Frankfurts 23-Prozent-Finale, der Gold-Dämpfer und Zuckerbergs Agenten-Wette

Der deutsche Leitindex erzielt sein bestes Jahresergebnis seit 2019, während Goldpreise nachlassen und Meta mit einer Milliardenübernahme die KI-Strategie forciert.

Kurz zusammengefasst:
  • DAX mit starkem Jahresplus von 23 Prozent
  • Goldpreis korrigiert nach geopolitischen Entspannungszeichen
  • Meta übernimmt KI-Startup Manus für Milliarden
  • Technische Probleme bei Deutscher Bank trotz Kursgewinn

Liebe Leserinnen und Leser,

um Punkt 14:00 Uhr fiel heute in Frankfurt der letzte Hammer dieses Börsenjahres. Die Stille, die daraufhin in den Handelssälen einkehrte, hatte eine besondere Qualität. Es war nicht die erschöpfte Ruhe nach einem Krisenjahr, sondern das fast ungläubige Staunen über eine Performance, die der gefühlten Realität in diesem Land fast trotzig widerspricht.

Während wir uns in Talkshows über Standortnachteile und Bürokratie-Burnout ereifern, haben die Märkte Fakten geschaffen: Der DAX verabschiedet sich mit einem Jahresplus von 23 Prozent aus dem Jahr 2025. Es ist das beste Ergebnis seit 2019.

Doch Vorsicht vor der linearen Fortschreibung. Während in Frankfurt die Bücher triumphierend geschlossen werden, erleben wir global gerade eine interessante Rotation: Gold verliert seinen Nimbus der Unantastbarkeit, und im Silicon Valley wird kurz vor Jahresschluss das nächste Kapitel der KI-Evolution eingeleitet.

Lassen Sie uns diesen letzten Handelstag einordnen – und verstehen, warum die Party an der Börse und die Stimmung in der Fußgängerzone so weit auseinanderklaffen.

Das Frankfurter Paradoxon

Der DAX hat den Handel heute bei 24.490 Punkten beendet. Ein Tagesplus von 0,57 Prozent ist Kosmetik; relevant ist die Jahresbilanz von 23 Prozent. Wer im Januar darauf gewettet hätte, wäre heute ein wohlhabender Mensch – und vermutlich als Fantast belächelt worden.

Der Blick unter die Motorhaube dieses Aufschwungs offenbart jedoch keinen breiten Konjunkturoptimismus, sondern eine zynisch-präzise Wette auf geopolitische Realitäten. Rheinmetall sticht mit einem Jahresplus von fast 150 Prozent hervor. Es ist der profitabelste Spiegel unserer unsicheren Zeit. Auch Siemens Energy und die Commerzbank gehören zu den Gewinnern, während klassische Konsumtitel wie Adidas oder Beiersdorf Federn lassen mussten.

Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners wies heute zurecht darauf hin: Die große Ernte wurde früh eingefahren, das zweite Halbjahr glich eher einem Seitwärtslauf. Dennoch ist die Botschaft klar: Die Börse hat sich von der trüben Stimmung der Realwirtschaft entkoppelt. Der SDAX unterstreicht dies mit über 25 Prozent Plus noch deutlicher – getrieben von Infrastruktur-Wetten wie Friedrich Vorwerk (+203 Prozent).

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Gold: Wenn gute Nachrichten den Kurs drücken

Wer in den letzten Tagen auf eine ungebremste Fortsetzung der Gold-Rallye setzte, wurde eines Besseren belehrt. Der Preis notiert heute bei rund 4.390 US-Dollar je Unze. Vom Allzeithoch der Vorwoche (knapp 4.550 Dollar) haben wir uns damit um über 4 Prozent entfernt.

Die Ironie dabei: Auslöser sind „gute“ Nachrichten. Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen Washington und Peking haben die Risikoaversion der Investoren gedämpft. Wenn die Supermächte reden, sinkt der Bedarf an finanziellem Bunker-Beton – so zumindest die Logik der Algorithmen.

Doch diese Korrektur sollte nicht überinterpretiert werden. Donald Trump bestätigte heute Angriffe auf ein Hafengebiet in Venezuela, und die Rhetorik gegenüber dem Iran verschärft sich. Dass Gold korrigiert, zeigt lediglich, dass der Markt kurzfristig auf das Szenario der ökonomischen Entspannung setzt. Mit einem Jahresplus von über 65 Prozent bleibt das Edelmetall dennoch auf Kurs für das stärkste Jahr seit 1979.

Metas Milliarden-Wette auf „Agentic AI“

Während Nvidia die Hardware-Festung baut, wie wir gestern analysierten, setzt Mark Zuckerberg zum Software-Angriff an. Meta nutzt die letzten Stunden des Jahres für die Übernahme des KI-Startups Manus. Der Preis: Zwischen 2 und 3 Milliarden US-Dollar.

Dieser Deal ist mehr als eine Akquisition; er ist eine Richtungsentscheidung für 2026. Das Schlagwort lautet „Agentic AI“. Manus, ursprünglich mit Wurzeln in China und Sitz in Singapur, baut KI-Agenten, die nicht nur chatten, sondern handeln – der virtuelle Kollege, der Aufgaben selbstständig erledigt. Mit über 100 Millionen Dollar Jahresumsatz war das Startup bereits hochprofitabel.

Politisch ist der Kauf ein Wagnis. Dass ein US-Tech-Gigant ein Unternehmen mit chinesischen Gründern und Investoren (darunter Tencent) schluckt, wird in Washington Argwohn wecken. Meta betont zwar, dass nach dem Deal keine chinesischen Anteile verbleiben, doch der Wettlauf um die intelligenteste Infrastruktur kennt keine geopolitischen Berührungsängste mehr.

Banken: Kurs hui, Technik pfui

Ein Blick auf den heimischen Finanzsektor bot heute ein Lehrstück in Dissonanz. Die Aktie der Deutschen Bank legte um 1,2 Prozent auf 33,15 Euro zu. Doch während die Aktionäre jubeln, raufen sich die Kunden die Haare: Erneut meldeten Nutzer heute massive Probleme beim Onlinebanking – betroffen waren auch Postbank und Norisbank. In einer digitalen Welt sind solche technischen Aussetzer kein bloßes Ärgernis, sondern ein substanzielles Reputationsrisiko.

In Berlin endet derweil eine Ära bei N26 abrupt. Mitbegründer Maximilian Tayenthal zieht sich bereits morgen, zum 31. Dezember, aus dem operativen Geschäft zurück – Monate früher als geplant. Solche Beschleunigungen im Abgang werfen Fragen auf, auch wenn offiziell von einem geordneten Rückzug die Rede ist.

Der Blick über den Tellerrand

Zum Abschluss noch ein Signal aus den USA: Der Chicago PMI stieg heute überraschend deutlich auf 43,5 Punkte. Zwar signalisiert dies noch immer Kontraktion, doch der Wert liegt spürbar über den befürchteten 40 Punkten. Es passt ins Bild eines Jahresendes, das wirtschaftlich weniger katastrophal ausfällt, als viele Pessimisten prophezeit hatten.

Ganz andere Töne kommen aus Österreich: FPÖ-Chef Herbert Kickl fordert einen „Österreich-Korb“ mit festen Preisen für Grundnahrungsmittel. Ein staatlicher Eingriff in die Preisgestaltung? Diese Debatte, flankiert von Überlegungen zu „Einheimischen-Tarifen“, dürfte uns 2026 noch intensiv beschäftigen.

Fazit

Das Börsenjahr 2025 endet versöhnlich, fast euphorisch. Der DAX auf Rekordniveau und die US-Konjunktur robuster als gedacht. Doch der Rücksetzer beim Gold und die anhaltenden IT-Probleme bei unseren Großbanken mahnen uns: Nicht alles ist Gold, was glänzt – manchmal ist es nur eine gut polierte Bilanz oder eine kurzfristige Hoffnung.

Nutzen Sie die kommenden Stunden, um nicht nur Ihre Portfolios, sondern auch Ihre Energiereserven neu zu bewerten. 2026 wird intensiv.

Herzlichst,

Ihr

Eduard Altmann

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