ASML Aktie: Unter Beschuss

Ein investigativer Bericht wirft ASML Lieferungen an chinesische Unternehmen mit Militärbezug vor. Das Unternehmen betont Compliance, während Analysten die Aktie weiterhin neutral bewerten.

Kurz zusammengefasst:
  • Vorwürfe über Lieferungen an chinesische Militärforschung
  • Asml betont Einhaltung aller Exportkontrollen
  • Analysten bestätigen neutrale Einstufung der Aktie
  • Geopolitische Risiken belasten das Wachstumsversprechen

Die niederländische Investigativ-Sendung Nieuwsuur hat ASML diese Woche ins Visier genommen. Der Vorwurf: Der Chip-Ausrüster soll Komponenten an chinesische Unternehmen mit Verbindungen zum Militär geliefert haben. Die Aktie gerät dadurch erneut in den Fokus geopolitischer Risiken – während Analysten ohnehin skeptisch bleiben.

Die Vorwürfe im Detail

Laut der Recherche von Nieuwsuur verkaufte ASML wichtige Bauteile an eine Tochtergesellschaft der staatlichen China Electronics Technology Group (CETC). Ein weiterer Kunde soll die Shenzhen International Quantum Academy sein. Beide Einrichtungen werden mit der Entwicklung militärischer Technologien in Verbindung gebracht – darunter Raketensysteme und U-Boot-Ortung.

ASML hat umgehend reagiert und betont, alle geltenden Exportkontrollgesetze einzuhalten. Das Unternehmen exportiere ausschließlich Maschinen und Teile, die entweder keine Lizenz erfordern oder für die eine gültige Genehmigung der niederländischen Regierung vorliegt. Dennoch bleiben die Fragen nach der faktischen Kontrolle über die Endverwendung der Technologie.

Analysten bleiben zurückhaltend

Parallel zu den Vorwürfen bekräftigte Bernstein Research am 11. Dezember die Einstufung „Neutral“ für die ASML-Aktie. Das Kursziel liegt unverändert bei 800 Euro – deutlich unter dem aktuellen Handelsniveau. Die Botschaft: Der Titel ist fair bewertet, größere Kurssprünge sind aus Sicht der Analysten nicht in Sicht.

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Die vorsichtige Haltung spiegelt die Gemengelage wider, in der sich ASML bewegt:

  • Exportbeschränkungen durch die USA und die Niederlande werden sukzessive verschärft
  • Kundenkonzentration auf wenige große Chipfertiger erhöht Abhängigkeiten
  • Premium-Bewertung lässt wenig Spielraum für Enttäuschungen

KI-Nachfrage trifft auf Regulierungsrisiken

Grundsätzlich bleibt die Nachfrage nach ASMLs EUV-Lithographie-Systemen intakt. Die Maschinen sind unverzichtbar für die Herstellung fortschrittlicher Chips, wie sie für KI-Anwendungen benötigt werden. Doch das langfristige Wachstumsversprechen kollidiert derzeit mit kurzfristigen Unsicherheiten.

Die kommenden Wochen dürften zeigen, ob der Markt den Fokus zurück auf die robuste Chip-Nachfrage lenkt – oder ob die regulatorischen Risiken weiter im Vordergrund bleiben. Der Nieuwsuur-Bericht erinnert Investoren jedenfalls daran, dass ASMLs Monopolstellung im High-End-Segment mit einem komplexen geopolitischen Umfeld einhergeht.

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