Normalerweise führen massive Kapitalerhöhungen und die damit verbundene Verwässerung der Altaktionäre zu sinkenden Kursen. Doch bei IREN Limited zeigte sich am Donnerstag eine andere Reaktion: Die Aktie legte trotz einer gewaltigen Finanzierungsrunde zu. Anleger scheinen den Fokus weniger auf die Ausgabe neuer Aktien zu legen, sondern auf den Verwendungszweck der frischen Mittel: Den aggressiven Umbau vom Bitcoin-Miner zum Infrastruktur-Dienstleister für Künstliche Intelligenz.
Das 3,6-Milliarden-Dollar-Paket
Hinter der Marktbewegung steht ein umfassendes Finanzierungspaket im Gesamtvolumen von 3,63 Milliarden Dollar. IREN platzierte wandelbare Anleihen im Wert von 2 Milliarden Dollar sowie neue Aktien im Wert von rund 1,63 Milliarden Dollar. Dass der Markt diese massive Ausweitung der Aktienbasis nicht mit einem Abverkauf abstrafte, liegt an der strategischen Einordnung der Maßnahme.
Ein erheblicher Teil des Kapitals fließt in den Rückkauf bestehender Verbindlichkeiten, um die Fälligkeiten in die Zukunft zu schieben und die Zinslast durch günstige Konditionen (0,25 % und 1,00 %) zu senken. Der verbleibende Teil dient als finanzielles Fundament für den kürzlich verkündeten 9,7-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Microsoft. Um die Verwässerungseffekte für bestehende Aktionäre zumindest teilweise abzufedern, nutzt das Unternehmen zudem rund 175 Millionen Dollar für Absicherungsgeschäfte (Capped Call Transactions).
Weg vom reinen Bitcoin-Mining
Die Bereitschaft der Investoren, diese Kapitalmaßnahmen mitzutragen, spiegelt eine Neubewertung des Unternehmens wider. IREN wird zunehmend weniger als reiner Krypto-Miner und mehr als Infrastruktur-Play für „Hyperscaler“ wie Microsoft wahrgenommen. Analysten kalkulieren bereits mit neuen Szenarien für das Jahr 2026: Während das traditionelle Bitcoin-Mining weiterhin rund 1 Milliarde Dollar zum operativen Ergebnis (EBITDA) beisteuern soll, könnten die neuen KI-Sparten in Texas und Kanada zusammen bereits 2,7 Milliarden Dollar erwirtschaften.
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Chartbild bleibt angespannt
Trotz der positiven Reaktion auf die Finanzierung hat die Aktie eine schwierige Phase hinter sich. Der Titel notiert aktuell bei 39,89 Euro und hat auf 30-Tage-Sicht rund 40 Prozent an Wert eingebüßt.
Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 66,51 Euro ist beträchtlich. Charttechnisch kämpft der Wert mit Widerständen, wobei das hohe Handelsvolumen zuletzt auf ein starkes Interesse institutioneller Anleger hindeutet, die das aktuelle Niveau für den Einstieg nutzen könnten.
Die weitere Entwicklung hängt nun maßgeblich von der Exekution ab. Mit einer bereinigten Bilanz und gefüllten Kassen muss IREN beweisen, dass es die Milliarden effizient in physische Rechenzentrumskapazitäten umwandeln kann, um den Microsoft-Deal fristgerecht zu bedienen. Das Jahr 2026 wird zeigen, ob die Wette auf die KI-Infrastruktur aufgeht.
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