Die Deutsche Bank schlägt Alarm: Das Kursziel für Evonik wird von 16 auf 13 Euro zusammengestrichen – mit einer Warnung, die aufhorchen lässt. Analystin Virginie Boucher-Ferte spricht von einer drohenden „Existenzkrise“ in Teilen der Chemiebranche. Gleichzeitig kämpft der Spezialchemie-Konzern mit internen Turbulenzen auf Vorstandsebene. Während die Aktie gefährlich nahe am 52-Wochen-Tief von 12,98 Euro taumelt, stellt sich die Frage: Ist das der Boden – oder erst der Anfang einer tieferen Krise?
Deutsche Bank kapituliert: Kursziel bei 13 Euro
Der härteste Schlag kam zu Wochenbeginn aus Frankfurt. Die Deutsche Bank hat ihr Kursziel für Evonik radikal von 16 auf 13 Euro gesenkt. Das neue Ziel liegt praktisch auf dem aktuellen Kursniveau – ein deutliches Signal: Die Analysten sehen kaum noch Aufwärtspotenzial.
Die Begründung wiegt schwer. Boucher-Ferte warnt vor einer strukturellen Krise in der deutschen Chemieindustrie. Der gesamte Sektor befinde sich in einer der schwierigsten Phasen der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Ihre skeptische Haltung, die sie bereits länger vertritt, werde nun vom Markt geteilt.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
- Aktueller Kurs: 13,25 Euro – nur 1,5% über dem 52-Wochen-Tief
- Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt: -24,3%
- RSI (14 Tage): 15,8 – deutlich überverkauft
- Kursverlust in 12 Monaten: -23,7%
Führungskrise schwelt im Hintergrund
Neben dem Branchengegenwind belasten interne Unruhen das Vertrauen der Investoren. Der Abgang der Finanzvorständin Maike Schuh soll nicht rein persönlich motiviert gewesen sein. Marktbeobachter vermuten inhaltliche Differenzen über die Risikobewertung des Konzerns als wahren Grund.
Für institutionelle Anleger sind solche Governance-Themen ein Alarmzeichen. Wenn das Vertrauen in die interne Risikokontrolle infrage gestellt wird, steigen die Risikoaufschläge automatisch. Das erklärt den zusätzlichen Kursdruck auf die Aktie.
Charttechnik zeigt klares Bild
Das technische Bild ist eindeutig angeschlagen. Die Aktie notiert weit unter allen wichtigen gleitenden Durchschnitten und kämpft um die psychologisch wichtige 13-Euro-Marke. Ein nachhaltiger Bruch dieser Unterstützung würde weiteres Abwärtspotenzial eröffnen.
Der extrem niedrige RSI-Wert von 15,8 deutet zwar auf eine technische Überverkauftheit hin, doch ohne positive Katalysatoren verpuffen solche Signale oft wirkungslos. Der Abwärtstrend bleibt intakt.
Operativer Erfolg verpufft im Marktrauschen
Fast unbemerkt liefert Evonik operativ durchaus ab. Auf der Messe „Poultry India 2025“ präsentierte das Unternehmen gerade eine weiterentwickelte Version seines Probiotikums Ecobiol für den wachsenden asiatischen Markt. Doch solche Fortschritte gehen im aktuellen makroökonomischen Lärm komplett unter.
Die Sorge vor einer strukturellen Krise in der Chemiebranche und die Unsicherheit über die strategische Ausrichtung des Managements überlagern derzeit jede positive operative Nachricht. Die Bodenbildung bei Evonik ist noch lange nicht abgeschlossen.
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