Micron Aktie: Rally unter Beobachtung

Trotz starker Quartalszahlen und KI-Nachfrage nutzen institutionelle Anleger die Rekordkurse von Micron für Verkäufe. Der Markt testet, ob der Aufwärtstrend diese Umschichtungen verkraftet.

Kurz zusammengefasst:
  • Marathon Asset reduziert Micron-Position deutlich
  • Quartalszahlen übertreffen Erwartungen bei Umsatz und Gewinn
  • Aktie notiert nahe 52-Wochen-Hoch nach starkem Jahresplus
  • KI-getriebene HBM-Nachfrage als struktureller Treiber

Micron profitiert weiter vom KI-Boom – doch parallel nutzen große Adressen die Kursstärke für Gewinnmitnahmen. Institutionelle Verkäufe, starke Quartalszahlen und ein Rekordniveau der Aktie prallen aktuell aufeinander. Spannend ist vor allem, ob der Markt diese Umschichtungen wegsteckt, ohne den Aufwärtstrend zu gefährden.

Institutionelle Gewinnmitnahmen im Fokus

Im Mittelpunkt der heutigen Meldungen steht der deutliche Positionsabbau bei Micron durch Marathon Asset Management. Der Fonds hat seinen Anteil laut aktuellen Unterlagen um rund 36,1 % reduziert und dafür 153.945 Aktien veräußert. Im Bestand bleiben 272.606 Papiere mit einem Volumen von rund 45,6 Mio. US‑Dollar.

Micron

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Der Schritt reiht sich in eine breitere Welle von Gewinnmitnahmen ein. Bereits Anfang des Monats hatte Executive Vice President April Arnzen 15.000 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 277,09 US‑Dollar verkauft. Solche Transaktionen deuten auf aktives Rebalancing nach einem außergewöhnlich starken Kurslauf hin, ohne dass damit automatisch ein Vertrauensbruch in das Unternehmen verbunden sein muss.

Trotz dieser Verkäufe bleibt die Kursentwicklung beeindruckend. Die Aktie hat in den vergangenen sieben Tagen um gut 21 % zugelegt und liegt aktuell bei 285,79 US‑Dollar – nur knapp unter dem 52‑Wochen-Hoch von 286,68 US‑Dollar. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus auf rund 236 %, Micron notiert damit deutlich über allen wichtigen gleitenden Durchschnitten.

Starke Zahlen, starker Cashflow

Rückenwind kommt vor allem von den jüngsten Quartalszahlen. Im ersten Quartal des Fiskaljahres 2026 übertraf Micron sowohl Umsatz- als auch Gewinnerwartungen deutlich:

  • Ergebnis je Aktie: 4,78 US‑Dollar (Konsens: 3,77 US‑Dollar)
  • Umsatz: 13,64 Mrd. US‑Dollar, ein Plus von 56,7 % gegenüber dem Vorjahr
  • Ausblick Q2: Umsatzprognose mit einer Mitte von 18,7 Mrd. US‑Dollar

Die starke Nachfrage spiegelt sich auch im Cashflow wider. Der freie Cashflow erreichte im letzten Quartal einen Rekordwert von 3,9 Mrd. US‑Dollar. Parallel dazu baut Micron seine Dividendenhistorie wieder aus: Heute ist Stichtag (Record Date) für die angekündigte Quartalsdividende von 0,115 US‑Dollar je Aktie, die am 14. Januar 2026 ausgeschüttet werden soll. Die Rendite ist mit rund 0,16 % zwar gering, die regelmäßige Ausschüttung gilt jedoch als Signal für eine stabilisierte Finanzlage.

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Der KI-Superzyklus als Treiber

Operativ steht Micron mitten in einem außergewöhnlich starken Speicherzyklus, der von der Nachfrage nach künstlicher Intelligenz getragen wird. Besonders wichtig sind dabei High Bandwidth Memory (HBM)-Lösungen, die in den neuesten KI-Grafikprozessoren von Nvidia verbaut werden. Als zentraler US-Anbieter von HBM3E-Chips hat Micron seine Rolle im Wertschöpfungsnetzwerk deutlich aufgewertet – weg vom klassischen, stark zyklischen Speichergeschäft hin zu einem Schlüsselzulieferer für KI-Infrastruktur.

Der Kursanstieg von über 240 % binnen zwölf Monaten legt nahe, dass der Markt nicht nur einen normalen Aufschwung, sondern eine strukturelle Verschiebung in der Preismacht von Speicherherstellern einpreist. Gleichzeitig mahnen die aktuellen Verkäufe großer Investoren zur Vorsicht: Nach einem derart steilen Anstieg ist Risikoreduzierung aus Portfoliosicht ein naheliegender Schritt, auch wenn die Fundamentaldaten weiterhin sehr robust wirken. Dass die Aktie sich aktuell im Bereich von 280 bis 285 US‑Dollar behauptet und damit nur rund 0,3 % unter dem Jahreshoch notiert, zeigt, dass der Markt diese Verkäufe bislang gut absorbiert.

Ausblick: Wichtige Marken und Termine

Kurzfristig richtet sich der Blick der Marktteilnehmer vor allem auf die Charttechnik und einige konkrete Termine. Aus technischer Sicht bleibt das Bild positiv: Micron handelt deutlich über dem 50‑Tage-Durchschnitt von 212,44 US‑Dollar und mehr als 100 % über der 200‑Tage-Linie, was den starken Aufwärtstrend unterstreicht. Mit einem RSI von 44,7 wirkt die Aktie nach der jüngsten Konsolidierung zudem nicht überkauft.

Auf der Ereignisseite stehen zwei Punkte im Vordergrund:

  • Die Dividendenzahlung am 14. Januar 2026, die die verbesserte Cashflow-Situation untermauert.
  • Laufende Daten zu Speicherpreisen, die als Indikator dienen, ob der KI-Superzyklus seine Dynamik hält oder erste Ermüdungserscheinungen zeigt.

Analysten großer Häuser wie der Deutschen Bank haben ihre Kursziele nach den Zahlen in den Bereich von über 300 US‑Dollar angehoben. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, ob Micron die aktuelle Zone um 280 US‑Dollar als Unterstützung festigen und die Konsolidierung in einen erneuten Ausbruch Richtung 300 US‑Dollar überführen kann, während der Markt gleichzeitig das zusätzliche Angebot aus institutionellen Verkäufen verarbeitet.

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