Ein Blutbad im Verteidigungssektor: Gerüchte über mögliche Friedensverhandlungen ließen die Kurse der europäischen Rüstungsschmieden gestern massiv einbrechen. Doch während ängstliche Anleger das Weite suchen und Gewinne mitnehmen, stellt Rheinmetall im Hintergrund die Weichen für die hochtechnologisierte Kriegsführung der Zukunft. Ist der aktuelle Rücksetzer also das Ende der Fahnenstange oder der perfekte Moment für Mutige?
Drohnen-Technologie als Zukunftstreiber
Mitten im Abverkauf platzte eine strategisch wichtige Nachricht: Der Düsseldorfer Konzern sichert sich eine signifikante Beteiligung am US-Unternehmen Auterion. Dieser Schachzug zielt direkt auf das Herz der modernen Kriegsführung – die Software für Drohnensysteme.
CEO Lorenz Meier bestätigte den Einstieg, wobei explizit keine vollständige Übernahme geplant ist. Stattdessen geht es um Synergien bei der Entwicklung von sogenannten „Loitering Munitions“ – Drohnen, die lange über dem Zielgebiet kreisen, bevor sie präzise zuschlagen.
Die Fakten zum neuen US-Partner:
* Umsatz: Auterion erwirtschaftet derzeit rund 100 Millionen Euro jährlich.
* Kundenstamm: Die Software wird bereits von den USA, Großbritannien, den Niederlanden und der Ukraine genutzt.
* Belegschaft: Rund 160 Spezialisten arbeiten an der Standardisierung von Drohnen-Steuerungen.
* Ziel: Etablierung industrieweieter Standards für den Drohnenbetrieb.
Geopolitik schlägt Börseneuphorie
Warum aber reagiert die Aktie so nervös? Der gesamte Sektor leidet unter Berichten über mögliche US-Initiativen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs. Für die Börse, die oft zynisch agiert, bedeutet „Frieden“ zunächst sinkende Umsatzerwartungen. Dies drückte den STOXX Aerospace and Defence Index auf den tiefsten Stand seit September und riss auch Rheinmetall mit nach unten.
Der Blick auf die Charttechnik zeigt das Ausmaß der jüngsten Korrektur: Mit einem aktuellen Kurs von 1.673,50 € hat sich das Papier rund 16 Prozent von seinem 52-Wochen-Hoch bei knapp 2.000 Euro entfernt. Nach der atemberaubenden Rallye seit Jahresanfang, die den Anlegern immer noch ein Plus von über 177 Prozent beschert hat, wirkt dieser Rücksetzer für viele Beobachter jedoch eher wie eine längst überfällige Abkühlung als wie ein Trendbruch.
Ambitionierte Ziele bis 2030
Fundamental stehen die Zeichen bei Rheinmetall weiter auf massive Expansion, ungeachtet der kurzfristigen geopolitischen Störfeuer. CEO Armin Papperger hält an einer aggressiven Wachstumsstrategie fest: Bis 2030 soll der Umsatz auf 50 Milliarden Euro explodieren – eine Verfünffachung gegenüber den Werten von 2024.
Um dieses Ziel zu erreichen, baut der Konzern um. Neue Einheiten für Marine- und Luftverteidigung sollen ab 2030 allein bis zu 9 Milliarden Euro beisteuern. Getrieben wird dies durch die europäische Angst vor Drohnenangriffen, die den Bedarf an modernen Abwehrsystemen in die Höhe treibt.
Der Auftragsbestand von zuletzt 64 Milliarden Euro markiert einen historischen Rekord. Zwar sorgten die deutschen Neuwahlen kurzfristig für Verzögerungen bei den Auftragseingängen, doch die langfristige Nachfrage scheint angesichts der globalen Sicherheitslage zementiert. Anleger müssen nun abwägen, ob die Angst vor einem schnellen Kriegsende die langfristige Aufrüstungsrealität überwiegt.
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