Die Oracle-Aktie zeigt sich nach einem schwierigen November wieder kämpferisch und konnte zuletzt Boden gutmachen. Doch der schöne Schein an der Börse trügt womöglich: Während Anleger den Kurs kurzfristig nach oben treiben, schlagen die Kreditmärkte Alarm. Hintergrund ist eine massive Schuldenaufnahme für den Ausbau der KI-Infrastruktur, die das Risikoprofil des Tech-Riesen deutlich verändert und Erinnerungen an die Finanzkrise weckt.
Schuldenberg wächst rasant
Zentrales Thema für Investoren ist derzeit nicht primär das operative Geschäft, sondern die Bilanzstruktur. Berichten zufolge plant Oracle eine Anleiheemission im Volumen von rund 38 Milliarden US-Dollar. Dieses Kapital wird benötigt, um im kostspieligen Wettlauf um künstliche Intelligenz mitzuhalten und die notwendige Rechenzentrums-Infrastruktur zu finanzieren.
Die Reaktion der Kreditmärkte auf diesen „Schuldenrausch“ fiel prompt und deutlich aus. Die Kosten für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) sprangen auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2008. Dieser Anstieg der Risikoprämien verdeutlicht, dass institutionelle Gläubiger die aggressive Verschuldungsstrategie zunehmend kritisch sehen. Sollte der Ausgabenkurs anhalten, könnten die Nettoschulden bis 2028 auf knapp 290 Milliarden Dollar steigen.
Analysten bleiben vorsichtig
Trotz der Warnsignale von der Fremdkapitalseite halten Aktienanalysten überwiegend an ihrer positiven Einschätzung fest, passen jedoch ihre Erwartungen an die neue Realität an. So senkte die Citi ihr Kursziel von 415 auf 375 US-Dollar, bestätigte aber die Kaufempfehlung. Die Begründung: Die langfristige These, dass Oracle ein Gewinner des KI-Booms ist, bleibt intakt – allerdings müssen die Bewertungen angesichts der volatilen Kursentwicklung neu kalkuliert werden.
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Auch im aktuellen Handel spiegelt sich diese Ambivalenz wider. Zwar konnte die Aktie auf Wochensicht um rund 6 Prozent zulegen, notiert mit einem Schlusskurs von 184,28 Euro jedoch weiterhin über 34 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch vom September.
Blick auf den 10. Dezember
Die gesamte Aufmerksamkeit richtet sich nun auf die Quartalszahlen, die Oracle am kommenden Dienstag, den 10. Dezember, vorlegen wird. Investoren fordern Klarheit zu drei entscheidenden Punkten:
* Auftragslage: Kann das zuletzt massiv gewachsene Auftragspolster tatsächlich in umsatzwirksame Erlöse umgewandelt werden?
* Kapitaleinsatz: Wie genau werden die Milliarden aus der neuen Schuldenaufnahme investiert?
* Profitabilität: Drücken die enormen Infrastrukturkosten die Margen früher als erwartet?
Die anstehenden Ergebnisse werden zur Bewährungsprobe für die Hochrisiko-Strategie des Managements. Gelingt der Nachweis, dass die schuldenfinanzierte Expansion direktes Wachstum generiert, könnte die jüngste Kurserholung an Substanz gewinnen. Enttäuschen jedoch die Margen oder der Ausblick, dürfte das gestiegene Kreditrisiko wieder stärker in den Fokus der Aktionäre rücken.
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