Gold: Höchstleistung präsentiert!

Die US-Notenbank senkte den Leitzins, was Gold auf ein 52-Wochen-Hoch und Silber auf ein Allzeithoch trieb. Analysten passen ihre Prognosen nach oben an.

Kurz zusammengefasst:
  • Fed senkt Leitzins auf niedrigsten Stand seit Jahren
  • Silberpreis erreicht historisches Allzeithoch
  • RBC hebt Goldprognose für 2026 und 2027 an
  • Physischer Markt zeigt stabile, geordnete Nachfrage

Die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank hat den Edelmetallmarkt spürbar in Bewegung gesetzt. Gold klettert auf neue Hochs, doch der eigentliche Star ist Silber mit einem frischen Allzeithoch. Wie stark trägt die US-Geldpolitik diesen Aufschwung – und wie stabil wirkt der Markt im Hintergrund?

Fed-Senkung als Preistreiber

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins am Mittwoch um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent gesenkt – den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Der Schritt fiel nicht einstimmig aus, drei FOMC-Mitglieder votierten dagegen. Dennoch setzte er ein klares Signal für ein weiterhin unterstützendes Zinsumfeld.

Direkte Folge: Der US-Dollar fiel auf ein Acht-Wochen-Tief. Für Käufer außerhalb des Dollarraums wird Gold damit günstiger, was die Nachfrage stützt. In der Spitze zog der Preis am Donnerstag auf über 4.280 US-Dollar je Feinunze an, am Freitag wurde mit einem Schlusskurs von 4.329,80 US-Dollar ein neues 52-Wochen-Hoch markiert. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 2,42 Prozent.

Wichtige Kennzahlen im Überblick:

  • Schlusskurs Freitag: 4.329,80 US-Dollar
  • 52-Wochen-Hoch: 4.329,80 US-Dollar (12.12.2025)
  • Abstand zum 52-Wochen-Tief: 9,86 Prozent
  • RSI (14 Tage): 57,7 (leicht über der Mitte, noch kein Extremniveau)

Die Tagesschwankungen bleiben moderat: Mit einer annualisierten 30-Tage-Volatilität von 14,45 Prozent zeigt sich der Markt lebhaft, aber nicht überhitzt.

Silber überstrahlt Gold

Während Gold auf Mehrwochenhochs zusteuert, setzt Silber neue Maßstäbe. Das Industriemetall erreichte ein Allzeithoch von 64,31 US-Dollar je Feinunze. Seit Jahresbeginn hat sich der Silberpreis mehr als verdoppelt – ein Anstieg von über 110 Prozent.

Hinter der Dynamik stehen mehrere Faktoren:

  • Deutlich steigende industrielle Nachfrage
  • Sinkende Lagerbestände weltweit
  • Einstufung als „kritisches Mineral“ durch die USA
  • Physische Angebotsverknappung seit Oktober

Marktbeobachter sehen zudem einen starken Verbundeffekt innerhalb des Edelmetallkomplexes: Silber zieht Gold, aber auch Platin und Palladium mit nach oben. Das Momentum ist breit abgestützt und nicht auf ein einzelnes Metall begrenzt.

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Geldpolitik bleibt der Hebel

Fed-Chef Jerome Powell hat nach der Zinsentscheidung eine Pause bei weiteren Senkungen angedeutet. Die Notenbank will zunächst beobachten, wie sich Arbeitsmarkt und Inflation entwickeln, die aus Fed-Sicht weiterhin „etwas erhöht“ bleibt.

Die aktuellen Projektionen zeigen für 2026 nur noch eine weitere Zinssenkung – deutlich weniger, als viele Marktteilnehmer zuvor erwartet hatten. Trotzdem reagierte Gold positiv. Hintergrund: Selbst ein flacherer Zinssenkungspfad bedeutet ein Umfeld niedriger Realzinsen, was das zinslose Edelmetall gegenüber Anleihen attraktiver macht.

RBC Capital Markets hat in diesem Umfeld seine langfristigen Goldprognosen nach oben angepasst. Die Bank rechnet nun mit einem durchschnittlichen Goldpreis von 4.600 US-Dollar im Jahr 2026 und 5.100 US-Dollar für 2027. Genannt werden als Treiber vor allem:

  • anhaltende geopolitische Risiken
  • eine eher lockere Geldpolitik
  • hohe und persistente Haushaltsdefizite

Damit bleibt die Geldpolitik der zentrale Hebel für die weitere Preisentwicklung.

Physischer Markt: Ruhige Stärke

Trotz der deutlichen Preisanstiege verläuft der physische Handel geordnet. Im deutschen Edelmetallmarkt zeigt sich ein stabiles Bild. Auffällig: Die prozentualen Aufgelder sind gesunken, was am hohen absoluten Preisniveau liegt.

So liegen die Aufschläge etwa:

  • beim Krügerrand bei rund 3,63 Prozent
  • bei 100-Gramm-Goldbarren bei etwa 2,06 Prozent

Kurz vor Weihnachten sind viele Standardprodukte zeitweise ausverkauft oder nur mit längeren Lieferfristen erhältlich. Von einer Kaufpanik kann jedoch keine Rede sein. Die Kombination aus solider Nachfrage und vergleichsweise moderaten Prämien spricht für einen funktionierenden Markt ohne Übertreibungstendenzen.

Nächster Test: US-Arbeitsmarktdaten

Den nächsten Richtungsimpuls könnten die US-Arbeitsmarktdaten liefern. Die Non-Farm Payrolls für November stehen am 16. Dezember an. Fallen die Zahlen schwächer aus als erwartet, dürfte dies die Erwartungen an weitere Zinssenkungen erneut verstärken und dem Goldpreis zusätzlichen Rückenwind geben. Bleibt der Arbeitsmarkt hingegen robust, könnte sich die aktuelle Aufwärtsbewegung zunächst eher über die Zeit als über weitere kräftige Sprünge in den Kursen fortsetzen.

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