Während Synopsys im abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordumsätze vermeldete, tickt für Anleger eine andere Uhr: Morgen, am 30. Dezember 2025, endet die Frist, um sich der Sammelklage gegen den Chipdesign-Software-Konzern anzuschließen. Der Vorwurf: Irreführende Angaben zum IP-Geschäft, die im September einen Kurssturz von 36 Prozent auslösten.
Worum geht es in der Klage?
Die Klageschrift wirft Synopsys vor, wesentliche Fakten über das „Design IP“-Segment verschleiert zu haben. Konkret soll das Unternehmen verschwiegen haben, dass Kunden deutlich mehr Anpassungen benötigten als kommuniziert – mit negativen Folgen für die Profitabilität des Segments.
Am 9. September 2025 musste Synopsys einräumen, dass das IP-Geschäft hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Reaktion an der Börse war heftig: Die Aktie verlor an einem Tag mehr als ein Drittel ihres Wertes. Anleger, die in diesem Zeitraum Verluste erlitten haben, können bis morgen beim Gericht beantragen, als federführender Kläger aufzutreten.
CFO reduziert Position
Zusätzlich sorgt eine Insider-Transaktion für Aufmerksamkeit. Finanzvorständin Shelagh Glaser trennte sich am 19. Dezember von 3.657 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 460,77 Dollar – Gesamtwert rund 1,69 Millionen Dollar. Nach dem Verkauf hält sie noch 17.842 Aktien im Wert von etwa 8,2 Millionen Dollar.
Solche Transaktionen können verschiedene Gründe haben, etwa persönliche Vermögensplanung. Der Zeitpunkt – kurz vor Ablauf der Klagefrist und nach einem turbulenten Quartal – dürfte bei manchen Investoren dennoch Fragen aufwerfen.
Die Zahlen sprechen eine andere Sprache
Das operative Geschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2025 durchaus positiv. Synopsys erzielte Rekorderlöse von 7,054 Milliarden Dollar, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein das vierte Quartal steuerte 2,255 Milliarden Dollar bei und übertraf damit die mittlere Prognose des Unternehmens.
Der Widerspruch zwischen Umsatzwachstum und den operativen Schwierigkeiten im IP-Segment bleibt jedoch ungelöst. Analysten werden genau beobachten, wie sich dieser Bereich in den kommenden Quartalen entwickelt und ob die angekündigten Anpassungen greifen.
Wichtige Eckdaten:
- Klagefrist: 30. Dezember 2025
- Umsatz Geschäftsjahr 2025: 7,054 Mrd. USD (+15%)
- Kursrückgang im September: ~36%
- CFO-Verkauf am 19. Dezember: ~1,69 Mio. USD
Institutionelle bleiben engagiert
Trotz der rechtlichen Unsicherheit zeigen sich Großinvestoren weiter aktiv. So baute etwa Bellecapital International im dritten Quartal eine neue Position im Wert von rund 1,1 Millionen Dollar auf. Der institutionelle Besitz insgesamt liegt auf hohem Niveau, was darauf hindeutet, dass viele Kapitalanleger die Marktführerschaft von Synopsys im Bereich Electronic Design Automation höher gewichten als die aktuellen Rechtsrisiken.
Nach der Frist rückt der Fokus auf die weiteren Verfahrensschritte und die Umsetzung der Prognose für das Geschäftsjahr 2026. Synopsys rechnet mit einem Gewinn je Aktie zwischen 14,32 und 14,40 Dollar – ein Ziel, das voraussetzt, dass die operativen Probleme im IP-Segment beherrschbar bleiben.
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