Amazon hat 2025 für Anleger nicht gehalten, was viele erwartet hatten. Mit einem Plus von nur knapp 6 Prozent seit Jahresanfang ist die Aktie zum Schlusslicht der Magnificent Seven geworden – und das, obwohl der S&P 500 um 17 Prozent zulegte. Dabei stehen die fundamentalen Zeichen auf Wachstum: Das Cloud-Geschäft AWS beschleunigt, die Werbeeinnahmen steigen kräftig, und die Wall Street hält an ihren Kaufempfehlungen fest. Was läuft hier schief?
AWS wächst – aber nicht schnell genug
Der Kern der Amazon-Story dreht sich um Amazon Web Services. Im dritten Quartal 2025 legte die Cloud-Sparte um 20 Prozent auf 33 Milliarden Dollar zu – das stärkste Wachstum seit 2022. AWS steuert über 65 Prozent des operativen Gewinns bei und bleibt mit 29 Prozent Marktanteil die Nummer eins.
Das Problem: Microsoft Azure wächst mit 40 Prozent, Google Cloud mit 34 Prozent – beide schneller als AWS. Marktanteile gehen verloren, auch wenn die absolute Führungsposition nicht gefährdet ist. Investoren honorieren diese Dynamik nicht.
Amazon setzt auf eine Aufholjagd. Für 2026 plant das Unternehmen Kapitalausgaben von 125 Milliarden Dollar, primär für KI-Infrastruktur. Die neuen Trainium3-Prozessoren sollen viermal schneller sein als die Vorgängergeneration. Analysten erwarten, dass AWS 2026 um 30 Prozent zulegen könnte – getrieben durch einen Auftragsbestand von 200 Milliarden Dollar.
Kostensenkung durch Automatisierung
Die Effizienzoffensive läuft auf Hochtouren. Im Juli 2025 erreichte Amazon die Marke von einer Million Robotern in seinen Lagern. KI-gestützte Qualitätssysteme werden flächendeckend ausgerollt. Interne Dokumente sprechen von jährlichen Einsparungen in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar bis 2027, verbunden mit dem Abbau von etwa 50.000 manuellen Positionen.
Parallel dazu kündigte CEO Andy Jassy im Oktober 14.000 Stellenstreichungen im Verwaltungsbereich an – offiziell aus kulturellen, nicht aus finanziellen Gründen.
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Freier Cashflow unter Druck
Die aggressive Investitionsstrategie hinterlässt Spuren. Der freie Cashflow fiel im dritten Quartal auf 14,8 Milliarden Dollar – ein Jahr zuvor waren es noch 47,7 Milliarden. Die Ausgaben für Sachanlagen stiegen um fast 51 Milliarden Dollar. Diese Belastung spiegelt den Kapazitätsausbau wider, der Amazon für das KI-Zeitalter wappnen soll.
Wettbewerbsdruck nimmt zu
Im Kerngeschäft E-Commerce intensiviert sich der Wettbewerb. Walmart gewinnt Online-Marktanteile, Temu und Shein ziehen preisbewusste Käufer ab. Amazon reagierte mit der Discount-Plattform „Haul“ und Eigenmarken unter 5 Dollar.
Das Werbegeschäft entwickelt sich zum Lichtblick: 17,7 Milliarden Dollar Umsatz im dritten Quartal bedeuten ein Plus von 24 Prozent. Kooperationen mit Netflix, Spotify und Sirius XM erweitern die Reichweite. Der KI-Shopping-Assistent Rufus erreicht 250 Millionen Kunden und steigert die Kaufabschlussrate um 60 Prozent.
Analysten bleiben optimistisch
44 Kaufempfehlungen stehen einer einzigen Halte-Empfehlung gegenüber. Das mittlere Kursziel liegt bei 296 Dollar – 27 Prozent über dem aktuellen Niveau. BMO Capital hob das Ziel im Dezember auf 304 Dollar an, J.P. Morgan sieht 305 Dollar. Evercore ISI kürte Amazon zum Top-Pick für 2026.
Die Bewertung lässt wenig Spielraum: Mit einem KGV von knapp 33 auf Basis der letzten zwölf Monate ist jede Abweichung vom Wachstumspfad riskant. Die Transformation in Richtung KI-getriebenes Cloud- und Handelsunternehmen muss gelingen – während gleichzeitig Marktanteile verteidigt werden müssen.
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