Der Chip-Gigant AMD befindet sich in einem schwierigen Spagat zwischen enormer Marktnachfrage und geopolitischen Barrieren. Während der Bedarf an KI-Infrastruktur ungebrochen ist, drohen verschärfte US-Handelsbeschränkungen den Zugang zum wichtigen chinesischen Absatzmarkt zu blockieren. Nun geht CEO Lisa Su in die Offensive und präsentiert eine pragmatische, wenn auch kostspielige Lösung, um die Exportkontrollen zu navigieren.
Der Preis für den Marktzugang
Im Kern der aktuellen Entwicklung steht eine strategische Entscheidung der Unternehmensführung: AMD ist bereit, eine Strafgebühr oder Steuer in Höhe von 15 Prozent an die US-Regierung zu zahlen, um weiterhin KI-Chips nach China liefern zu dürfen. Dies bestätigte Lisa Su am heutigen Freitag.
Konkret zielt dieser Plan auf den Export des MI308-Chips ab. Dieses Modell wurde spezifisch so konzipiert, dass es die technischen Leistungsgrenzen der US-Exportkontrollen einhält, aber dennoch leistungsfähig genug ist, um chinesische Kunden zu bedienen. Die Bereitschaft, diese zusätzliche Abgabe zu schultern, verdeutlicht, wie essenziell die Einnahmequellen aus Fernost für AMD sind, gerade während US-Gesetzgeber an noch strengeren Regeln für Technologielieferungen arbeiten.
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Insiderverkäufe trotz „Superzyklus“
Während das Unternehmen operativ alles daransetzt, den Umsatzfluss zu sichern, zeichnet das Verhalten von Insidern und Großinvestoren ein differenzierteres Bild. Das Management sprach auf einer aktuellen Konferenz zwar von einer „unersättlichen“ Nachfrage und dem Beginn eines „Jahrzehnt-Superzyklus“ im KI-Bereich, doch interne Transaktionen stehen dazu im Kontrast:
* Insider-Verkäufe: Führungskräfte wie Forrest Norrod und Mark Papermaster haben im November Aktienpakete im Wert von über 8,5 Millionen US-Dollar abgestoßen.
* Institutionelle Skepsis: Großanleger wie Amundi haben ihre Positionen im vergangenen Quartal deutlich reduziert.
Bewertung und Kursentwicklung
Diese Zurückhaltung von Insidern trifft auf eine ambitionierte Bewertung. Auch nach der jüngsten Korrektur von rund 16 Prozent auf Sicht von 30 Tagen notiert die AMD-Aktie bei 186,74 Euro und verzeichnet seit Jahresanfang ein Plus von fast 59 Prozent. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 100 ist im aktuellen Kurs viel Optimismus eingepreist. Jeder regulatorische Eingriff, der das Marktpotenzial beschneidet, birgt daher ein erhöhtes Rückschlagrisiko.
Der nächste entscheidende Termin für Anleger ist die Veröffentlichung der Quartalszahlen am 3. Februar 2026. Dann wird sich zeigen, ob die Auslieferung der MI308-Chips unter der neuen Gebührenstruktur anläuft und wie stark diese Maßnahme die Gewinnmargen tatsächlich belastet.
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