Die Papiere von Robinhood zeigen sich aktuell bemerkenswert widerstandsfähig gegenüber negativen Schlagzeilen. Während US-Behörden versuchen, bestimmte Geschäftsfelder des Neobrokers einzuschränken, scheinen Anleger nur Augen für den boomenden Krypto-Markt zu haben. Das Unternehmen bewegt sich derzeit in einem riskanten Spannungsfeld zwischen juristischem Gegenwind und massiver operativer Stärke.
Behördenstreit in Connecticut
Der Auslöser für die jüngste Unruhe ist eine Unterlassungsverfügung aus dem US-Bundesstaat Connecticut. Die dortige Verbraucherschutzbehörde (DCP) wirft Robinhood vor, mit den sogenannten „Vorhersagemärkten“ (Prediction Markets) illegale Sportwetten zu betreiben. Auf diesen Plattformen können Nutzer auf den Ausgang zukünftiger Ereignisse spekulieren – ein Angebot, das laut den lokalen Behörden keine Lizenz besitzt und für Einwohner Connecticuts sofort gestoppt werden soll.
Robinhood weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Das Unternehmen argumentiert, dass diese Produkte unter der Aufsicht der bundesweiten Commodity Futures Trading Commission (CFTC) stehen und somit Bundesrecht vor Landesrecht gelte. Dieser Konflikt zwischen staatlicher und föderaler Zuständigkeit schafft zwar rechtliche Unsicherheit für die neue Einnahmequelle, konnte den Aktienkurs zuletzt jedoch kaum bremsen.
Bitcoin-Rallye dominiert
Marktteilnehmer gewichten die Chancen derzeit offensichtlich höher als die regulatorischen Risiken. Der Haupttreiber für den Kursanstieg auf zuletzt 117,76 Euro ist der Kryptosektor. Da der Bitcoin die Marke von 93.000 US-Dollar überschritten hat, ziehen die Handelsvolumina auf der Plattform massiv an.
Das Krypto-Trading hat sich zum am schnellsten wachsenden Segment des Brokers entwickelt. Diese operative Dynamik wirkt wie ein Schutzschild gegen die lokalen rechtlichen Probleme, da die Einnahmen aus dem Digitalwährungsgeschäft die potenziellen Risiken aus dem Streit in Connecticut derzeit überlagern.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Robinhood?
Zahlenwerk und Insider-Verkäufe
Untermauert wird der Optimismus durch die jüngsten Quartalsergebnisse. Mit einem Gewinn pro Aktie von 0,61 US-Dollar übertraf Robinhood die Analystenerwartungen von 0,41 US-Dollar deutlich. Der Umsatz verdoppelte sich im Jahresvergleich beinahe auf 1,27 Milliarden US-Dollar.
Ein Warnsignal sendet jedoch die Führungsebene selbst. CEO Vladimir Tenev nutzte die hohen Kurse kürzlich, um 750.000 eigene Aktien zu verkaufen. Während Insider-Verkäufe vielfältige Gründe haben können, werten Analysten eine Abstießung in dieser Größenordnung während einer Rallye oft als Signal zur Vorsicht.
Die Aktie notiert weiterhin in Schlagdistanz zu ihrem 52-Wochen-Hoch, wirkt mit einem RSI von 76 allerdings technisch überhitzt. Kurzfristig hängt die weitere Entwicklung fast ausschließlich an der Stimmung am Krypto-Markt, solange der regulatorische Streit in Connecticut ein lokales Ereignis bleibt und sich nicht auf weitere Bundesstaaten ausweitet.
Robinhood-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Robinhood-Analyse vom 5. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten Robinhood-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Robinhood-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Robinhood: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
