Der Verkauf der niederländischen Agrarhandelstochter Cefetra Group bringt BayWa einen deutlichen Fortschritt in der Sanierung. Kern der Meldung ist die spürbare Entlastung der Bilanz um mehr als 600 Millionen Euro an Finanzschulden. Für die Aktie stellt sich nun die Frage, ob der Deal den erwarteten Wendepunkt in der Restrukturierung einleitet.
Die Fakten im Überblick
- Verkauf der Cefetra Group B.V. an ein Investorenkonsortium abgeschlossen
- Kaufpreis: rund 125 Millionen Euro
- 80 Millionen Euro Zahlung zum Closing, 45 Millionen Euro gestundet bis spätestens April 2026
- Entkonsolidierung und Schuldenübertragung reduzieren die Finanzschulden um über 600 Millionen Euro
- Zusätzlich rund 62 Millionen Euro aus der Rückführung von Gesellschafterdarlehen
- Closing nach behördlicher Freigabe, insbesondere in Italien, im ersten Quartal 2026 erwartet
Strategischer Baustein der Sanierung
Der Cefetra-Verkauf ist ein zentraler Meilenstein im Programm „Zurück zum Kern“, mit dem CEO Frank Hiller den Konzern finanziell stabilisieren will. Ein erster Verkaufsversuch im Herbst war noch an der Finanzierung des damaligen Interessenten gescheitert, nun liegt eine tragfähige Lösung mit einem neuen Konsortium vor.
Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt fusionskontrollrechtlicher Genehmigungen, insbesondere in Italien. Mit dem Vollzug rechnet BayWa im ersten Quartal 2026. Marktbeobachter sehen in dem Schritt ein wichtiges Signal an die Gläubigerbanken, da ein großer Block an Verbindlichkeiten aus der Konzernbilanz verschwindet und Liquidität zufließt.
Zusammen mit der im November 2025 durchgeführten Kapitalerhöhung und weiteren Veräußerungen erfüllt BayWa wesentliche Vorgaben aus dem im Juni 2025 gerichtlich bestätigten Sanierungsplan. Der Konzern rückt damit näher an die im Restrukturierungskonzept definierten Zielgrößen für Verschuldung und Kapitalstruktur heran.
Rolle von CEO Hiller und Portfoliofokus
Die aktuelle Entwicklung ist vor dem Managementwechsel zu sehen: Nach dem Ausscheiden von Marcus Pöllinger im Oktober 2024 hatte Hiller im März 2025 mit dem klaren Auftrag übernommen, die hohe Verschuldung zurückzuführen. Der erfolgreiche Abschluss des komplexen Cefetra-Deals in einem anspruchsvollen Marktumfeld stärkt seine Position.
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Operativ passt der Verkauf zur strategischen Fokussierung. Das Cefetra-Geschäft war zwar volumenstark, lieferte aber nur geringe Margen und band viel Kapital. Diese Mittel sollen künftig gezielter in die Kernbereiche Agrar, Bau und Energie fließen, in denen BayWa bessere Renditepotenziale sieht.
Bedeutung für die Aktie
Für die BayWa Aktie könnte die Transaktion eine wichtige Zäsur darstellen. Die Nettoverschuldung sinkt nach Unternehmensangaben um mehr als 600 Millionen Euro, zusätzlich erhöhen der Kaufpreis und die Rückführung von Gesellschafterdarlehen den finanziellen Spielraum. Auf dieser Basis ist zu erwarten, dass Analysten ihre Modelle und Verschuldungskennzahlen anpassen.
Im Vordergrund steht nun die operative Umsetzung der geplanten Effizienzmaßnahmen im verbleibenden Portfolio. Kursrelevant werden vor allem die Fortschritte bei der Profitabilität der Kerngeschäfte und das planmäßige Closing des Cefetra-Deals im Frühjahr 2026 sein. Gelingt dies, hätte die Aktie eine solide Grundlage für eine nachhaltige Erholung aus ihrer bisherigen Schwächephase.
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