Vulcan Energy hat die Finanzierung für sein Vorzeigeprojekt Lionheart Phase One gesichert – doch an der Börse dominiert erst einmal die Verwässerung. Seit Freitag sind rund 178 Millionen neue Aktien im Handel, der Kurs hat in den vergangenen Wochen deutlich nachgegeben. Im Mittelpunkt steht nun die Frage, ob die langfristigen Projektchancen die kurzfristigen Belastungen durch die Kapitalerhöhung aufwiegen.
Milliardenpaket steht, Projekt voll finanziert
Mit dem jetzt finalisierten Finanzierungspaket über insgesamt 2,2 Milliarden Euro ist der Bau des Lithium- und Energieprojekts im Oberrheingraben vollständig durchfinanziert. Die Struktur ist vielschichtig:
- Rund 1,185 Milliarden Euro kommen als Fremdkapital von einem Konsortium aus 13 Finanzinstituten, darunter die Europäische Investitionsbank (EIB).
- Hinzu kommen nennenswerte Zuschüsse und Eigenkapitalbeiträge der deutschen öffentlichen Hand sowie strategischer Partner.
- Ein zentraler Baustein ist eine Aktienplatzierung und Bezugsrechtsemission über rund 710 Millionen Australische Dollar (etwa 398 Millionen Euro) zu 4,00 AUD je Aktie, umgerechnet rund 2,24 Euro.
Damit ist klar: Die Finanzierungslücke für Lionheart Phase One ist geschlossen. Der Preis dafür ist jedoch eine stark ausgeweitete Aktienzahl – und genau dort liegt der aktuelle Druckpunkt am Markt.
Verwässerung und Marktreaktion
Mit der Aufnahme der neuen Aktien in den Handel am Freitag hat sich die Kapitalstruktur deutlich verändert. Rund 178 Millionen zusätzliche Anteilsscheine treffen nun auf den Markt – ein echter Liquiditätsschub, den Investoren zunächst verarbeiten müssen.
Die Verwässerung spiegelt sich bereits in Stimmrechtsmitteilungen wider. So meldete etwa Morgan Stanley am 12. Dezember eine veränderte Beteiligungssituation, was die Umverteilung der Ankerinvestoren unterstreicht.
Operativ gewann das Unternehmen Planungssicherheit, an der Börse überwiegt kurzfristig jedoch der Vergleich mit dem Platzierungspreis von 4,00 AUD. Die während der Kapitalerhöhung gewährte deutliche Bewertungsspanne nach unten hat den Trend unter Druck gesetzt. Der Aktienkurs schloss am Freitag bei 2,38 Euro – also nur leicht über dem Niveau der jüngsten Ausgabe.
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Über die letzten 30 Tage summiert sich der Rückgang auf gut ein Drittel, auch auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie mit rund 35 % im Minus. Der Markt befindet sich damit in einer klaren Preisfindungsphase: Bewertet wird weniger der aktuelle Gewinn, sondern vor allem der langfristige Wert eines nun vollständig finanzierten, aber noch im Aufbau befindlichen Großprojekts.
Lionheart Phase One: Eckdaten des Projekts
Das Lionheart-Projekt ist der Kern der Investitionsstory von Vulcan Energy. Die wichtigsten Fakten:
- Gesamtfinanzierung: 2,2 Milliarden Euro (Schulden und Eigenkapital)
- Geplante Kapazität: 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid pro Jahr
- Baufortschritt: Spatenstich in Landau erfolgt, Bauarbeiten laufen
- Produktionsstart: Kommerzieller Betrieb für 2028 angepeilt
- Partner: Beteiligung und Unterstützung u.a. von Hochtief, Siemens und der deutschen öffentlichen Hand
- Zielmarkt: Nachhaltiges Lithium für Batterien von rund 500.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr
Mit dem finalen Investitionsentscheid (FID) und dem Beginn der Bauarbeiten ist das Projekt von der Entwicklungs- in die Umsetzungsphase übergegangen. Damit sinkt das technische Projektrisiko ein Stück weit – dafür rücken Bauausführung, Kostenkontrolle und Zeitplan in den Fokus.
Ausblick: Zwischen Baustelle und Börse
Für Vulcan Energy beginnt nun ein 2,5-jähriger Sprint: Das Unternehmen muss Bau und Inbetriebnahme des Standorts Landau im geplanten Zeitrahmen liefern, um ab 2028 die avisierten Mengen an Lithiumhydroxid zu produzieren.
An der Börse bleibt der Blick kurzfristig vor allem auf zwei Punkte gerichtet: Wie schnell der Markt das erhöhte Aktienangebot verdaut – und ob sich der Kurs nachhaltig oberhalb des jüngsten Platzierungspreises etablieren kann. Mittel- bis langfristig wird entscheidend sein, ob Vulcan die versprochene Produktionskapazität und die nachhaltige Positionierung im europäischen Batteriemarkt tatsächlich erreicht.
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