Bayer setzt seine Erholung weiter fort. Nach der deutlichen Trendwende im Jahresverlauf rückt nun eine zentrale Frage in den Mittelpunkt: Reicht der Rückenwind aus Pharma, um den Kurs über das jüngste Hoch hinauszutragen? Die aktuelle Bewegung wird zunehmend von fundamentellen Signalen untermauert – und nicht mehr nur von technischer Gegenreaktion nach dem Absturz im Frühjahr.
Starke Erholung, aber überhitzt
Heute legt die Aktie leicht um 0,12 % auf 36,45 Euro zu. Damit bleibt der Titel in Reichweite des 52‑Wochen-Hochs bei 36,75 Euro, das in der vergangenen Woche markiert wurde. Seit dem Tief im Dezember 2024 bei 18,85 Euro hat sich der Kurs damit fast verdoppelt.
Auffällig ist die Dynamik:
– In den letzten 30 Tagen beträgt das Plus rund 28 %
– Seit Jahresanfang summiert sich der Anstieg auf knapp 89 %
– Der Kurs liegt mehr als 36 % über dem 200‑Tage-Durchschnitt
Gleichzeitig signalisiert der 14‑Tage-RSI mit einem Wert von 19,6 eine deutlich überverkaufte (bzw. überreizte) Marktsituation aus technischer Sicht. Nach dieser starken Rally steigt also das Risiko kurzfristiger Rücksetzer, ohne dass damit der übergeordnete Aufwärtstrend infrage gestellt wäre.
Pharma-Nachricht als Treiber
Einen wesentlichen Impuls liefert die Pharmasparte. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelbehörde EMA hat eine Zulassungsempfehlung für Eylea 8 mg ausgesprochen. Es geht um eine Indikationserweiterung zur Behandlung von Patienten mit Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems nach retinalem Venenverschluss.
Diese Empfehlung stärkt das Vertrauen in die Pipeline und unterstreicht die Bedeutung des Pharmageschäfts für den Konzern. Marktteilnehmer werten die Nachricht als Zeichen operativer Fortschritte über das Agrargeschäft hinaus. Das stützt die Bewertung, weil zukünftige Ertragsquellen im Pharmasegment konkreter greifbar werden.
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Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Aktueller Kurs: 36,45 Euro
- 52‑Wochen-Hoch: 36,75 Euro (Abstand: –0,83 %)
- 52‑Wochen-Tief: 18,85 Euro (Abstand: +93 %)
- Performance 30 Tage: +28,06 %
- Performance 12 Monate: +87,59 %
- Abstand zum 200‑Tage-Durchschnitt: +36,15 %
- RSI (14 Tage): 19,6
- Volatilität (30 Tage, annualisiert): 55,58 %
Die hohe Volatilität zeigt, dass Bewegungen in beide Richtungen kräftig ausfallen können. Nach einer solchen Aufholjagd ist das keine Überraschung.
Analysten und Charttechnik im Einklang
Auf der Analystenseite passt Berenberg seine Bewertung an und hebt das Kursziel auf 41 Euro an, bleibt aber bei „Hold“. Das unterstreicht: Der Markt hat bereits viel Erholung eingepreist, zugleich sehen die Experten noch moderates Aufwärtspotenzial über die Marke von 40 Euro hinaus.
Charttechnisch dominiert derzeit klar der Aufwärtstrend. Der Kurs notiert deutlich über den gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50, 100 und 200 Tage. Solange keine deutliche Korrektur einsetzt, bleibt das Momentum auf der Oberseite.
Kritische kurzfristige Marken liegen im Bereich der jüngsten Konsolidationszonen etwas unterhalb des aktuellen Niveaus. Ein Rückgang in Richtung gleitender Durchschnitte wäre nach der starken Rally eher als Normalisierung zu werten. Auf der Oberseite würde ein klarer Ausbruch über das jüngste Hoch bei 36,75 Euro den Weg in Richtung 40 Euro und in die Nähe des Berenberg-Ziels bei 41 Euro freimachen.
Fazit: Starker Trend mit Korrekturrisiko
Die Kombination aus positiver Pharma-Nachricht, angehobenem Kursziel und klar intaktem Aufwärtstrend stützt den laufenden Erholungskurs. Gleichzeitig signalisieren Überhitzungsindikatoren wie der niedrige RSI und der große Abstand zu den Durchschnittslinien ein erhöhtes Risiko kurzfristiger Gewinnmitnahmen. Entscheidend wird in den kommenden Wochen sein, ob sich der Kurs oberhalb der aktuellen Unterstützungszonen stabilisieren und anschließend dynamisch über das Hoch bei 36,75 Euro hinauslaufen kann – dann wäre die 40‑Euro-Marke das nächste naheliegende Zwischenziel.
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