruhigendes Signal: Institutionelles Kapital sieht den Boden bei der Aktie als stabil an. Ein Ausverkauf ist nicht in Sicht.
Die entscheidende Frage lautet nun, wann ADNOC die für einen Squeeze-Out erforderliche Schwelle von 90 oder 95 Prozent des Grundkapitals erreicht. Die aggressive Positionierung von JPMorgan könnte darauf hindeuten, dass dieser Schritt unmittelbar bevorsteht. Anleger sollten die Pflichtmitteilungen genau verfolgen – die finale Bewertung der Covestro-Aktie ist noch nicht abgeschlossen.
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