Nach einem schwierigen Börsenmonat mit einem Kursverlust von über 10 Prozent erhält Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) am Wochenende entscheidenden Rückenwind. Gleich zwei strategische Meilensteine stärken die fundamentale Lage des erst kürzlich abgespaltenen Marineschiffbauers: Ein massiver Folgeauftrag aus Norwegen und der bestätigte Aufstieg in die zweite deutsche Börsenliga. Anleger fragen sich, ob diese Kombination aus operativer Stärke und technischer Nachfrage die jüngste Korrektur beenden kann.
Die Faktenlage im Überblick:
* Großauftrag: Norwegen bestellt zwei weitere U-Boote der Klasse 212CD.
* Volumen: Der Auftragswert liegt bei rund 46 Milliarden Norwegischen Kronen (ca. 3,9 bis 4,5 Milliarden Euro).
* Index-Änderung: TKMS ersetzt ab dem 22. Dezember HelloFresh im MDAX.
* Analysten-Votum: Die Bank of America (BoA) warnt mit einem Kursziel von 55,70 Euro vor Risiken.
Volle Auftragsbücher bis 2040
Die wichtigste Nachricht kommt aus Oslo. Die norwegische Regierung reagiert auf die Zunahme russischer Militäraktivitäten im Nordatlantik und erweitert ihre Bestellung von vier auf sechs U-Boote. Zusammen mit den baugleichen Einheiten für die Deutsche Marine wächst das deutsch-norwegische Programm damit auf insgesamt zwölf Boote an.
Für TKMS bedeutet dies Planungssicherheit über Jahrzehnte. Die Werftkapazitäten in Kiel sind mit dieser Erweiterung bis in die frühen 2040er Jahre ausgelastet. Das gesamte Auftragsbuch schwillt auf über 18,5 Milliarden Euro an. Dieser langfristige Cashflow ist ein starkes Argument gegenüber der Konkurrenz, insbesondere da TKMS aktuell auch in Kanada um einen weiteren Großauftrag gegen südkoreanische Bewerber konkurriert.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei TKMS?
Index-Effekt trifft auf Analysten-Skepsis
Neben der operativen Stärke sorgt die Deutsche Börse für technische Unterstützung. Durch den Aufstieg in den MDAX müssen ETFs und passiv gemanagte Fonds, die den Index abbilden, die TKMS-Aktie physisch kaufen. Dieser Nachfrageschub könnte dem Titel helfen, den jüngsten Abwärtstrend zu stoppen. Die Aktie notiert mit einem Schlusskurs von 67,50 Euro am Freitag zwar im Plus (+1,20 %), liegt aber immer noch knapp 26 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch.
Trotz der gefüllten Bücher mahnt die Bank of America zur Vorsicht. Analyst Benjamin Heelan stufte das Papier am Freitag mit „Underperform“ ein. Er sieht Bewertungsrisiken und verweist auf die extrem langen Zyklen im U-Boot-Bau, die kurzfristige Gewinnsprünge erschweren. Interessant ist in diesem Kontext das Verhalten der Leerverkäufer: Der Hedgefonds Marshall Wace reduzierte seine Short-Position zuletzt minimal auf 0,69 Prozent, was auf eine abnehmende Risikobereitschaft der Bären hindeutet.
Blick auf Montag
Der kommende Montag, 08. Dezember, wird für die kurzfristige Richtung entscheidend sein. TKMS wird voraussichtlich ein Update zur finanziellen Situation geben, bei dem der neue Norwegen-Deal im Mittelpunkt stehen dürfte. Gelingt es dem Management, die Cashflow-Prognosen konkret anzuheben, könnte dies die Skepsis der Analysten entkräften. Charttechnisch muss die Aktie die Marke von 69 Euro überwinden, um das von Bernstein Research ausgegebene Ziel von 74 Euro wieder ins Visier zu nehmen.
TKMS: Kaufen oder verkaufen?! Neue TKMS-Analyse vom 6. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten TKMS-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für TKMS-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
TKMS: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
