CureVac Aktie: Indexverlust belastet

Der mRNA-Spezialist CureVac verzeichnet deutliche Kursverluste nach dem Ausschluss aus einem Biotech-Index und dem Wegfall von Sonderzahlungen. Der Fokus liegt nun auf der Pipeline.

Kurz zusammengefasst:
  • Ausschluss aus NASDAQ Biotechnology Index belastet
  • Umsatz bricht nach Ende von GSK-Zahlungen ein
  • Aktie notiert deutlich unter wichtigen Durchschnitten
  • Fokus verschiebt sich auf klinische Pipeline

Der mRNA-Spezialist steckt mitten in einem Übergangsjahr – und das spiegelt sich im Kurs wider. Nach einem Sonderboom durch Zahlungen von Partner GSK folgt nun die Ernüchterung: deutlich niedrigere Umsätze, der Rauswurf aus einem wichtigen Biotech-Index und anhaltender Verkaufsdruck. Entscheidend ist nun, wie der Markt CureVac jenseits der Einmaleffekte einordnet.

Index-Austritt als technischer Bremsklotz

Der wichtigste kurzfristige Belastungsfaktor ist der Ausschluss aus dem NASDAQ Biotechnology Index, der am 4. Dezember wirksam wurde.

Damit mussten ETFs und andere passive Fonds, die den Index nachbilden, ihre CureVac-Positionen verkaufen. Dieses „technische“ Verkaufsvolumen sorgt für ein Überangebot an Aktien und begrenzt die Erholungstendenzen – unabhängig davon, ob sich die Fundamentaldaten verändert haben.

Der Effekt: Die Aktie notiert mit 3,50 Euro klar unter ihren gleitenden Durchschnitten der letzten 50 und 100 Tage. Auf Wochensicht ergibt sich ein Rückgang von knapp 20 %, im 30-Tage-Vergleich sind es rund 23 % Minus. Gleichzeitig liegt der Titel aber immer noch deutlich über dem 52‑Wochen-Tief vom April, was den volatilen Charakter der Aktie unterstreicht.

Finanzzahlen im „Normalmodus“

Parallel zum Index-Austritt verarbeitet der Markt die deutliche Abkühlung der Geschäftszahlen im dritten Quartal 2025. Auf den ersten Blick sehen die Rückgänge dramatisch aus, sie sind aber stark von Sondereffekten geprägt.

  • Umsatz: 54,1 Mio. Euro in Q3 2025, ein Rückgang um 89 % gegenüber 493,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal
  • Gewinn je Aktie: 1,21 Euro nach 1,50 Euro im dritten Quartal 2024

Der Vergleich hinkt, weil die 2024er-Zahlen massiv durch hohe Einmalzahlungen aus der GSK-Kooperation aufgebläht waren. Diese „Zuckerschub“-Effekte fallen nun weg. Algorithmen und einfache Year-on-Year-Vergleiche zeigen jedoch ein sehr negatives Bild, obwohl das Unternehmen operativ weiterhin profitabel bleibt – möglich gemacht durch disziplinierte Kostenkontrolle und Meilensteinzahlungen.

Damit verschiebt sich der Blick der Investoren: Weg von optisch starken Quartalsumsätzen, hin zur Frage, wie tragfähig das Geschäftsmodell ohne Sondererlöse ist.

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Strategische Phase der Normalisierung

Der aktuelle Kursverlauf lässt sich nur vor dem Hintergrund der strategischen Neuausrichtung verstehen. Ende 2024 hatte CureVac seine Vereinbarung mit GSK neu aufgesetzt und sich damit eine hohe Kapitalausstattung gesichert, die den Finanzierungsbedarf nach Unternehmensangaben bis 2028 abdeckt.

Mit dem Wegfall der großen Einmalzahlungen rückt nun die Pipeline in den Vordergrund. Die starke Umsatzdelle im dritten Quartal war von professionellen Investoren weitgehend erwartet, macht aber noch einmal deutlich, wie stark CureVac derzeit von Entwicklungsmeilensteinen und nicht von laufenden Produktumsätzen abhängt.

Statt „Überraschungsgewinnen“, die die Aktie in der Vergangenheit zeitweise gestützt hatten, steht jetzt ein nüchterner Fokus auf Kapitalerhalt und klinische Umsetzung im Mittelpunkt. Besonders im Onkologie-Bereich, etwa beim CVGBM-Programm gegen Glioblastom, hängt viel davon ab, ob geplante Studienfortschritte gelingen.

Technische Ausgangslage und Ausblick

Charttechnisch ist die Stabilisierung um die bisherigen Unterstützungszonen entscheidend. Der RSI von knapp 38 signalisiert bereits eine eher schwache, aber noch nicht extrem überverkaufte Marktlage. Solange der deutliche Abstand von über 20 % zum 50‑Tage-Durchschnitt besteht, dominiert das Bild einer unter Druck stehenden Aktie.

Viele Analysten gehen davon aus, dass sich der technische Verkaufsdruck durch Indexfonds mit der Zeit abschwächt. Dann könnte die Bewertung stärker von der soliden Cash-Position und dem reduzierten Mittelabfluss nach den Sparmaßnahmen Anfang 2025 geprägt sein.

Der nächste zentrale Treiber dürften klinische Daten im ersten Halbjahr 2026 werden. Bis dahin spricht vieles dafür, dass die CureVac-Aktie in einer Spanne pendelt und sensibel auf Nachrichten aus der eigenen Pipeline sowie auf die Stimmung im Biotech-Sektor reagiert. Entscheidend für die weitere Richtung ist, ob die anstehenden Studiendaten den Übergang von der „Zahlung aus Partnerschaft“ hin zu klar sichtbarem Pipeline-Wert untermauern.

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