Alibaba Aktie: AI-Offensive

Alibaba investiert massiv in KI und digitale Zahlungen, was zu einem starken Gewinneinbruch führt. Die Aktie korrigiert nach einer Rally deutlich.

Kurz zusammengefasst:
  • Strategische Beteiligung am KI-Unicorn MiniMax
  • Neue Zahlungsplattform mit JPMorgan-Technologie
  • Starker Umsatzanstieg bei massivem Gewinnrückgang
  • Aktienkurs korrigiert nach Investitionsankündigungen

Alibaba zieht das Tempo bei künstlicher Intelligenz und digitaler Zahlungsabwicklung deutlich an. Mit einem Großeinstieg beim chinesischen KI-Unicorn MiniMax und einer neuen, tokenisierten Zahlungsinfrastruktur auf Basis von JPMorgan-Technologie stellt der Konzern seine Strategie klar auf Zukunftsthemen. Die Börse reagiert nach einer starken Rally jedoch zunehmend sensibel auf die hohen Investitionskosten – wie viel kurzfristige Belastung verträgt der Kurs?

MiniMax-Beteiligung als strategischer Hebel

Kern der aktuellen Meldungen ist Alibabas Rolle als Ankerinvestor beim Börsengang von MiniMax in Hongkong. Das Start-up gilt als einer der führenden chinesischen Anbieter generativer KI.

Alibaba

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  • MiniMax peilt mit dem IPO eine Mittelaufnahme von über 600 Millionen US-Dollar an.
  • Neben Alibaba steigt auch die Abu Dhabi Investment Authority (ADIA) groß ein.
  • Der Bookbuilding-Prozess soll bereits diese Woche starten, die Notierung ist für Januar 2026 geplant.

Für Alibaba ist der Deal klar strategisch getrieben: Die Gruppe will moderne KI-Modelle noch enger an ihre Cloud- und E-Commerce-Plattformen anbinden. Mit der Beteiligung sichert sich der Konzern Zugriff auf Technologie und Talent eines vielversprechenden „Unicorns“, statt diese Fähigkeiten ausschließlich intern aufzubauen. Damit verstärkt Alibaba sein KI-Ökosystem, das künftig ein zentraler Differenzierungsfaktor im Wettbewerb mit anderen chinesischen Tech-Konzernen sein dürfte.

Tokenisierte Zahlungen mit JPMorgan

Parallel treibt Alibaba den Umbau seiner Finanzinfrastruktur voran. Über eine neue B2B-Zahlungsplattform will der Konzern internationale Handelspartner künftig deutlich schneller und effizienter bedienen.

Technische Basis ist „Kinexys“, die tokenisierte Zahlungs- und Abwicklungsplattform von JPMorgan (früher Onyx). Auf dieser Infrastruktur sollen zunächst US-Dollar und Euro als tokenisierte Fiat-Währungen genutzt werden, um grenzüberschreitende Zahlungen nahezu in Echtzeit abzuwickeln.

Ziel ist es, die typischen Reibungsverluste klassischer Banküberweisungen zu reduzieren: lange Abwicklungszeiten, Zwischenbankenketten und teilweise hohe Gebühren. Für Alibabas großes Netzwerk internationaler Lieferanten und Händler könnte eine solche Echtzeit-Ebene im Zahlungsverkehr die Attraktivität der Plattform im globalen Handel erhöhen.

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Zahlen, Investitionsdruck und Kursbild

Operativ spiegeln die jüngsten Quartalszahlen die Spannung zwischen Wachstum und Profitabilität wider. Im Fiskalquartal Q2 2026 legte der Umsatz im Jahresvergleich um 5 % auf 247,8 Milliarden RMB zu. Treiber waren vor allem das Cloud-Geschäft und das internationale E-Commerce-Segment.

Auf der Ergebnisseite sah es deutlich rauer aus: Der Nettogewinn brach – je nach Kennzahl – um rund 53 % bis 70 % ein. Belastend wirkten vor allem hohe Investitionen in KI-Infrastruktur sowie Bewertungsanpassungen im Beteiligungsportfolio. Ein wesentlicher Teil der aktuellen Strategie schlägt sich somit direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung nieder.

An der Börse macht sich das in einer Korrektur bemerkbar: Die Aktie hat in den vergangenen sieben Tagen gut 16 % nachgegeben und notiert mit 125,80 Euro spürbar unter dem 52‑Wochen-Hoch von 161,60 Euro. Gleichzeitig liegt der Kurs noch komfortabel über dem Jahrestief, und auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Zuwachs von mehr als 55 % zu Buche. Der RSI von 29,4 signalisiert kurzfristig ein überverkauftes Niveau.

Fokus auf AI-Capex – Wette auf Marktführerschaft

Dass die Aktie zuletzt zurückgekommen ist, hängt eng mit der Investitionsoffensive zusammen. Medienberichten zufolge hat Alibaba 40.000 bis 50.000 AMD MI308 AI-Beschleuniger bestellt – ein weiterer Hinweis darauf, wie konsequent das Management auf technologische Schlagkraft setzt, auch auf Kosten der Margen.

Im Kern lautet die Botschaft an den Kapitalmarkt: Kurzfristige Ergebnisrückgänge werden in Kauf genommen, um sich eine führende Position in KI und blockchainbasierter Zahlungsabwicklung zu sichern. Entscheidend für die Kursentwicklung in den kommenden Monaten dürfte sein, ob sich diese Investitionen in klaren Fortschritten niederschlagen. Dazu gehören ein erfolgreicher MiniMax-IPO im Januar 2026 sowie erste belastbare Nutzungszahlen und Einsparungseffekte beim neuen JPMorgan-Zahlungsnetzwerk.

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