Wenn ein Aktivist mit 1 Milliarde Dollar bei einem schwächelnden Goldriesen einsteigt, während Gold auf Rekordkurs notiert – dann stehen radikale Veränderungen ins Haus. Genau das passiert jetzt bei Barrick Gold: Elliott Investment Management, berüchtigt für knallharte Umstrukturierungen, fordert die Zerschlagung des Konzerns. Die Aktie springt an, das Management wird ausgetauscht, und die Frage lautet: Wird aus dem Underperformer endlich ein Gewinner?
Elliott schlägt zu: Spaltung in zwei Unternehmen gefordert
Der Hedgefonds Elliott Investment Management hat sich mit einer Milliarden-Position zu einem der zehn größten Aktionäre bei Barrick aufgeschwungen – und lässt keine Zeit verstreichen. Die Forderung: Barrick soll in zwei separate Unternehmen aufgespalten werden. Ein Konzern würde die risikoarmen nordamerikanischen Minen führen, der andere die volatileren Assets in Afrika, dem Nahen Osten und Asien übernehmen.
Der Plan würde faktisch die Fusion mit Randgold Resources von 2019 rückgängig machen – jene Übernahme, die Ex-CEO Mark Bristow an die Macht brachte und Barrick massiv in Afrika engagierte. Genau diese Strategie steht nun zur Disposition.
Elliott hat Erfahrung mit solchen Eingriffen: Bei Suncor Energy erzwang der Fonds 2022 erfolgreich einen Führungswechsel, bei Kinross Gold ein 300-Millionen-Dollar-Rückkaufprogramm. Die Botschaft an Barrick ist klar: Schluss mit der Underperformance.
Management-Exodus und Neuausrichtung
Parallel zur Aktivisten-Offensive kündigte Interim-CEO Mark Hill am Dienstagabend eine umfassende Umstrukturierung an. Mehrere Top-Manager verlassen das Unternehmen, darunter:
- Kevin Thomson, seit 2014 für strategische Fragen zuständig
- Christine Keener, bisherige COO für Nordamerika (ersetzt durch Tim Cribb)
- Kevin Annett, CFO Nordamerika (ersetzt durch Wessel Hamman)
Gleichzeitig wird die Pueblo Viejo-Mine in der Dominikanischen Republik – eines der profitabelsten Assets – von der Lateinamerika-Einheit in die nordamerikanische Sparte verschoben. Die Botschaft: Barrick konzentriert sich auf sichere, profitable Regionen.
Hill räumte in einem internen Memo auch die „zutiefst besorgniserregende“ Sicherheitsbilanz ein: Drei Tote in diesem Jahr, 19 in den vergangenen fünf Jahren. Das liegt deutlich schlechter als bei Konkurrenten wie Newmont oder Agnico Eagle.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick?
Afrika-Problem: Mali kostet Milliarden
Die strategische Neuausrichtung kommt nicht von ungefähr. Anfang des Jahres verlor Barrick die Kontrolle über die hochprofitable Loulo-Gounkoto-Mine in Mali – Folge eines Streits über neue Steuergesetze. Die Regierung beschlagnahmte 3 Tonnen Gold, vier Barrick-Mitarbeiter sitzen noch immer in Haft. Die Abschreibung: 1 Milliarde Dollar.
Laut Reuters-Quellen erwägt der Vorstand nicht nur die Konzernspaltung, sondern auch den direkten Verkauf afrikanischer Assets sowie des Reko-Diq-Kupfer-Gold-Projekts in Pakistan. In Mali sucht Barrick zunächst eine Einigung mit der Militärregierung – bevor ein möglicher Verkauf ansteht.
Goldpreis auf Rekord, Aktie hinkt hinterher
Das Timing der Elliott-Intervention ist bezeichnend: Gold notiert auf Allzeithochs, doch Barrick-Aktionäre sehen wenig davon. Über fünf Jahre legte die Aktie 52% zu – Konkurrent Agnico Eagle schaffte im selben Zeitraum 142%.
CIBC-Analystin Anita Soni begrüßt die Umstrukturierung ausdrücklich: „Das Management sollte sich auf Assets konzentrieren, die den größten Ertrag bringen – sowohl bei der Produktion als auch in Jurisdiktionen, die bessere Bewertungen ermöglichen.“
Wird Nevada zum Gamechanger?
Die Nevada-Minen, die Barrick gemeinsam mit Newmont betreibt, gelten als Kronjuwelen des Portfolios. Branchenkenner schätzen: Als eigenständiges Unternehmen wäre Nevada eines der größten börsennotierten Goldunternehmen der Welt. Das Fourmile-Projekt soll 2029 in Testproduktion gehen und könnte die Region weiter aufwerten.
Genau hier setzt Elliotts Strategie an: Die wertvollen, risikoarmen nordamerikanischen Assets werden durch die afrikanischen Problemfälle im Gesamtkonzern unterbewertet. Eine Spaltung könnte diesen Discount auflösen.
Barrick: Kaufen oder verkaufen?! Neue Barrick-Analyse vom 20. November liefert die Antwort:
Die neusten Barrick-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Barrick-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Barrick: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...