Wolfspeed Aktie: Insolvenz als Befreiungsschlag?

Der Halbleiterhersteller Wolfspeed meldet Insolvenz an, um Schulden zu reduzieren. Die Aktie steigt paradoxerweise stark, während Partner Renesas massive Verluste verkraften muss.

Kurz zusammengefasst:
  • Insolvenzantrag zur Reduzierung von 4,6 Mrd. Dollar Schulden
  • Aktie steigt um über 100% nach Insolvenzmeldung
  • Renesas erleidet Verlust von 1,7 Mrd. Dollar
  • Schwache Nachfrage und politische Unsicherheiten als Ursachen

Der Halbleiterhersteller Wolfspeed hat am Montag den freiwilligen Antrag auf Reorganisation nach Chapter 11 gestellt – und die Börse reagiert paradox: Die Aktie schoss nach der Insolvenz-Nachricht zeitweise um über 100 Prozent in die Höhe. Was auf den ersten Blick wie Wahnsinn erscheint, könnte sich als strategischer Schachzug entpuppen.

Das Unternehmen will durch das Verfahren seine erdrückende Schuldenlast von 4,6 Milliarden US-Dollar drastisch reduzieren. Besonders brisant: Rund 2,1 Milliarden Dollar dieser Verbindlichkeiten stammen vom japanischen Partner Renesas Electronics, der 2023 im Rahmen eines Lieferabkommens für Siliziumkarbid-Wafer massive Vorauszahlungen geleistet hatte.

Renesas zahlt den Preis

Die Auswirkungen auf den wichtigsten Gläubiger sind dramatisch. Renesas musste bereits vergangene Woche eingestehen, dass die Schuldenrestrukturierung ihres US-Partners einen Verlust von etwa 250 Milliarden Yen (1,7 Milliarden US-Dollar) verursachen wird. Die Aktie des japanischen Chipkonzerns reagierte prompt mit einem Kurssturz von 2,5 Prozent auf 1.744 Yen.

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Doch Renesas erhält als Kompensation eine bedeutende Beteiligung: Nach Abschluss der Restrukturierung wird der japanische Konzern 38,7 Prozent der ausstehenden Wolfspeed-Aktien halten. Die 2 Milliarden Dollar Schulden werden in Wandelanleihen, Aktien und Optionsscheine umgewandelt.

Perfekter Sturm trifft Wolfspeed

Was trieb Wolfspeed in die Insolvenz? Ein toxischer Mix aus schwächelnder Nachfrage in der Elektrofahrzeug- und Industriebranche, gepaart mit den Unsicherheiten über die Handelspolitik der Trump-Administration. Bereits im Mai hatte das Unternehmen Zweifel an der Unternehmensfortführung geäußert, nachdem die neue Regierung angekündigt hatte, die Chip-Förderungen der Biden-Ära zu überprüfen.

Die Wolfspeed-Insolvenz ist bereits die zweitgrößte Pleite des noch jungen Jahres 2025. Ob der drastische Schuldenabbau ausreicht, um das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs zu bringen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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