BYD Aktie: Verlorene Aussichten?

Der chinesische E-Auto-Hersteller BYD meldet einen neuen Produktionsrekord, kämpft aber mit rückläufigen Absatzzahlen, regulatorischen Hürden und einem umfassenden Software-Rückruf.

Kurz zusammengefasst:
  • Produktion erreicht 15 Millionen Fahrzeuge
  • Dritter Monat mit sinkenden Verkaufszahlen
  • Umfangreicher Rückruf für Batterie-Software
  • Exportwachstum trotz hoher EU-Zölle

BYD meldet einen neuen Produktionsrekord, doch die Wachstumsdynamik bröckelt. Parallel belasten nachlassende Verkäufe, Qualitätsprobleme und zunehmender regulatorischer Druck die Stimmung rund um die Aktie. Wie stabil ist die Erfolgsstory des chinesischen E-Auto-Giganten noch?

Rekordproduktion trifft Wachstumsdelle

Diese Woche hat BYD sein 15‑millionstes Fahrzeug mit alternativem Antrieb produziert. Das Jubiläumsauto ist ein Denza N8L, ein elektrischer Premium-SUV aus dem Werk Jinan.

BYD

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Die Geschwindigkeit des Ausbaus ist beeindruckend:
– Rund 13 Jahre benötigte BYD vom Start des ersten Plug‑in‑Hybriden 2008 bis zur ersten Million Fahrzeuge.
– Von 10 auf 15 Millionen Einheiten ging es dann in nur 13 Monaten.
– In den ersten elf Monaten 2025 fertigte der Konzern 4,2 Millionen Fahrzeuge, ein Plus von 11,3 % gegenüber dem Vorjahr.

Auf der Absatzseite wirkt das Bild deutlich verhaltener. Die Auslieferungen im November sanken um 5,3 % im Jahresvergleich auf 480.186 Fahrzeuge. Es ist bereits der dritte Monat in Folge mit rückläufigen Verkäufen.

Zu den zentralen Belastungsfaktoren zählen:

  • Marktanteilsverluste im Massen- wie im Premiumsegment
  • Stärkerer Wettbewerb durch Geelys erneuerte Modellpalette und erfolgreiche Xiaomi-Modelle wie den YU7
  • Sinkende Profitabilität mit aufeinanderfolgenden Rückgängen bei den Gewinnen
  • Regulatorische Eingriffe gegen aggressive Rabattaktionen, die zuvor das Wachstum gestützt hatten

Um das bereits nach unten angepasste Jahresziel von 4,6 Millionen Fahrzeugen zu erreichen (zuvor 5,5 Millionen), muss BYD im Dezember rund 418.000 Einheiten absetzen.

Qualitätsprobleme bei Batterien

Für zusätzlichen Gegenwind sorgen aktuelle Qualitätsfragen rund um die Batterieproduktion. Chinesische Behörden haben BYD verpflichtet, für den Plug‑in‑Hybrid Qin Plus DM‑i eine umfassende Softwarekorrektur durchzuführen. Betroffen sind 88.981 Limousinen, die zwischen Januar 2021 und September 2023 gebaut wurden.

Untersuchungen zeigten Konsistenzprobleme bei der Fertigung der Batteriepakete. Diese können zu begrenzter Leistungsabgabe führen oder verhindern, dass das Fahrzeug im reinen Elektromodus betrieben werden kann. Besonders heikel: Der Qin Plus DM‑i stand im Oktober für rund 20 % der BYD‑Gesamtverkäufe, damit betrifft der Rückruf eines der volumenstärksten Modelle.

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Geplant sind Over‑the‑Air‑Updates, eine verstärkte Überwachung der betroffenen Fahrzeuge sowie der kostenlose Austausch von Batteriepaketen, sofern erforderlich.

Technologieoffensive bei Festkörperbatterien

Auf der Innovationsseite gibt es Fortschritte im Umfeld von Festkörperbatterien. BYD‑Zulieferer Sunwoda hat am 25. Dezember 2025 eine strategische Kooperation mit Zhongwei New Materials vereinbart. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Materialien für Festkörperbatterien und eine Beschleunigung der Kommerzialisierung.

Sunwoda gibt für seine Festkörper-Technologie derzeit eine Energiedichte von rund 400 Wh/kg und 1.200 Ladezyklen auf Zellebene an. Bis Jahresende soll eine Pilotlinie mit einer Kapazität von 0,2 GWh in Betrieb gehen, die größere 60‑Ah‑Zellen unterstützt.

Exportwachstum und Hürden im Ausland

Im Exportgeschäft sticht November positiv hervor: BYD lieferte 131.935 Fahrzeuge ins Ausland. Die internationale Expansion ist jedoch mit erheblichen Hürden verbunden:

  • Zunehmende Handelsbarrieren in Europa und Nordamerika
  • EU‑Zölle, die faktisch lokale Produktion erforderlich machen
  • Ein zunehmend gesättigter Heimatmarkt, der Alternativen im Inland begrenzt

Um die hohen EU‑Zölle von 27 % zu umgehen, baut BYD bereits vor Ort. Werke in Ungarn und der Türkei sollen eine lokale Fertigung sicherstellen. S&P Global Mobility erwartet für BYD in Europa 186.000 verkaufte Fahrzeuge im Jahr 2025 nach 83.000 im Jahr 2024, mit einem möglichen Anstieg auf knapp 400.000 Einheiten bis 2029.

Marktposition im Wandel

Die aktuelle Kursentwicklung spiegelt wachsende Zweifel wider, ob BYD sein Wachstumstempo in einem sich wandelnden Markt halten kann. Chinas Regierung drängt auf eine Konsolidierung der stark fragmentierten E‑Auto‑Branche. Eigentlich sollten auslaufende vollständige Steuerbefreiungen für Neufahrzeuge mit alternativem Antrieb zum 31. Dezember die Nachfrage zum Jahresende ankurbeln – die anhaltend rückläufigen Verkäufe deuten jedoch auf strukturellen Druck hin.

Der Wettbewerbsrahmen hat sich deutlich verschärft. Geely und Xiaomi gewinnen mit neuen, wettbewerbsfähigen Modellen an Boden, während das BYD‑Portfolio erste Ermüdungserscheinungen beim Kundeninteresse zeigt. Gleichzeitig engt die Regulierung von Preisnachlässen genau jene Rabattstrategien ein, mit denen BYD einst den Preiskampf im chinesischen E‑Auto‑Markt angeführt und einen großen Teil seines Aufstiegs erreicht hat.

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