D-Wave Quantum hat am Donnerstag deutlich zugelegt. Ein neuer optimistischer Analystenstart und Pläne für ein eigenes Geschäft mit der US-Regierung haben die Fantasie im Markt geweckt. Im Zentrum steht die Frage, ob der Vorstoß in den Sicherheitssektor das Wachstum auf eine neue Stufe heben kann.
- Wedbush startet Bewertung mit „Outperform“ und 40 % Kurspotenzial
- Neues Geschäftsfeld für US-Regierung und nationale Sicherheit in Vorbereitung
- Starkes Umsatzwachstum, aber hohe Verluste und Cash-Burn
- Insiderverkäufe treffen auf robuste Nachfrage am Markt
Wedbush-Kursziel und Regierungsfokus
Haupttreiber der Kursbewegung war die Erstaufnahme der Aktie durch Wedbush Securities. Die Analysten vergaben ein „Outperform“-Rating und setzten das Kursziel auf 35 US-Dollar. Ausgehend vom Schlusskurs von rund 24,90 US-Dollar ergibt sich damit ein theoretisches Aufwärtspotenzial von etwa 40 %.
Die positive Einschätzung reiht sich in mehrere bereits vorhandene optimistische Kursziele ein. Evercore ISI sieht die Aktie bei 44 US-Dollar, Mizuho liegt mit 46 US-Dollar am oberen Ende der aktuellen Spanne.
Zusätzlich sorgten Berichte für Aufmerksamkeit, wonach D-Wave eine eigene Geschäftseinheit für die US-Regierung und den Bereich nationale Sicherheit aufbaut. Diese Struktur soll die zunehmende Nachfrage nach quantenbasierten Anwendungen in Verteidigung und Geheimdiensten gezielter adressieren, einem politisch und technologisch wichtigen Wachstumsfeld.
Der Markt reagierte auf die Kombination aus Analystenunterstützung und strategischer Neuausrichtung positiv. Die Aktie markierte im Tagesverlauf ein Hoch von 25,84 US-Dollar und schloss bei rund 24,94 US-Dollar. Das Handelsvolumen lag mit etwa 26,9 Millionen Papieren deutlich über dem Normalniveau.
Wachstum mit hohem Verlust
Hinter dem jüngsten Kursimpuls steht ein Geschäftsmodell mit hohem Wachstumstempo, aber auch erheblichen Verlusten – typisch für die frühe Phase der Quantencomputing-Branche.
Im dritten Quartal, berichtet Anfang November, steigerte D-Wave den Umsatz auf 3,74 Mio. US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 105,6 % im Jahresvergleich und lag über den Erwartungen der Analysten. Auf Sicht der ersten neun Monate 2025 summierten sich die Erlöse auf 21,8 Mio. US-Dollar, ein Anstieg um 235 % gegenüber dem Vorjahr.
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Trotz des starken Wachstums schreibt das Unternehmen weiter tiefrote Zahlen. Der Nettoverlust im dritten Quartal lag bei rund 140 Mio. US-Dollar. Damit bleibt der Aufbau des Geschäfts klar mit hohem Cash-Burn verbunden.
Parallel dazu gab es in den vergangenen 90 Tagen bis Mitte Dezember nennenswerte Insiderverkäufe. Insider trennten sich von ungefähr 1,45 Mio. Aktien im Gesamtwert von nahezu 39 Mio. US-Dollar. Am Donnerstag konnte der Markt dieses zusätzliche Angebot jedoch aufnehmen, ohne den Aufwärtstrend zu brechen; im Fokus stand die Perspektive weiterer Expansion.
Auch der Sektor insgesamt legte zu. Wettbewerber wie IonQ und Rigetti Computing gewannen am 18. Dezember rund 3 % bzw. 2 %. Nach einer kurzen Schwächephase bei Tech-Werten deutet dies auf eine sektorweite Erholung hin.
Ausblick: Nationale Sicherheit als Chance
Mit Blick auf 2026 richtet sich der Blick nun auf mögliche konkrete Aufträge der US-Regierung. Die neue Einheit für nationale Sicherheit soll Beschaffungsprozesse für D-Waves Annealing-Systeme vereinfachen und so den Zugang zu staatlichen Budgets verbessern. Die US-Regierung setzt verstärkt Prioritäten im Bereich „quantum supremacy“, was dem Unternehmen strukturellen Rückenwind geben kann.
Das aktuelle Analystenbild ist überwiegend positiv. Insgesamt stehen 15 Kaufempfehlungen, eine Halte- und eine Verkaufsempfehlung. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 32,13 US-Dollar. Wedbush liegt mit 35 US-Dollar leicht darüber, bleibt aber innerhalb der Spanne der optimistischen Szenarien.
Charttechnisch hat die Aktie die Zone um 24 US-Dollar zurückerobert, die als psychologisch wichtige Marke gilt. Hält der durch die Wedbush-Studie ausgelöste Schwung an, rücken die Widerstände im Bereich von 27 bis 28 US-Dollar in den Fokus, die bereits Anfang Dezember getestet wurden. Gleichzeitig bleibt die Volatilität hoch – ein Bild, das zur insgesamt binären Risiko-Ertrags-Struktur im Quantencomputing-Sektor passt und kurzfristig größere Ausschläge in beide Richtungen möglich macht.
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