Die Ruhe im Aktienkurs täuscht: Hinter den Kulissen braut sich für Tesla neuer Ärger zusammen. Die US-Behörden weiten ihre Untersuchungen zum autonomen Fahren massiv aus und treffen damit den Kern von Elon Musks Zukunftsversprechen. Gleichzeitig sieht sich der Konzern gezwungen, in Europa mit aggressiven Preissenkungen auf die schwächelnde Nachfrage zu reagieren.
Sicherheitssystem im Kreuzfeuer
Das drängendste Problem für Anleger entstand am späten Freitag, als die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) eine Ausweitung ihrer Ermittlungen bestätigte. Im Fokus steht das Fahrassistenzsystem „Full Self-Driving“ (FSD). Die Behörde identifizierte mittlerweile mindestens 80 Vorfälle, bei denen Fahrzeuge im FSD-Modus gegen Verkehrsregeln verstoßen haben sollen – darunter das Überfahren roter Ampeln und das Abkommen von der Fahrspur.
Dies stellt eine signifikante Zunahme gegenüber den im Oktober zitierten 50 Vorfällen dar. Für Tesla ist dies mehr als nur ein bürokratisches Ärgernis: Die Bewertung des Konzerns hängt maßgeblich an der Wette auf Robotaxis und autonomes Fahren, die für 2026 geplant sind. Sollten die Behörden das System als unsicher einstufen oder Rückrufe erzwingen, gerät dieser Zeitplan ins Wanken. Tesla muss nun bis zum 19. Januar 2026 detaillierte Daten vorlegen.
Preiskampf in Europa
Während in den USA die Regulierung drückt, geht Tesla in Europa in die Offensive. Um Marktanteile gegen die wachsende Konkurrenz aus China (BYD) und etablierte Hersteller wie Volkswagen zu verteidigen, führte das Unternehmen am Freitag eine neue „Standard“-Variante des Model 3 ein.
In Deutschland liegt der Preis mit 37.970 Euro nun strategisch wichtig unter der psychologischen Marke von 40.000 Euro. Analysten werten diesen Schritt als pragmatische Reaktion auf die „Bezahlbarkeitskrise“ bei Elektroautos. Der Fokus verschiebt sich damit kurzfristig: Volumen geht vor Marge, um die zuletzt weichen Zulassungszahlen zu stabilisieren.
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Institutionelle Zurückhaltung
Auch bei den Großanlegern regt sich Vorsicht. Cathie Woods ARK Invest, bekannt als langfristiger Tesla-Optimist, verkaufte am Freitag rund 38.000 Aktien im Wert von etwa 17,2 Millionen US-Dollar. Zwar gehört das Rebalancing zur normalen Strategie des ETFs, doch der Zeitpunkt inmitten der regulatorischen Schlagzeilen deutet auf eine Reduzierung des Risikos hin.
Technisch betrachtet mahnt die aktuelle Lage ebenfalls zur Vorsicht. Mit einem RSI von 73,7 ist die Aktie derzeit überkauft, was kurzfristige Rücksetzer wahrscheinlicher macht. Der Kurs notiert aktuell bei 390,55 Euro und damit rund 14,5 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch.
Ausblick
In der neuen Handelswoche richten sich alle Augen auf eine mögliche offizielle Stellungnahme Teslas zur NHTSA-Untersuchung. Die mittelfristige Bewährungsprobe folgt jedoch erst mit den Quartalszahlen Ende Januar 2026. Dann wird sich zeigen, ob die neuen Preissenkungen die Auslieferungszahlen stützen können, ohne die Profitabilität zu stark zu belasten.
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