ASML bleibt an Weihnachten ein Liebling institutioneller Anleger. Große Adressen stocken ihre Positionen auf, während die Branche für 2026 ein Rekordjahr erwartet. Im Zentrum steht die Rolle von ASML als Schlüsselzulieferer für die nächste Ausbaustufe der KI-Infrastruktur.
Institutionelle Käufe und Branchenfantasie
Mehrere Vermögensverwalter haben im dritten Quartal ihre Beteiligungen deutlich erhöht. Vontobel Holding etwa steigerte sein Engagement um 17,9 % auf 53.432 Aktien. Auch Farther Finance Advisors und OLD National Bancorp IN legten mit Zukäufen von 26,6 % beziehungsweise 28,7 % spürbar nach.
Diese Zuflüsse fallen in eine Phase, in der die globale Halbleiterbranche wieder stark an Fahrt aufnimmt. Die Branchenorganisation WSTS prognostiziert für 2026 einen Umsatzsprung der weltweiten Chipverkäufe um 26,3 % auf ein Rekordvolumen von 975,4 Milliarden US‑Dollar. Bereits 2025 sollen die Erlöse um 22,5 % auf 772 Milliarden US‑Dollar zugelegt haben. Die Erwartung eines anhaltenden „KI-Infrastruktur-Booms“ stützt damit den positiven Blick auf Ausrüster wie ASML.
Kurzfristig spiegelt sich das in einer soliden Kursbasis wider: Die Aktie liegt heute bei 902,00 Euro und damit rund 32 % über dem Niveau zu Jahresbeginn.
KI-Infrastruktur als Wachstumstreiber
Den Rückenwind aus der Branche spürt ASML direkt über die Kapazitätspläne seiner Kunden. Berichte zufolge ist die komplette 2‑Nanometer-Produktion von TSMC für 2026 bereits ausgebucht. Für diese hochmodernen Fertigungsstufen sind EUV-Lithografiesysteme zwingend nötig – ein Marktsegment, in dem ASML als alleiniger Anbieter auftritt.
Damit hängt die Ausbaugeschwindigkeit der KI-Hardwarekapazitäten maßgeblich an der Bestell- und Lieferfähigkeit von ASML-Maschinen. Die High‑NA‑EUV-Systeme, die je rund 380 Millionen US‑Dollar kosten, stehen im Zentrum der Investitionspläne großer Foundries.
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Fundamental untermauern die jüngsten Zahlen dieses Bild: Im dritten Quartal erzielte ASML einen Gewinn je Aktie von 6,41 US‑Dollar und übertraf damit den Analystenkonsens von 6,27 US‑Dollar. Der Umsatz lag mit 8,80 Milliarden US‑Dollar zwar leicht unter den erwarteten 8,99 Milliarden US‑Dollar, doch der Markt honoriert vor allem die robuste Marge und die starke Stellung im EUV-Geschäft.
Geopolitik, Bewertung und Branchenkontext
Zusätzliche Unterstützung kommt aus dem Sektorumfeld. Meldungen, wonach die US-Regierung bestimmten Chip-Exporten nach China möglicherweise grünes Licht geben könnte, sorgten bei Halbleiter- und Ausrüstungswerten für Erleichterung. Auch wenn Details offen sind, würde eine Entspannung beim Exportdruck den Bestellhorizont der Kunden tendenziell stabilisieren.
Gleichzeitig zeigt der Blick auf die Bewertung, dass viel Optimismus im Kurs eingepreist ist. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 43 und einer starken Jahresperformance preist der Markt ASML klar als Profiteur des KI‑Megatrends ein. Während Wettbewerber wie Intel mit strategischen Wendemanövern und potenziellen Milliardenabschreibungen im Zuge des Umstiegs auf neue Fertigungstechnologien beschäftigt sind, gilt ASMLs Technologie weiterhin als Branchenstandard.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Starke Branchenprognose: WSTS sieht 26,3 % Umsatzwachstum für Halbleiter 2026
- EUV-Monopol: ASML bleibt alleiniger Lieferant für EUV-Systeme bei 2‑nm‑Nodes
- Ausgebuchte Kapazitäten: TSMC hat seine 2‑nm‑Produktion für 2026 bereits verkauft
- Q3-Ergebnis: EPS über Erwartungen, Umsatz knapp darunter
- Bewertung: Hohe Multiples spiegeln die Rolle als KI‑Infrastruktur-Zulieferer wider
Ausblick auf 2026
Der nächste wichtige Termin ist die Quartalsvorlage am 28. Januar 2026. Dann wird sich zeigen, ob der gut gefüllte Auftragsbestand und die Investitionspläne der Kunden in eine bestätigte oder sogar angehobene Perspektive für 2026 münden. Analysten rechnen aktuell im Schnitt mit einem Kursziel von 1.171,83 US‑Dollar und stufen die Aktie als „Moderate Buy“ ein, was aus heutiger Sicht noch rund 10 % Aufwärtspotenzial signalisiert.
Charttechnisch notiert der Titel mit 902,00 Euro nur knapp unter seinem 50‑Tage‑Durchschnitt und weiterhin klar über der 200‑Tage-Linie, was den übergeordneten Aufwärtstrend bestätigt. Entscheidend für die nächsten Monate wird sein, ob die Kombination aus anhaltender KI‑Nachfrage, bestätigter WSTS-Prognose und weiterem institutionellen Kaufinteresse ausreicht, um die Aktie in Richtung ihres jüngsten 52‑Wochen-Hochs bei 978,00 Euro zu treiben.
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