UBS glänzt mit starken Quartalszahlen und einem konsequenten Sparkurs – gleichzeitig laufen die Integrationsarbeiten nach der Credit-Suisse-Übernahme auf Hochtouren. Die Aktie hat heute ein frisches Jahreshoch markiert, doch wie nachhaltig ist dieser Anstieg? Der Mix aus harten Einschnitten, IT-Großprojekt und positiver Marktreaktion macht die Lage derzeit besonders spannend.
Neues Hoch, starkes Momentum
Am Dienstag hat die UBS-Aktie in Euro ein neues 52-Wochen-Hoch bei 39,84 € erreicht. Damit liegt der Kurs exakt auf Rekordniveau und rund 51 % über dem Tief vom Juni. Allein in den vergangenen 30 Tagen legte die Aktie um gut 25 % zu, auf Sieben-Tage-Sicht sind es gut 4 %.
Charttechnisch unterstreichen mehrere Kennzahlen die Stärke des Trends:
- Schlusskurs heute: 39,84 €
- 52-Wochen-Hoch: 39,84 € (heute erreicht)
- Abstand zum 52-Wochen-Tief: +50,97 %
- 50-Tage-Durchschnitt: 34,41 € (Aktie rund 16 % darüber)
- 100-Tage-Durchschnitt: 34,44 €
- RSI (14 Tage): 63,7
Der Relative-Stärke-Index signalisiert damit ein deutlich positives, aber noch nicht extrem überhitztes Umfeld. Das Momentum ist klar positiv, aber nicht völlig ausgereizt.
Kostensenkungen und Integration: die harte Seite der Story
Hinter dem Kursanstieg stehen tiefgreifende Strukturmaßnahmen. UBS treibt die Integration der 2023 übernommenen Credit Suisse weiter voran und setzt dabei stark auf Kostensenkungen.
Die nächsten Schritte sind bereits konkret terminiert:
- Zeitplan: Eine neue Welle von Stellenstreichungen ist ab Mitte Januar 2026 geplant.
- Einsparziel: Bis Ende 2026 sollen bis zu 13 Mrd. US-Dollar Kosten wegfallen.
- Bisherige Bilanz: Seit der Übernahme wurden bereits rund 15.000 Stellen abgebaut.
- IT-Integration: Die Migration der Systeme soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Der Markt bewertet diese strikte Kostendisziplin positiv, weil sie die Profitabilität nach der Großübernahme stabilisieren soll. Gleichzeitig zeigt der ambitionierte IT-Fahrplan, dass die Synergien nicht nur über Personalabbau, sondern auch über effizientere Strukturen gehoben werden sollen. Das operative Risiko bleibt dabei allerdings hoch: Verzögerungen oder Probleme bei der IT-Migration könnten den Fortschritt bremsen.
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Fundamentaldaten als Rückgrat des Anstiegs
Die Rally basiert nicht nur auf Ankündigungen, sondern auf soliden Zahlen. Die Ende Oktober vorgelegten Ergebnisse für das dritte Quartal lieferten die fundamentale Grundlage für den aktuellen Bewertungsaufschlag.
Wesentliche Kennzahlen des Q3:
- Gewinn je Aktie (EPS): 0,76 US-Dollar
→ deutlich über den Konsensschätzungen von 0,48 US-Dollar - Umsatz: 12,76 Mrd. US-Dollar
→ klar über den erwarteten 9,68 Mrd. US-Dollar
Diese Übererfüllung verschafft dem Management den nötigen finanziellen Spielraum, um die Restrukturierung und Integration zügig voranzutreiben. Zusätzlich stützt ein positives Analystenbild den Kurs: Die Bank of America hat ihr Kursziel kürzlich auf 60,30 US-Dollar angehoben und bleibt bei einer Kaufempfehlung. Das signalisiert, dass ein Teil des Marktes weiteres Potenzial sieht, falls die Integration planmäßig verläuft.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Neues Jahreshoch: Aktie auf 52-Wochen-Hoch, knapp 51 % über dem Tief.
- Sparkurs: Ziel von 13 Mrd. US-Dollar Einsparungen bis Ende 2026.
- Restrukturierung: Rund 15.000 Stellen bereits abgebaut, weitere Entlassungen angekündigt.
- Q3-Überraschung: EPS von 0,76 US-Dollar deutlich über Erwartung, Umsatz klar über Konsens.
- Integration: IT-Migration der Credit Suisse bis Ende 2026 geplant.
Kapitalmarktaktivitäten und Marktposition
Parallel zum Umbau bleibt UBS am Kapitalmarkt aktiv. Jüngst wurden sogenannte „Trigger Autocallable Notes“ im Volumen von rund 2,3 Mio. US-Dollar begeben. Diese strukturierten Produkte sind an die Entwicklung großer Indizes wie Nasdaq-100 und S&P 500 gekoppelt und verdeutlichen die anhaltende Aktivität im Investmentbanking.
Im Anleihemarkt verteidigt die Bank ihre Rolle als bedeutender Emittent von Schweizer-Franken-Anleihen. Zwar deuten aktuelle Daten auf leichte Marktanteilsverluste hin, die Spitzenposition im Heimatmarkt bleibt jedoch bestehen. Auch das stützt das Bild eines Hauses, das trotz Umbau operativ breit aufgestellt bleibt.
Fazit: Trend intakt, Umsetzung entscheidend
Die UBS-Aktie befindet sich sowohl fundamental als auch charttechnisch in einem klaren Aufwärtstrend. Der Markt honoriert starke Quartalszahlen und den konsequenten Sparkurs im Zuge der Credit-Suisse-Integration. Das neue 52-Wochen-Hoch bei 39,84 € zeigt, dass Investoren aktuell auf eine erfolgreiche Hebung der Synergien setzen.
Für die nächsten Quartale werden zwei Punkte entscheidend sein: Erstens, ob der Zeitplan der IT-Migration bis Ende 2026 gehalten werden kann. Zweitens, ob die zusätzlichen Kosteneinsparungen ohne größere Störungen im operativen Geschäft umgesetzt werden. Solange UBS hier im Rahmen der bisherigen Ankündigungen bleibt, spricht das aktuelle Momentum klar für eine Fortsetzung des positiven Trends.
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