Hensoldt Aktie: Ein Dämpfer!

Die Bank of America stuft Hensoldt nach einer starken Rallye zurück und sieht 2026 als kritische Phase mit verlangsamtem Wachstum. Das Management hält an den ehrgeizigen Zielen bis 2030 fest.

Kurz zusammengefasst:
  • Kursziel um 32 Prozent auf 77 Euro gesenkt
  • Verlangsamtes Umsatzwachstum für 2026 erwartet
  • Rekordauftragsbestand von 7,1 Milliarden Euro
  • Massive Investitionen in Produktionskapazitäten

BofA Securities hat die Hensoldt-Aktie von „Buy“ auf „Neutral“ herabgestuft und das Kursziel um mehr als ein Drittel auf 77 Euro gesenkt. Der drastische Schritt der Analysten markiert einen Wendepunkt in der Bewertung des deutschen Verteidigungselektronik-Spezialisten. Nach einer beeindruckenden Jahresperformance von rund 100 Prozent stellt sich die Frage: Ist der Höhenflug vorerst beendet?

Die wichtigsten Fakten zur BofA-Abstufung:

  • Kursziel von 114 Euro auf 77 Euro reduziert (-32%)
  • EV/EBIT-Multiple von 17,6x auf 13x gesenkt
  • Verlangsamtes Umsatzwachstum für 2026 erwartet
  • Hensoldt dürfte 2026 hinter Branchenwettbewerbern zurückbleiben

Übergangsjahr 2026 als Herausforderung

Die Analysten Carlos Iranzo Peris und Benjamin Heelan sehen das kommende Jahr als kritische Phase. Während das Unternehmen für 2026 organisches Wachstum von etwa 10 Prozent anpeilt, prognostiziert BofA einen Umsatz von 2,76 Milliarden Euro bei einer bereinigten EBIT-Marge von 11,8 Prozent. Die Crux: Erwartete Auftragsankündigungen im ersten Halbjahr 2026 seien bereits eingepreist.

Ein weiterer Knackpunkt ist das Vertrauen der Investoren. Das stark rückwärtsgewichtete Wachstumsprofil bis 2030 erfordere eine „Execution-Phase“, in der das Management seine Umsetzungsfähigkeit unter Beweis stellen müsse.

Ambitionierte Ziele trotz Gegenwind

Das Management hält an seiner mittelfristigen Guidance fest: 6 Milliarden Euro Umsatz und eine bereinigte EBITDA-Marge von mindestens 20 Prozent bis 2030. Um diese Ziele zu erreichen, muss das Wachstumstempo ab 2027 jedoch deutlich anziehen.

Hensoldt investiert massiv in den Kapazitätsausbau. Rund 1 Milliarde Euro fließen in den kommenden zwei Jahren in die Erweiterung der Produktionskapazitäten. 2026 erreichen die Investitionsausgaben mit 6,2 Prozent des Umsatzes ihren Höhepunkt – nahezu eine Verdopplung gegenüber den 3,6 Prozent in 2025.

Rekordauftragsbestand als Fundament

Die operativen Zahlen der ersten neun Monate 2025 zeigen durchaus Stärke. Der Auftragseingang stieg um 8,7 Prozent auf 2,02 Milliarden Euro, der Auftragsbestand erreichte einen Rekordwert von 7,1 Milliarden Euro. CEO Oliver Doerre sieht die Nachfrage nach Verteidigungsausrüstung in Europa als „strukturell hoch“ für die nächsten 10 bis 15 Jahre – unabhängig von einem möglichen Ukraine-Friedensabkommen.

Geteilte Meinungen im Verteidigungssektor

Interessant: Während BofA bei Hensoldt skeptischer wird, stufte die gleiche Analystengruppe die Renk Group auf „Buy“ hoch und erhöhte das Kursziel auf 60,50 Euro. Auch SAAB erhielt ein doppeltes Upgrade, getrieben von potenziellen Ukraine-Aufträgen für Gripen-Kampfjets.

Die Hensoldt-Aktie schloss am Freitag bei 68,60 Euro und notiert damit 40 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 115,10 Euro. Das neue BofA-Kursziel von 77 Euro liegt nur noch knapp über dem aktuellen Niveau. Ob das Unternehmen 2026 die Skeptiker widerlegen kann, dürfte maßgeblich von der angekündigten Auftragsvergabe im ersten Halbjahr abhängen.

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