Eigentlich hätte es eine Feierstunde werden können: Der dänische Impfstoffhersteller Bavarian Nordic glänzt mit beeindruckenden Wachstumszahlen und profitablen Margen. Doch statt Applaus herrscht Unruhe, denn nach dem dramatischen Scheitern der geplanten Übernahme rollen nun Köpfe in der Führungsetage. Anleger stehen vor einem Rätsel: Kann das operative Geschäft das interne Beben auffangen oder beginnt jetzt eine lange Phase der Unsicherheit?
Rücktritt erschüttert das Vertrauen
Die starken Quartalsergebnisse gerieten fast zur Nebensache, denn im Fokus steht der sofortige Rücktritt des Verwaltungsratsvorsitzenden Luc Debruyne. Dieser Schritt ist die direkte Konsequenz des geplatzten Deals mit einem Private-Equity-Konsortium, das sich bei den Aktionären eine blutige Nase holte.
Trotz eines nachgebesserten Angebots verfehlten die Aufkäufer die nötige Mehrheitsschwelle deutlich. Maßgeblich für das Scheitern war der Widerstand von Großaktionären wie dem Pensionsfonds ATP, die den gebotenen Preis als Unterbewertung des langfristigen Potenzials ansahen. Nun muss die neu ernannte Vorsitzende Anne Louise Eberhard versuchen, wieder Ruhe in das aufgewühlte Unternehmen zu bringen und den Scherbenhaufen der gescheiterten Übernahme aufzukehren.
Operativ auf Rekordkurs
Die Ironie an der Situation könnte kaum größer sein: Während es in der Führungsetage kriselt, läuft das Kerngeschäft auf Hochtouren. Der Umsatz sprang in den ersten neun Monaten um beachtliche 32 Prozent nach oben. Verantwortlich dafür waren zwei starke Motoren:
* Reiseimpfstoffe: Die Sparte verzeichnete ihr bisher stärkstes Quartal, getrieben durch hohe Nachfrage nach Tollwut- und FSME-Vakzinen.
* Öffentliche Vorsorge: Regierungsaufträge für Pocken- und Mpox-Impfstoffe übertrafen die ursprünglichen Jahresziele schon nach neun Monaten deutlich.
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Zusätzlich spülte der Verkauf eines sogenannten „Priority Review Voucher“ – ein Gutschein für beschleunigte Zulassungsverfahren in den USA – eine hohe Einmalsumme in die Kasse, was die Margen massiv aufpolierte.
Anleger bleiben skeptisch
Doch die Börse straft Unsicherheit gnadenlos ab, fundamentale Stärke hin oder her. Der Markt reagierte verschnupft auf das Machtvakuum und die geplatzten Übernahmefantasien. Dies spiegelt sich deutlich im Chart wider: Die Aktie verlor auf Monatssicht über 23 Prozent an Wert und kämpft nun darum, einen Boden zu finden. Das Vertrauen in die strategische Ausrichtung als eigenständiges Unternehmen muss erst mühsam wieder erarbeitet werden.
Der Blick richtet sich nun gespannt auf den 11. Dezember. An diesem Tag will das Management seine Zukunftsstrategie ohne Übernahme-Partner präsentieren. Mit neuen Rahmenverträgen der EU und der internationalen Ausrollung des Chikungunya-Impfstoffs stehen die operativen Ampeln eigentlich auf Grün. Ob das ausreicht, um die enttäuschten Hoffnungen der Anleger zu kompensieren, wird die entscheidende Frage der kommenden Wochen sein.
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