Während das Management den Blick stur auf aggressive Expansion richtet, droht dem Kranich-Konzern im Inneren eine gefährliche Eskalation. Die Lufthansa greift offiziell nach der portugiesischen TAP, doch gleichzeitig schmettert Airline-Chef Jens Ritter die Forderungen der Piloten rigoros ab. Anleger stehen vor einem Dilemma: Zündet jetzt die nächste Stufe der Wachstumsrakete oder würgen neue Streiks den Höhenflug abrupt ab?
Kampfansage im Cockpit
Die Führungsetage geht im schwelenden Tarifkonflikt auf vollen Konfrontationskurs. Airline-Chef Jens Ritter wies die jüngsten Forderungen der Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ (VC) am Wochenende kategorisch zurück. Die Gewerkschaft pocht auf deutlich höhere Arbeitgeberbeiträge zur betrieblichen Altersversorgung – ein Wunsch, den Ritter als „unrealistisch“ abkanzelte.
Der Ton am Verhandlungstisch wird rauer. Die Botschaft des Managements ist klar: Für derartige Aufstockungen fehlen schlichtweg die Mittel. Doch diese Härte hat ihren Preis. Das Risiko, dass die Piloten den Druck durch Arbeitsniederlegungen erhöhen, ist sprunghaft gestiegen. Ein erneutes Streikszenario wäre Gift für den Aktienkurs, der gerade erst wieder Fahrt aufgenommen hat.
Großangriff auf TAP Air Portugal
Es wirkt fast paradox: Während intern der Rotstift regiert, schaltet der Konzern extern in den Angriffsmodus. Pünktlich zur Frist am Samstag hat die Lufthansa ihr formelles Interesse an einer Beteiligung an der portugiesischen Staatsairline TAP Air Portugal hinterlegt. Damit ist der Wettbewerb gegen die Konkurrenz von Air France-KLM offiziell eröffnet.
Doch kann die Lufthansa diesen Kraftakt stemmen? Neben der noch laufenden Integration der italienischen ITA Airways eröffnet das Management hier eine zweite strategische Großbaustelle.
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Die Eckdaten des Übernahme-Pokers:
* Das Objekt: TAP Air Portugal (Star-Alliance-Partner)
* Das Ziel: Zugriff auf das hochrentable Südamerika-Netzwerk
* Die Gegner: Air France-KLM und die IAG-Gruppe (British Airways/Iberia)
* Das Risiko: Finanzielle und organisatorische Überlastung durch parallele Integrationen
Bullen testen den Widerstand
Die Börse blendete die internen Querelen am Freitag zunächst aus und feierte die Expansionsfantasie. Mit einem Schlusskurs von 7,97 Euro (+3,16 %) schob sich das Papier bis auf wenige Cent an die psychologisch massive Hürde von 8,00 Euro heran.
Die charttechnische Ausgangslage bleibt spannend: Die Aktie notiert komfortabel über dem 50-Tage-Durchschnitt von 7,46 Euro, was den kurzfristigen Aufwärtstrend untermauert. Auch die Performance seit Jahresanfang von über 29 Prozent zeigt, dass das Vertrauen der Investoren grundsätzlich vorhanden ist. Doch der Bereich um 8,00 Euro fungiert als harte Betonmauer. Scheitert der Ausbruch, könnte die Euphorie schnell verfliegen – besonders wenn die Piloten ihre Drohungen wahr machen. Die kommende Woche wird zur Nagelprobe.
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