Der Streaming-Gigant wähnte sich bereits am Ziel, doch nun droht der 82,7-Milliarden-Dollar-Deal zur Übernahme von Warner Bros. ins Wanken zu geraten. Ein überraschendes, feindliches Gegenangebot von Paramount zwingt Netflix in einen riskanten Bieterwettstreit und verunsichert die Anleger zutiefst. Droht der Traum vom ultimativen Content-Imperium an explodierenden Kosten und kartellrechtlichen Hürden zu scheitern?
Feindliche Attacke auf den Deal
Paramount fordert die bereits unterzeichnete Vereinbarung mit einem aggressiven Vorstoß heraus. Berichten zufolge bereitet der Konkurrent ein feindliches Übernahmeangebot für Warner Bros. vor und bezeichnet den bisherigen Verkaufsprozess offen als „abgekartetes Spiel“ zugunsten von Netflix. Das Gegenangebot sieht 30 US-Dollar pro Aktie in bar vor – eine Offerte, die laut Paramount nicht nur finanziell attraktiver ist als das Netflix-Paket aus Bargeld und Aktien (ca. 27,75 US-Dollar), sondern auch weniger regulatorische Risiken birgt.
Für Netflix bedeutet dies eine erhebliche strategische Bedrohung. Das Management steht nun vor der Wahl, das eigene Angebot finanziell nachzubessern oder den Deal gänzlich zu verlieren. Eine Erhöhung des Gebots würde jedoch die ohnehin schon gewaltige finanzielle Belastung der Transaktion weiter verschärfen.
Die Last der Milliarden
Um den Unternehmenswert (Enterprise Value) von 82,7 Milliarden US-Dollar zu stemmen, hat sich Netflix weit aus dem Fenster gelehnt. Zur Finanzierung wurde ein Brückenkredit über 59 Milliarden US-Dollar arrangiert. Sollte die Übernahme an regulatorischen Einwänden scheitern, muss Netflix zudem eine „Breakup Fee“ von 5,8 Milliarden US-Dollar zahlen.
Die Eckdaten der geplanten Transaktion:
* Gesamtvolumen: 82,7 Milliarden US-Dollar (inklusive Schuldenübernahme).
* Eigenkapitalwert: Rund 72 Milliarden US-Dollar.
* Ziel-Assets: Warner Bros. Filmstudios, HBO, DC Comics und Harry Potter Rechte.
* Zeitplan: Abschluss frühestens nach dem 3. Quartal 2026 erwartet.
Markt reagiert nervös
Die Unsicherheit schlägt voll auf den Aktienkurs durch. Das Papier rutschte im letzten Handel auf 100,24 US-Dollar ab, ein Minus von fast 3 Prozent. Viel alarmierender ist jedoch das Handelsvolumen: Es explodierte auf über 133 Millionen Aktien, was weit über dem Tagesdurchschnitt von rund 47 Millionen liegt.
Technisch befindet sich die Aktie in einem extremen Zustand. Der Relative Strength Index (RSI) fiel auf einen Wert von 8,99. Eine derart tiefe Notierung im überverkauften Bereich signalisiert massive Skepsis der Marktteilnehmer hinsichtlich der Ausführungsrisiken und der enormen Schuldenlast, die sich Netflix aufbürden will.
Gegenwind aus Washington
Neben dem Konkurrenten Paramount droht Gefahr von den Kartellbehörden. Die geplante Fusion würde die Nummer 1 und die Nummer 3 des Streaming-Marktes vereinen, was die kritische Schwelle von 30 Prozent Marktanteil überschreiten könnte. US-Senatoren wie Elizabeth Warren warnen bereits öffentlich vor einem „Anti-Monopol-Albtraum“.
Trotz dieser Gemengelage bleiben Analysten langfristig optimistisch. Oppenheimer bestätigt das „Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 145 US-Dollar, und der Marktkonsens sieht ein Aufwärtspotenzial von über 37 Prozent. Begründet wird dies mit erwarteten Kosteneinsparungen von jährlich 2 bis 3 Milliarden US-Dollar, die den Deal ab dem zweiten Jahr gewinnsteigernd machen sollen.
Kurzfristig diktiert jedoch der offene Schlagabtausch das Geschehen. Anleger müssen genau beobachten, ob Netflix sich auf einen Preiskrieg einlässt oder an der ursprünglichen Struktur festhält. Solange die drohende Ausfallgebühr von 5,8 Milliarden Dollar und die kartellrechtliche Unsicherheit im Raum stehen, dürfte die Aktie volatil und anfällig für weitere Nachrichten bleiben.
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