Die UnitedHealth-Aktie hat ein brutales Jahr hinter sich. Seit Jahresanfang verlor das Papier fast 43 Prozent an Wert, womit der Gesundheitsriese zu den großen Verlierern im Sektor gehört. Nun meldet der Konzern einen strategischen Milliarden-Verkauf in Südamerika und operative Änderungen bei der Tochter Optum Rx. Doch Anleger bleiben skeptisch: Reicht dieser Umbau, um das Ruder angesichts drohender Mitgliederverluste im Kerngeschäft herumzureißen?
Verkauf bringt keine Wende
Ein wichtiger Schritt zur Portfolio-Bereinigung wurde am 18. Dezember bestätigt: UnitedHealth hat den Verkauf seiner Tochtergesellschaft Banmédica S.A. an Patria Investments Limited vereinbart. Das Transaktionsvolumen beläuft sich laut Daten von S&P Capital IQ auf eine Milliarde US-Dollar.
Obwohl dieser Verkauf Liquidität schafft und die Unternehmensstruktur strafft, zeigte sich der Aktienkurs davon unbeeindruckt. Der Markt ignoriert diese positive Nachricht weitgehend, da die strukturellen Probleme des Konzerns derzeit schwerer wiegen.
Medicare-Sorgen belasten schwer
Der Hauptgrund für die anhaltende Schwäche der Aktie liegt im US-Kerngeschäft. UnitedHealth kämpft mit steigenden Kosten in seinen Medicare-Programmen. Noch gravierender wirkt die Prognose für das Jahr 2026: Das Management rechnet mit einem möglichen Verlust von bis zu einer Million „Medicare Advantage“-Mitgliedern.
Diese fundamentalen Gegenwinde haben dazu geführt, dass Investoren das Vertrauen verloren haben. Während der breite Gesundheitssektor teils von Innovationen profitiert, wird UnitedHealth derzeit eher als Sanierungsfall denn als Wachstumswert wahrgenommen.
Umbau bei Optum Rx
Parallel zum Teilverkauf treibt das Management Änderungen bei der Tochter Optum Rx voran. Seit dem 18. Dezember wurden sämtliche Gemeinschaftsapotheken im Netzwerk auf ein neues, kostenbasiertes Vertragsmodell umgestellt. Durch die Integration neuer Verwaltungsorganisationen fallen nun über 17.000 Apotheken unter diese Struktur.
Ziel der Maßnahme ist laut UnitedHealth eine höhere Transparenz und bessere finanzielle Planbarkeit. Doch ähnlich wie beim Unternehmensverkauf verpuffte auch diese Nachricht am Markt. Die operative Effizienzsteigerung wird von den Anlegern derzeit nicht als ausreichender Kurstreiber gewertet.
Bären dominieren das Feld
Die Stimmung unter den Marktteilnehmern ist eindeutig negativ. Ein Blick auf den Terminmarkt zeigt ein deutliches Ungleichgewicht: Zuletzt entfielen über 72 Prozent des Optionsvolumens auf Put-Optionen, was auf massive Absicherungen oder Wetten auf weiter fallende Kurse hindeutet.
Auch institutionelle Anleger ziehen die Reißleine. So hat beispielsweise die Country Club Bank ihre Position im dritten Quartal um fast 67 Prozent reduziert. Zwar halten Institutionen insgesamt noch immer große Anteile, doch derartige Verkäufe erhöhen den Druck auf den Kurs, der aktuell bei 280,70 Euro notiert.
Im Sektorvergleich wird die Diskrepanz besonders deutlich: Während Konkurrenten wie Eli Lilly durch den Boom bei Abnehmpräparaten massiv zulegten, wird UnitedHealth trotz einer optisch günstigen Bewertung gemieden. Solange die Aktie unter den wichtigen gleitenden Durchschnitten (50- und 200-Tage-Linie) verharrt und keine Klarheit über die Entwicklung im Medicare-Geschäft herrscht, bleibt das charttechnische Bild für die kommenden Wochen negativ.
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