Hims & Hers liefert auf den ersten Blick beeindruckende Zahlen: Das Umsatzwachstum ist stark und das Geschäft mit Abnehm-Medikamenten boomt. Doch hinter der glänzenden Fassade brodelt es. Während Privatanleger auf die Wachstumsstory setzen, senden Führungskräfte alarmierende Signale und trennen sich in großem Stil von eigenen Anteilen. Anleger stehen nun vor der Frage, ob das fundamentale Wachstum schwerer wiegt als das mangelnde Vertrauen des eigenen Managements.
Insiderverkäufe belasten die Stimmung
Ein wesentlicher Grund für die aktuelle Zurückhaltung am Markt sind die Transaktionen der Unternehmensführung. Behördliche Unterlagen bestätigen, dass Insider in den letzten 90 Tagen Aktien im Wert von rund 11,1 Millionen US-Dollar verkauft haben. Zwar werden solche Verkäufe oft mit steuerlichen Gründen oder Diversifizierung erklärt, doch Timing und Preisgestaltung lassen aufhorchen.
Besonders im Fokus stehen die Aktivitäten von Chief Medical Officer Patrick Harrison Carroll. Nachdem er bereits im September Aktien zu einem Kurs von 50,50 US-Dollar abgestoßen hatte, verkaufte er am 17. Dezember erneut ein Paket – diesmal zu 36,71 US-Dollar. Dass ein Top-Manager auch zu deutlich niedrigeren Kursen verkauft, werten Marktbeobachter oft als Indiz dafür, dass kurzfristig kaum Erholungspotenzial gesehen wird.
Um diesem negativen Sentiment entgegenzuwirken, hat das Board ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 250 Millionen US-Dollar genehmigt. Dies soll etwa 3 % der ausstehenden Aktien vom Markt nehmen und könnte als stabilisierender Boden fungieren.
Wachstum trifft auf Margendruck
Operativ bleibt Hims & Hers eine Wachstumsmaschine. Im dritten Quartal kletterte der Umsatz um 49 % auf 599 Millionen US-Dollar, was die Analystenerwartungen übertraf. Vor allem die Skalierung des Segments für Gewichtsverlust, insbesondere die zusammengesetzten GLP-1-Medikamente, treibt die Einnahmen.
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Dieser Erfolg hat jedoch seinen Preis. Die Bruttomargen sind um etwa 500 Basispunkte auf 74 % gesunken. Die logistischen Herausforderungen bei der Abwicklung der Behandlungen sind kapitalintensiv. Das Management erwartet, dass diese Kostenfaktoren das Ergebnis im vierten Quartal mit weiteren 20 bis 25 Millionen US-Dollar belasten werden.
Uneinigkeit an der Wall Street
Die Diskrepanz zwischen Umsatzstärke und Margenschwäche spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Analysten wider. Während die Bank of America aufgrund der Margenrisiken bei einem Kursziel von 32,00 US-Dollar zur Vorsicht mahnt, sieht Barclays langfristiges Potenzial und ruft 48,00 US-Dollar aus. BTIG bleibt mit einem aggressiven Kursziel von 85,00 US-Dollar das optimistischste Haus und verweist auf den riesigen Markt für Adipositas-Behandlungen.
Fazit
Die Aktie von Hims & Hers befindet sich in einem Spannungsfeld zwischen starkem operativem Wachstum und sinkender Profitabilität. Mit einem Schlusskurs von 33,98 US-Dollar notiert das Papier fast 50 % unter dem 52-Wochen-Hoch vom Februar. Zwar bietet das Rückkaufprogramm eine gewisse Absicherung, doch solange Insider wie der Chief Medical Officer ihre Bestände auch in Kursschwäche hinein reduzieren, bleibt das Aufwärtspotenzial kurzfristig begrenzt. Entscheidend für eine nachhaltige Wende wird sein, ob das Unternehmen in den kommenden Quartalen die Logistikkosten in den Griff bekommt und die Margenerosion stoppen kann.
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