Meta Platforms steht vor einem interessanten Widerspruch: Während COO Javier Olivan weiter Aktien abstößt, bekräftigen Analysten ihre Kaufempfehlungen mit ambitionierten Kurszielen. Am Donnerstag legte die Aktie um 2,3 Prozent auf 664,45 US-Dollar zu – ein Lichtblick nach zuletzt volatilen Handelstagen. Doch was bedeutet das Zusammenspiel aus Insider-Verkäufen und positivem Analystenvotum für die weitere Entwicklung?
COO verkauft Aktien nach Plan
Entgegen kursierenden Gerüchten über Insider-Käufe hat Javier Olivan am 15. Dezember 517 Aktien verkauft. Der Durchschnittspreis lag bei rund 646 US-Dollar, das Transaktionsvolumen bei etwa 334.000 US-Dollar. Entscheidend: Die Verkäufe erfolgten über einen bereits im August 2024 eingerichteten 10b5-1-Handelsplan. Solche Programme werden im Voraus festgelegt und laufen automatisch ab – die Transaktion war also keine spontane Reaktion auf das aktuelle Kursniveau.
Bereits im November hatte Olivan über denselben Plan Aktien veräußert. Das Muster deutet auf systematisches Liquiditätsmanagement hin, nicht auf eine grundsätzlich negative Einschätzung zur Unternehmensentwicklung.
Bank of America bleibt optimistisch
Die Analysten der Bank of America halten an ihrer „Buy“-Empfehlung fest und sehen ein Kursziel von 810 US-Dollar – ein Potenzial von über 20 Prozent. Die Begründung: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis habe sich in der zweiten Jahreshälfte 2025 deutlich reduziert, während die Konsensschätzungen für den Gewinn je Aktie 2026 seit Jahresbeginn um rund 16 Prozent nach oben korrigiert wurden.
Besonders relevant: Die für das erste Halbjahr 2026 angekündigten neuen Large Language Models könnten dem Kurs zusätzlichen Schub verleihen. Meta setzt massiv auf KI-Infrastruktur, um Ad-Targeting und Nutzerengagement über die gesamte App-Familie hinweg zu verbessern.
Rekord-Investitionen in KI
Meta hat die Investitionsplanung für 2025 auf 70 bis 72 Milliarden US-Dollar angehoben – fast ausschließlich für den Ausbau der KI-Infrastruktur. Diese Summe hatte zunächst Sorgen über schrumpfende Margen ausgelöst. Der jüngste Kursanstieg deutet jedoch darauf hin, dass Investoren beginnen, das langfristige Potenzial dieser Ausgaben einzupreisen.
Die zentrale Frage lautet: Können die KI-Effizienzgewinne die Milliarden-Investitionen rechtfertigen? Die Antwort dürfte darüber entscheiden, ob die Aktie die Marke von 810 US-Dollar erreicht oder weiter unter Druck bleibt. Mit dem 52-Wochen-Hoch bei rund 796 US-Dollar liegt noch erheblicher Widerstand vor der Aktie.