Eutelsat Aktie: Analysten sortieren sich

Nach der Kapitalerhöhung über 1,5 Milliarden Euro stufen Analysten Eutelsat als neutral ein. Die Bilanz ist gestärkt, doch hohe Investitionen und die operative Wende bleiben entscheidend.

Kurz zusammengefasst:
  • Abschluss der Kapitalmaßnahme über 1,5 Milliarden Euro
  • Neutrale Ratings und neue Kursziele von Analysten
  • Hoher Investitionsbedarf für Satellitenprojekte bis 2030
  • Aktie stabilisiert sich nach starker Verwässerung

Eutelsat kehrt nach einer radikalen Rekapitalisierung schrittweise in den Normalbetrieb der Kapitalmarktkommunikation zurück. Nach Abschluss der Kapitalmaßnahme über rund 1,5 Milliarden Euro haben große Häuser ihre Bewertung wieder aufgenommen – mit verhaltenem Ton. Entscheidend ist nun, ob das neue Kapital reicht, um hohe Investitionen zu stemmen und gleichzeitig die operative Wende einzuleiten.

Die Fakten im Überblick

  • Rekapitalisierung über rund 1,5 Milliarden Euro abgeschlossen
  • Aktienzahl um 148 % erhöht, starke Verwässerung für Altaktionäre
  • Oddo BHF: Rating „Neutral“, Kursziel 1,70 Euro (vorher 2,60 Euro)
  • BNP Paribas: Rating „Neutral“, Kursziel 2,00 Euro
  • Aktie stabilisiert sich um 1,64–1,65 Euro
  • Ziel: Verschuldung bis 2026 von 3,9x auf 2,5x Net Debt/EBITDA senken
  • Geplanter Capex bis 2030: fast 4 Milliarden Euro für OneWeb und IRIS²

Analystenkommentare nach der Rekapitalisierung

Oddo BHF hat die Berichterstattung über Eutelsat am Montag wieder aufgenommen. Das Votum lautet „Neutral“, das neue Kursziel liegt bei 1,70 Euro und damit nur gering über dem aktuellen Kursniveau von etwa 1,65 Euro. Das frühere Ziel von 2,60 Euro wurde deutlich zurückgenommen. Hauptgrund ist die massive Verwässerung: Durch die Kapitalmaßnahmen stieg die Aktienzahl um 148 %.

Eutelsat

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BNP Paribas bleibt ebenfalls bei „Neutral“, setzt das Kursziel jedoch mit 2,00 Euro etwas höher an – rund 20 % über der aktuellen Notierung. Die Bank spricht von einem nun „ausgewogenen“ Verhältnis von Chancen und Risiken nach der Bilanzstärkung.

Im Markt sorgt diese Rückkehr der Analysten-Coverage für mehr Orientierung. Beide Häuser machen klar: Die Sanierung der Bilanz ist ein Fortschritt, doch der Spielraum nach oben hängt stark von der operativen Entwicklung ab.

Bilanz gestärkt, Investitionen bleiben hoch

Oddo BHF bezeichnet das frische Kapital von 1,5 Milliarden Euro als „vital“ für die Bilanz. Der Verschuldungsgrad (Net Debt/EBITDA) soll von kritischen 3,9x auf 2,5x bis zum Ende des Geschäftsjahres 2026 sinken. Damit sehen die Analysten die unmittelbare finanzielle Bedrohung als abgewendet.

Die Entwarnung hat jedoch klare Grenzen. Parallel zur Entschuldung steht ein hoher Investitionsbedarf im Raum: Bis 2030 werden laut Oddo BHF fast 4 Milliarden Euro an Sachinvestitionen (Capex) benötigt. Das Geld fließt in neue Satellitenkonstellationen, insbesondere in das LEO-Projekt OneWeb und das europäische Regierungsprogramm IRIS².

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Kernfrage der Analysten ist, ob das Wachstum im LEO-Segment (Low Earth Orbit) den strukturellen Rückgang im klassischen TV-Geschäft über geostationäre Satelliten (GEO) ausgleichen kann. Hier warten beide Häuser auf belastbare Nachweise, etwa in Form von konkretem Wachstum oder sichtbaren Fortschritten bei der Integration von OneWeb.

Bewertung und Marktbild

Kursseitig deutet sich eine Stabilisierung an. Am Montag und im frühen Handel heute schwankte die Aktie eng um 1,64 bis 1,65 Euro. Diese Phase der Bodenbildung interpretieren die Analysten als Signal, dass der vorherige „freie Fall“ im Zuge der Kapitalerhöhung vorerst beendet ist und wieder fundamentale Kennzahlen in den Vordergrund rücken.

Bewertungstechnisch ordnet Oddo BHF Eutelsat im Branchenvergleich im Mittelfeld ein. Für 2026 wird ein EV/EBITDA-Multiplikator von 4,8x angesetzt – in etwa auf dem Niveau des Wettbewerbers SES. Daraus leiten die Analysten ab, dass der Titel nach der Kapitalmaßnahme eher fair als günstig bewertet ist. Eine Neubewertung nach oben setzt aus ihrer Sicht eine klare operative Wende voraus.

Ausblick: enge Handelsspanne, klare Trigger

Kurzfristig erwarten die Analysten eine Seitwärtsbewegung. Die Aktie dürfte in einer Bandbreite zwischen etwa 1,60 Euro und dem Oddo-Kursziel von 1,70 Euro verbleiben, solange keine neuen operativen Impulse hinzukommen. Ein Anstieg in Richtung des 2,00-Euro-Ziels von BNP Paribas setzt nach deren Einschätzung positive Nachrichten voraus – etwa zur Geschwindigkeit der OneWeb-Integration oder zu größeren Regierungsaufträgen im B2G-Geschäft.

Charttechnisch bleibt die Lage angespannt, solange der Kurs nicht spürbar über 1,70 Euro hinausläuft. Erst ein nachhaltiger Ausbruch über diese Marke würde zu den optimistischeren Szenarien der Analysten passen und die Tür in Richtung 2,00 Euro öffnen.

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