Nordex gehört 2025 zu den auffälligsten Gewinnern im MDAX. Hinter dem starken Kursanstieg steht eine Kombination aus einem großen US-Auftrag, verbesserten Margen und Rückenwind aus der Politik. Entscheidend ist nun die Zone um 30 Euro, an der sich zeigt, ob der Trend weiter Fahrt aufnimmt.
US-Rahmenvertrag als Signal
Kern der jüngsten Dynamik ist eine umfangreiche Vereinbarung mit dem US-Versorger Alliant Energy. Nordex hat einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 190 Windturbinen der Delta4000-Serie geschlossen.
Geplant sind vor allem die Anlagentypen N133 und N163 für Projekte in Iowa und weiteren Regionen im Mittleren Westen. Das mögliche Gesamtvolumen liegt bei bis zu 1.060 Megawatt, also mehr als 1 Gigawatt installierbarer Leistung. Die Umsetzung ist für 2028 und 2029 vorgesehen und steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.
Wichtig für die strategische Positionierung: Produziert werden soll direkt im US-Werk in West Branch, Iowa. Damit stärkt Nordex seine Präsenz in einem Kernmarkt, in dem lokale Fertigung zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Rückenwind aus Politik und weiteren Aufträgen
Zusätzliche Unterstützung kommt von der regulatorischen Seite. Ein US-Gericht hat am 9. Dezember eine zuvor verhängte Blockade für Genehmigungen von Windkraftprojekten aufgehoben. Das reduziert Unsicherheiten, die vor dem Hintergrund der Trump-Administration bestanden, und erleichtert die Abarbeitung des wachsenden Auftragsbestands ab 2026.
Parallel meldet das Unternehmen neue Projekte in Europa. Zuletzt kamen Aufträge über 102 Megawatt in Frankreich und Belgien sowie 118 Megawatt in Polen hinzu. Diese Volumina allein sind zwar überschaubar, zeigen aber, dass die Pipeline nicht nur von einzelnen Großaufträgen abhängt.
Analysten sehen weiteres Potenzial
Die positiven operativen Signale schlagen sich in mehreren Kurszielanhebungen nieder. Kepler Cheuvreux hob das Ziel für die Nordex Aktie auf 32 Euro an und bestätigte die Einschätzung „Buy“. Begründet wird dies unter anderem mit verbesserten Prognosen für 2026.
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Auch Citi und das Bankhaus Metzler bleiben bei Kaufempfehlungen und nennen jeweils 30 Euro als Zielmarke. Jefferies erneuerte seine Kaufempfehlung zuletzt ebenfalls. Im Markt zeichnet sich damit ein recht enger Korridor der Erwartungen ab, der einen leichten Anstieg über das bisherige Mehrjahreshoch für realistisch hält.
Fundamentaler Turnaround stützt Kurs
Die Kursentwicklung wird inzwischen von deutlich besseren Zahlen untermauert. Im dritten Quartal 2025 stieg der Umsatz auf 1,71 Milliarden Euro, ein Plus von gut 2 Prozent im Jahresvergleich. Entscheidender ist aber der Ergebnishebel: Das Nettoeinkommen kletterte auf 51,76 Millionen Euro, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum noch deutlich schwächer unterwegs war. Der Gewinnsprung entspricht einem Zuwachs von über 1.200 Prozent.
Auf Basis der erwarteten Ergebnisse liegt das Forward-KGV bei rund 25. Angesichts der beschriebenen Wachstums- und Auftragsdynamik werten viele Marktteilnehmer diese Bewertung als noch moderat.
Charttechnik und aktuelle Kennzahlen
Nach einem Kursplus von rund 146 Prozent seit Jahresbeginn gehört die Aktie 2025 zu den stärksten Titeln im MDAX. Am Freitag schloss der Kurs bei 28,86 Euro und damit nur knapp unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch von 28,90 Euro.
Gleichzeitig notiert die Aktie etwa 11,6 Prozent über dem 50‑Tage-Durchschnitt und rund 40 Prozent über dem 200‑Tage-Durchschnitt – ein klares Indiz für einen etablierten Aufwärtstrend. Der RSI auf 14‑Tage-Basis liegt bei 32 und signalisiert kurzfristig eher eine abgekühlte Dynamik als eine überkaufte Situation.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Kursperformance 2025: rund +146 % seit Jahresanfang
- Charttechnik: Widerstandszone um 30 Euro als zentrale Hürde
- US-Deal: Rahmenvertrag mit Alliant Energy über bis zu 190 Turbinen (>1 GW)
- Weitere Aufträge: Zusätzliche Projekte in Frankreich, Belgien und Polen
- Analysten: Kursziele überwiegend zwischen 30 und 32 Euro, überwiegend Kaufempfehlungen
- Ergebniswende: Q3‑Nettoeinkommen auf rund 51,8 Mio. Euro gesteigert
Fazit: Fokus auf die 30-Euro-Marke
In Summe treffen bei Nordex ein klarer operativer Aufwärtstrend, ein gut gefülltes Auftragsbuch und ein freundliches regulatorisches Umfeld auf einen Kurs, der nur knapp unter einem wichtigen Widerstand verläuft. Gelingt in den kommenden Wochen ein stabiler Sprung über die Marke von 30 Euro, würde dies den bestehenden Aufwärtstrend technisch bestätigen und die positive fundamentale Entwicklung im Chart widerspiegeln.
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