Salesforce rückt einen zentralen Baustein seiner KI-Strategie zurecht. Berichte von heute zeigen: Das Unternehmen fährt den Einsatz großer Sprachmodelle (LLMs) zurück und setzt stärker auf berechenbare, regelbasierte Systeme. Parallel dazu drückt das Management die Kosten deutlich – auch über einen massiven Stellenabbau.
Fokuswechsel bei Künstlicher Intelligenz
Kern der aktuellen Entwicklung ist ein Strategiewechsel weg von „reiner“ generativer KI hin zu sogenannter deterministischer Automatisierung. Salesforce-Führungskräfte räumen laut Medienberichten ein, dass das Vertrauen in LLMs im vergangenen Jahr gesunken ist.
Im Unternehmensumfeld habe es Probleme mit „AI drift“ und Zuverlässigkeit gegeben. Konkret geht es darum, dass Modelle Anweisungen in komplexen Enterprise-Setups nicht präzise genug befolgen. In der Folge richtet Salesforce die Ausrichtung der Plattform Agentforce neu aus.
Statt sich hauptsächlich auf offene, generative Modelle zu stützen, rücken deterministische Systeme in den Vordergrund, die vorhersagbare, regelbasierte Ergebnisse liefern. Ziel ist es, Unternehmenskunden mehr Sicherheit zu geben, die auf hohe Genauigkeit angewiesen sind.
Dieser Schritt markiert eine klare Distanzierung vom breiten KI-Hype und könnte Einfluss darauf haben, wie der Markt das KI-Potenzial von Salesforce im Vergleich zu Wettbewerbern wie Microsoft oder Google bewertet.
Straffere Kostenstruktur und Stellenabbau
Parallel zur technologischen Neuausrichtung treibt das Management Effizienzprogramme voran. CEO Marc Benioff hat deutliche Anpassungen beim Personal bestätigt, die direkt mit KI-Einsatz verknüpft sind.
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Wesentliche Punkte:
- Stellenabbau im Support: Die Zahl der Support-Beschäftigten sank von rund 9.000 auf etwa 5.000.
- Ersatz durch KI-Agenten: Die rund 4.000 wegfallenden Positionen wurden weitgehend durch KI-Agenten ersetzt, was die interne Umsetzung der Agentforce-Strategie unterstreicht.
- Margen im Fokus: Die Maßnahmen sollen die Profitabilität stützen, während die Aktie rund 34 % unter ihrem Hoch von Dezember 2024 notiert.
Diese Effizienzschritte zeigen Kostendisziplin, machen aber auch deutlich, dass die Phase schnellen Personalwachstums vorerst beendet ist.
Geschäftszahlen und Bewertung
Trotz strategischer Anpassungen präsentiert sich die finanzielle Basis solide. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2026 meldete Salesforce:
- Umsatz: 10,26 Milliarden US-Dollar, über den Erwartungen der Analysten.
- Gewinn je Aktie (EPS): 3,25 US-Dollar, deutlich über dem Konsens von 2,86 US-Dollar.
- Agentforce-Ausblick: Die Agentforce-Plattform soll jährlich mehr als 500 Millionen US-Dollar Umsatz beisteuern und zeigt damit frühe Monetarisierungserfolge, obwohl die technische Ausrichtung angepasst wird.
Die Aktie wird aktuell mit einem KGV von rund 35 gehandelt und liegt damit unter den historischen Durchschnittswerten. Marktbeobachter melden insgesamt ein „Moderate Buy“-Votum, wobei die neue Vorsicht beim Einsatz von LLMs zusätzliche Analysen nach sich ziehen dürfte.
Zentrale Kennzahlen im Überblick
- Unternehmen: Salesforce
- Kursbereich: Konsolidierung um 265 US-Dollar
- Strategie: Reduzierter LLM-Einsatz, Fokus auf deterministische KI-Systeme
- Relevante Unterstützung: Bereich um 225 US-Dollar als jüngstes markantes Tief
- Wachstumstreiber: Agentforce mit erwarteten Zusatzerlösen von über 500 Millionen US-Dollar jährlich
Fazit und Einordnung
Die Salesforce-Aktie befindet sich in einer Phase der Neujustierung. Die offene Kommunikation über Grenzen von LLMs und der Schwenk zu berechenbarer Automatisierung zeigen einen pragmatischen Ansatz im Enterprise-KI-Geschäft. Gleichzeitig unterstreichen der Abbau von 4.000 Stellen und der Ersatz durch KI-Agenten den hohen Stellenwert von Effizienz und Margensicherung. Für die weitere Kursentwicklung bleibt vor allem entscheidend, ob Agentforce die angekündigten Umsatzbeiträge in der Praxis erreicht und damit die aktuelle Bewertung stützt.
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