Rekordgewinne und ein frisches charttechnisches Kaufsignal: Eigentlich könnte die Stimmung bei den Aktionären des Münchner Technologiekonzerns kaum besser sein. Doch trotz eines Free Cash Flow in Milliardenhöhe und einer soliden Aufwärtsbewegung seit Ende November herrscht bei den Analysten überraschende Uneinigkeit. Während Optimisten Kursziele von bis zu 300 Euro ausrufen, mahnen andere Experten zur Vorsicht.
Hier sind die wichtigsten Fakten zur aktuellen Lage:
- Positive Jahresentwicklung: Die Aktie legte in den letzten 12 Monaten um knapp 21 % zu.
- Cash-Maschine: Der Free Cash Flow erreichte im Geschäftsjahr 2025 einen Rekordwert von 10,8 Milliarden Euro.
- Analysten-Spanne: Die Kursziele variieren stark zwischen „Underweight“ und 300 Euro (Overweight).
Charttechnik hellt sich auf
Nach einer volatilen Phase lieferte die Siemens-Aktie zum Wochenauftakt ein wichtiges technisches Signal. Mit einem Schlusskurs von 233,85 Euro notiert das Papier nun knapp, aber bestätigt oberhalb der psychologisch und technisch relevanten 100-Tage-Linie, die aktuell bei 233,20 Euro verläuft.
Bereits Ende November gelang der Sprung über den 200-Tage-Durchschnitt, was den langfristigen Aufwärtstrend untermauerte. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro beträgt derzeit rund 7,5 Prozent. Gelingt es den Bullen, das Niveau über den gleitenden Durchschnitten zu verteidigen, wäre der Weg in Richtung der Höchststände aus charttechnischer Sicht frei.
Operative Stärke trifft auf Übernahme-Strategie
Das Fundament für die jüngste Kursstabilisierung bilden die Geschäftszahlen für das abgelaufene Fiskaljahr 2025. CEO Roland Busch präsentierte den Anlegern Mitte November das dritte Rekordergebnis in Folge. Besonders der Gewinn je Aktie von 12,25 Euro und die geplante Dividendenerhöhung auf 5,35 Euro unterstreichen die operative Ertragskraft.
Strategisch richtet sich der Konzern weiter neu aus. Die milliardenschwere Übernahme von Altair Engineering soll die Position im Bereich Industriesoftware und KI stärken. Gleichzeitig treibt das Management die Transformation des Portfolios durch die geänderte bilanzielle Behandlung von Siemens Healthineers voran.
Analysten sind gespalten
Trotz der Rekordzahlen bewerten die Investmentbanken die Perspektiven höchst unterschiedlich. JP Morgan sieht in der aktuellen Bewertung eine klare Kaufgelegenheit und traut dem DAX-Titel einen Anstieg auf 300 Euro zu. Die Experten verweisen auf das Wachstumspotenzial im Bereich Smart Infrastructure.
Demgegenüber stehen skeptischere Stimmen wie Barclays Capital, die die Aktie zuletzt mit „Underweight“ einstuften. Auch die Deutsche Bank bleibt mit einem „Hold“-Rating und einem Kursziel von 230 Euro zurückhaltend. Im Konsens überwiegt jedoch der Optimismus: Von 22 Analysten raten 13 zum Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 243 Euro.
Ausblick und Fazit
Für das laufende Geschäftsjahr 2026 stellt das Management ein vergleichbares Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent in Aussicht, warnt jedoch vor negativen Währungseffekten. Entscheidend für die kurzfristige Kursentwicklung dürfte nun sein, ob die Aktie die Unterstützung im Bereich von 233,20 Euro (100-Tage-Linie) nachhaltig verteidigen kann. Ein Rückfall unter diese Marke könnte die technische Erholung bremsen, während eine Stabilisierung den Angriff auf das Allzeithoch einleiten würde.
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