Deutsche Bank Aktie: Fesseln gesprengt!

Die Deutsche Bank profitiert von einer Herabstufung ihrer systemischen Risikokategorie, was Kapitalanforderungen reduziert und Spielraum für Rückkäufe schafft, während alte Rechtsstreitigkeiten für Unsicherheit sorgen.

Kurz zusammengefasst:
  • FSB stuft systemisches Risiko herab
  • Eigenkapitalanforderungen sinken auf 1,50 Prozent
  • JPMorgan bestätigt Kursziel von 38,40 Euro
  • Neue Klage zu alten Derivategeschäften

Die globale Finanzpolizei hat gesprochen – und für Deutschlands größtes Geldhaus ist es ein Befreiungsschlag. Das Financial Stability Board (FSB) stufte das systemische Risiko der Bank am Donnerstag überraschend herab. Doch während die Kapitalanforderungen sinken und potenziell Milliarden für neue Investitionen frei werden, holen alte Dämonen das Institut wieder ein. Startet die Aktie jetzt durch oder bremst die Vergangenheit die Rallye aus?

Geldregen durch weniger Bürokratie?

Die wichtigste Nachricht des Tages kommt nicht aus der Frankfurter Zentrale, sondern von den internationalen Regulierern. Durch die neue Risikoeinstufung rückt die Deutsche Bank auf der Liste der systemrelevanten Banken eine Kategorie nach hinten. Das klingt abstrakt, hat aber massive finanzielle Auswirkungen: Die Anforderungen an das zusätzlich vorzuhaltende Eigenkapital sinken auf nur noch 1,50 Prozent.

Zum Vergleich: US-Schwergewichte wie JPMorgan müssen 2,50 Prozent vorhalten, die Bank of America liegt bei 2,00 Prozent. Dieser regulatorische „Rabatt“ verschafft den Frankfurtern plötzlich deutlich mehr Spielraum. Weniger gebundenes Kapital bedeutet mehr Munition für Aktienrückkäufe, Dividenden oder strategisches Wachstum im Investmentbanking.

Das Szenario weckt Begehrlichkeiten bei den Analysten:

  • FSB-Hammer: Geringere Pufferpflichten entlasten die Bilanz sofort.
  • Analysten-Votum: JPMorgan bestätigt „Overweight“ mit einem ambitionierten Kursziel von 38,40 Euro – ein Potenzial von über 25 Prozent.
  • RBC Capital: Sieht den fairen Wert ebenfalls deutlich höher bei 38 Euro.
  • Störfeuer: Eine neue Klage ehemaliger Top-Banker wegen alter Geschäfte sorgt für Unruhe.

Schatten der Vergangenheit

Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Mitten in die Euphorie über die regulatorische Entlastung platzt eine Nachricht aus der juristischen Abteilung. Sechs ehemalige Top-Manager haben Klage eingereicht. Der Streitpunkt: Die berüchtigten „Santorini“-Derivatgeschäfte, die bis ins Jahr 2014 zurückreichen.

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Die Kläger werfen der Bank vor, sie seien geopfert worden, um regulatorischen Druck abzuwenden. Auch wenn die finanziellen Risiken im Vergleich zur gewonnenen Kapitalfreiheit überschaubar sein dürften, kratzt der Rechtsstreit am Image und könnte kurzfristig für Nervosität sorgen. Investoren hassen nichts mehr als unberechenbare juristische Altlasten, die plötzlich wieder hochkochen.

Kampf an der 50-Tage-Linie

Trotz der positiven Nachrichten reagierte der Kurs am Donnerstag verhalten und notierte zuletzt bei 30,54 Euro. Nach einer gigantischen Rallye von über 82 Prozent seit Jahresanfang (YTD) gönnt sich das Papier derzeit eine Verschnaufpause. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 33,32 Euro beträgt aktuell gut 8 Prozent.

Technisch wird es jetzt spannend: Der Kurs tänzelt gefährlich nah am 50-Tage-Durchschnitt von 30,41 Euro. Hält diese Unterstützung, könnten die neuen Kapitalfreiheiten den nötigen Treibstoff liefern, um den Angriff auf die Jahreshochs zu starten. Das Management selbst strotzt vor Selbstbewusstsein und prognostiziert sogar einen S&P 500 bei 8.000 Punkten bis 2026 – ein Umfeld, in dem das befreite Investmentbanking der Deutschen Bank prächtig verdienen dürfte.

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