Für Anleger des Chemieriesen aus Ludwigshafen brechen magere Zeiten an. Der Konzern streicht die Dividende massiv zusammen und CEO Markus Kamieth nimmt jegliche Hoffnung auf eine schnelle Konjunkturwende. Doch verdeckt der Frust über die gekürzte Ausschüttung vielleicht den Blick auf eine entscheidende strategische Chance, die im Konzernumbau schlummert?
Die Fakten im Überblick
- Harter Einschnitt: Die Dividende sinkt von zuletzt 3,40 Euro auf 2,25 Euro je Aktie.
- Keine Erholung: Der Vorstand rechnet für 2026 nicht mit einer spürbaren konjunkturellen Belebung.
- Strategie: Ein Teil-Börsengang der Agrarsparte soll verborgene Werte heben.
- Kursreaktion: Die Aktie ging am Freitag mit einem Plus von 1,39 % bei 43,64 Euro aus dem Handel.
Ende der Zuverlässigkeit
Jahrelang galt BASF als verlässlicher Dividendenzahler, doch diese Ära ist vorerst beendet. Das Management kappt die Ausschüttung drastisch, um die Bilanz zu stabilisieren und Liquidität zu sichern. Die neue Basislinie von 2,25 Euro soll laut Planung bis zum Jahr 2028 Bestand haben.
Hintergrund ist die Begrenzung der jährlichen Ausschüttungssumme auf rund 2 Milliarden Euro. Für einkommensorientierte Investoren verändert dieser Schritt die Attraktivität des Titels grundlegend, da die üppige Dividendenrendite als wichtiges Kaufargument wegfällt.
CEO dämpft Erwartungen massiv
Wer auf eine schnelle V-förmige Erholung der deutschen Chemieindustrie spekuliert hatte, wurde von Konzernchef Markus Kamieth auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. In bemerkenswerter Offenheit bezeichnet er die aktuelle Phase als die „schwierigste Zeit seit 25 Jahren“.
Die Industrie sei zwar nicht zwingend auf dem Rückzug, agiere aber deutlich defensiver als in früheren Zyklen. Eine signifikante Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwartet der CEO für das Jahr 2026 nicht. Diese realistische Einschätzung erklärt den Fokus auf Kostendisziplin und Cash-Management.
Lichtblick Agrar-Sparte?
Während das Kerngeschäft unter Druck steht, konkretisiert der Vorstand die Pläne für die Sparte Agricultural Solutions. Ein Börsengang eines Minderheitsanteils soll frisches Kapital in die Kassen spülen, wobei BASF die unternehmerische Kontrolle behält.
Marktbeobachter werten dies als logischen Schritt, um den sogenannten Konglomeratsabschlag zu verringern. Die Hoffnung ist, dass der Markt den wahren Wert der profitablen Agrarchemie-Einheit durch die Eigenständigkeit besser erkennt und dies stützend auf den Gesamtkurs wirkt.
Analysten uneins über Potenzial
Die Bewertung der Aktie bleibt ein Streitfall unter Experten. Das Papier notiert derzeit rund 19 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 53,98 Euro. Für die Analysten von Bernstein ist genau dieses Niveau wieder erreichbar; sie sehen mit einem Kursziel von 53 Euro („Outperform“) deutliches Potenzial durch die Portfolio-Optimierung. Die UBS bleibt hingegen skeptisch („Neutral“) und nennt 45 Euro als fairen Wert, was kaum noch Luft nach oben lässt.
Fazit
BASF priorisiert finanzielle Stabilität über kurzfristige Aktionärsgeschenke. Der radikale Schnitt bei der Dividende ist schmerzhaft, verschafft dem Konzern aber die nötige Luft für die anstehende Restrukturierung. Ob die Rechnung aufgeht, hängt nun maßgeblich davon ab, ob der geplante Agrar-IPO die fehlende konjunkturelle Dynamik kompensieren kann.
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