Der historische Pakt mit der IG Metall wurde als Durchbruch gefeiert, doch jetzt präsentiert der Stahlriese die Rechnung. CEO Marie Jaroni legte erstmals die massiven Kosten für den radikalen Konzernumbau offen, was Anleger am Mittwoch fluchtartig Gewinne mitnehmen lässt. Ist dieser teure Aderlass der notwendige Befreiungsschlag oder eine zu schwere Last für die Bilanz?
Hoher Preis für die Zukunft
Die Unsicherheit ist gewichen, doch die Realität ist kostspielig. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nannte Jaroni erstmals konkrete Zahlen zur finanziellen Dimension der Einigung. Der „Sanierungstarifvertrag“ ist kein Schnäppchen: Die Restrukturierung wird das Unternehmen einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag kosten.
Diese Summe muss aufgebracht werden, um den Stahlkoloss schlanker und wettbewerbsfähig zu machen. Doch was bekommen Aktionäre für dieses Geld?
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- Massiver Stellenabbau: 11.000 Arbeitsplätze fallen weg oder werden ausgelagert – das betrifft 40 Prozent der Belegschaft.
- Einsparungen: Jährlich sollen die Personalkosten dauerhaft um einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag sinken.
- Kapazitätsanpassung: Die Produktion wird von 11,5 auf rund 9 Millionen Tonnen gedrosselt.
- Zeitrahmen: Der Umbau läuft bis Ende September 2030.
Jaroni verteidigt die hohen Einmalkosten. Die Rechnung sei simpel: Wer heute investiert, spart morgen dauerhaft. Dennoch reagieren die Märkte empfindlich auf die Bestätigung, dass die Sanierung zunächst tief in die Kasse greift.
Gewinnmitnahmen stoppen Höhenflug
Nach der euphorischen Stimmung der letzten Monate nutzen Investoren die Nachricht für Gewinnmitnahmen. Die Aktie gibt am heutigen Mittwoch rund 4,00 Prozent nach und fällt auf 9,28 Euro.
Doch ist das Grund zur Panik? Ein Blick auf das große Bild relativiert den Rücksetzer. Seit Jahresanfang liegt das Papier immer noch mit sagenhaften 131,90 Prozent im Plus. Der heutige Kursrutsch wirkt vor diesem Hintergrund eher wie eine gesunde Abkühlung nach einer Überhitzung als wie ein genereller Trendbruch. Die langfristige Wette bleibt bestehen: Kann Thyssenkrupp durch die Schrumpfkur tatsächlich profitabel werden? Die Kosten liegen nun auf dem Tisch – jetzt müssen die Einsparungen folgen.
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