Oracle steht vor einer richtungsweisenden Woche. Am Mittwoch präsentiert der Software-Konzern seine Ergebnisse für das zweite Geschäftsquartal, doch an der Wall Street herrscht Uneinigkeit über die weitere Entwicklung. Während die Bewertung nach der jüngsten Korrektur für einige Analysten attraktiv erscheint, warnen andere vor den hohen Kosten des KI-Ausbaus und der steigenden Verschuldung.
Gemischte Signale der Analysten
Zum Wochenstart sorgten widersprüchliche Einschätzungen großer Finanzinstitute für Bewegung. Die britische Bank Barclays senkte ihr Kursziel deutlich von 400 auf 330 US-Dollar, behielt aber ihre Einstufung „Overweight“ bei. Dieser Schritt spiegelt die wachsende Vorsicht hinsichtlich der Bewertungsmultiplikatoren in einem volatilen Marktumfeld wider.
Ganz anders bewertet Mizuho die Lage. Analyst Siti Panigrahi bezeichnete den jüngsten Kursrücksetzer als strategische Kaufgelegenheit. Trotz der Korrektur hält die Bank an ihrem Kursziel von 400 US-Dollar und der Einstufung „Outperform“ fest. Die Argumentation: Die Ängste des Marktes bezüglich der explodierenden Kapitalausgaben (CapEx) für Rechenzentren seien im Vergleich zum langfristigen Umsatzpotenzial übertrieben.
Der Fokus liegt auf Cloud-Wachstum und Verschuldung
Marktbeobachter blicken nun gespannt auf die Zahlen am Mittwoch (10. Dezember). Analysten erwarten im Konsens einen Umsatz von rund 16,2 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Ein zentraler Indikator für das zukünftige Wachstum sind die verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO), die Berichten zufolge auf über 455 Milliarden US-Dollar angestiegen sind – maßgeblich getrieben durch die massive Partnerschaft mit OpenAI im Bereich Cloud-Infrastruktur.
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Dennoch gibt es berechtigte Risiken. Das Analysehaus Monness bestätigte sein „Hold“-Rating und verwies auf die angespannte Bilanz. Mit einer Nettoverschuldung von fast 100 Milliarden US-Dollar und einem durch Infrastrukturinvestitionen belasteten freien Cashflow steht das Management unter Druck, eine effiziente Kapitalallokation nachzuweisen. Der Wandel vom traditionellen Softwareanbieter zum Rückgrat der KI-Infrastruktur erfordert massive Vorleistungen.
Die Korrektur im Kontext
Aktuell notiert die Aktie bei 189,50 Euro, was einem Abschlag von rund 32 Prozent gegenüber dem 52-Wochen-Hoch im September entspricht. Diese Korrekturphase wird von vielen als notwendiger Realitätscheck für die gesamte Branche gewertet, nachdem die KI-Euphorie die Kurse im Jahresverlauf stark getrieben hatte. Trotz des Rückgangs bleibt die fundamentale These vieler Experten intakt: Oracle nutzt die stabilen Einnahmen seines Datenbankgeschäfts, um die wachstumsstarken Cloud-Ambitionen zu finanzieren.
Der kommende Mittwoch wird zeigen, ob diese Strategie aufgeht. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung dürfte weniger der reine Umsatz sein, sondern vielmehr der konkrete Ausblick auf die Profitabilität der Cloud-Sparte (OCI) und Pläne zum Schuldenabbau. Gelingt es dem Management, hier zu überzeugen, könnte dies den nötigen Impuls liefern, um den jüngsten Abwärtstrend zu brechen.
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