Europas größter Softwarekonzern geht in die Offensive: SAP schmiedet eine Allianz mit Frankreichs Tech-Elite, um die digitale Abhängigkeit von außereuropäischen Anbietern zu brechen. Die Partnerschaften mit Bleu, Capgemini und dem KI-Spezialisten Mistral AI sollen KI-gestützte Cloud-Lösungen schaffen, die höchsten Datenschutzstandards genügen. Doch kann dieser strategische Schachzug die Kritiker verstummen lassen, die SAP nach der umstrittenen „Delos-Cloud“ mangelnde Souveränität vorwerfen?
Strategische Allianz gegen Tech-Abhängigkeit
Die gestern und heute verkündeten Kooperationen markieren einen Wendepunkt in SAPs Strategie. Gemeinsam mit drei französischen Technologieschwergewichten will der Walldorfer Konzern beweisen, dass Europa nicht länger auf außereuropäische Cloud-Infrastrukturen angewiesen ist. CEO Christian Klein bringt es auf den Punkt: Europas Wettbewerbsfähigkeit brauche echte digitale Souveränität, keine Lippenbekenntnisse.
Die wichtigsten Eckpunkte der Frankreich-Offensive:
- Entwicklung KI-gestützter Cloud-Lösungen mit höchsten Sicherheitsstandards
- Bündelung von SAPs Enterprise-Expertise mit Frankreichs KI-Ökosystem
- Direkte Antwort auf Kritik an der Microsoft-basierten „Delos-Cloud“
- Zusätzliche UNESCO-Partnerschaft für KI-Katastrophenmanagement
Die Börse reagierte zunächst verhalten. Nach einem Minus von 0,5 Prozent am Mittwochvormittag stabilisierte sich der Kurs jedoch im weiteren Handelsverlauf. Mit einem Schlusskurs von 206,20 Euro bewegt sich die Aktie nahe ihrem 52-Wochen-Tief – eine Position, die angesichts der strategischen Neuausrichtung überrascht.
Transformation kostet – noch
Die neuen Partnerschaften fügen sich nahtlos in SAPs Umbau vom Lizenzverkäufer zum Cloud-Abonnement-Anbieter ein. Doch diese Transformation hat ihren Preis: Die Aktie verlor in den vergangenen 30 Tagen über 14 Prozent und notiert mittlerweile fast 16 Prozent unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt. Die Investitionen in KI und Cloud belasten kurzfristig die Profitabilität – Analysten bleiben dennoch mehrheitlich optimistisch.
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Besonders brisant: Die Kooperationen sollen die Kritik an der „Delos-Cloud“ entkräften, die für deutsche Behörden entwickelt wurde, aber auf Microsoft-Technologie basiert. Mit rein europäischen Partnern will SAP nun beweisen, dass technologische Unabhängigkeit möglich ist.
Quartalszahlen werden zum Lackmustest
Am 29. Januar 2026 folgt die Stunde der Wahrheit. Dann legt SAP die Zahlen für das vierte Quartal 2025 vor. Anleger werden genau prüfen, ob das Cloud-Geschäft zum Jahresende Fahrt aufgenommen hat und wie sich die KI-Investitionen auf die Margen auswirken.
Trotz der jüngsten Kursschwäche signalisieren die Analystenstimmen weiterhin Vertrauen: Das durchschnittliche Rating liegt bei „Buy“. Ob die Frankreich-Offensive den Kurs nachhaltig beflügeln kann, hängt jedoch davon ab, ob SAP aus den strategischen Ankündigungen auch messbare Geschäftserfolge generieren kann. Die kommenden Wochen dürften spannend werden.
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