Die Kranich-Airline zeigt sich zum Wochenende erstaunlich widerstandsfähig. Während operative Probleme durch Airbus-Warnungen und juristische Niederlagen die Schlagzeilen belasten, klettert der Aktienkurs unbeirrt weiter. Anleger honorieren offensichtlich die strategischen Fortschritte in Italien und die aggressive Preispolitik mehr als die aktuellen Störfeuer.
Hier sind die entscheidenden Entwicklungen im Überblick:
* Expansion: Die Tochter ITA Airways tritt Anfang 2026 der Star Alliance bei.
* Margen-Druck: Ab Januar 2026 steigen die Gebühren für Ticketbuchungen über Fremdsysteme deutlich.
* Dämpfer: Inspektionen an Airbus-Maschinen und ein BGH-Urteil belasten das operative Geschäft.
Strategie schlägt operative Sorgen
Im Zentrum der Kaufbereitschaft steht die italienische Tochter ITA Airways. Die Ankündigung, dass die Airline, an der Lufthansa aktuell 41 Prozent hält, Anfang 2026 der Star Alliance beitreten wird, werten Marktbeobachter als entscheidenden Integrationsschritt. ITA-CEO Joerg Eberhart stellte zudem für 2025 einen operativen Gewinn in Aussicht. Mittelfristig soll eine EBIT-Marge von 8 Prozent erreicht werden, was die Rentabilität des Gesamtkonzerns spürbar stützen würde.
Parallel dazu nutzt der Konzern seine Marktmacht im Vertrieb. Zum 1. Januar 2026 wird die sogenannte Distribution Cost Charge (DCC) für Tickets, die über globale Systeme wie Amadeus oder Sabre gebucht werden, angehoben. Für Sabre-Buchungen werden künftig 22,50 Euro fällig, für Amadeus 18,00 Euro. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Vertrieb in die eigenen, kostengünstigeren Kanäle zu lenken, um die Nettoerlöse pro Ticket zu steigern.
Gegenwind durch Technik und Justiz
Dass der Kurs dennoch so fest notiert, ist bemerkenswert, da die Nachrichtenlage keineswegs ungetrübt ist. Am Freitag musste die Lufthansa Group Inspektionen an elf kürzlich ausgelieferten Airbus A320 anordnen, nachdem der Hersteller vor fehlerhaften Rumpfverkleidungen gewarnt hatte.
Zusätzlich kassierte das Unternehmen juristische Niederlagen: Der Bundesgerichtshof untersagte das pauschale Nachbelasten von Ticketpreisen beim sogenannten „Skiplagging“ (Verfalllassen von Teilflugstrecken), und das OLG Düsseldorf rügte Werbeaussagen der Tochter Eurowings zur CO2-Kompensation als irreführend. Diese Faktoren könnten kurzfristig Kosten verursachen und das Image belasten, werden vom Markt derzeit jedoch als beherrschbar eingestuft.
Analysten reagieren auf Aufwärtstrend
Die relative Stärke der Aktie spiegelt sich in den harten Kennzahlen wider. Mit einem Schlusskurs von 8,21 Euro am Freitag liegt das Papier nur noch 1,51 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 8,33 Euro, das erst am 1. Dezember markiert wurde. Seit Jahresanfang verzeichnet der Titel ein beachtliches Plus von 33,42 Prozent.
Diese Dynamik zwingt auch Analysten zum Handeln. Die US-Bank JPMorgan gab ihre skeptische Haltung auf, stufte die Aktie von „Underweight“ auf „Neutral“ hoch und erhöhte das Kursziel auf 7,50 Euro. Obwohl dieses Ziel noch unter dem aktuellen Kurs liegt, bestätigt der Schritt den verbesserten Sentiment-Wechsel am Markt.
Der Fokus liegt nun auf der Charttechnik. Gelingt der nachhaltige Sprung über die Marke von 8,33 Euro, wäre der Weg für weitere Kursgewinne charttechnisch frei. Fundamental untermauert wird diese Fantasie durch die Prüfung neuer Einnahmequellen, wie etwa möglicher Nonstop-Verbindungen nach Hawaii, um das lukrative Premium-Freizeitsegment weiter auszubauen.
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