Die Weichen für die Fed-Sitzung in der kommenden Woche sind gestellt. Der Goldpreis profitierte am Freitag von Daten, die der Notenbank Spielraum für eine lockerere Geldpolitik geben. Die Inflationserwartungen sinken, der Arbeitsmarkt schwächelt – und die Märkte preisen eine Zinssenkung mit 87 Prozent Wahrscheinlichkeit ein.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Einjährige Inflationserwartung fällt auf 4,1 % – niedrigster Stand seit Jahresbeginn
- Fed Fund Futures sehen 87 % Wahrscheinlichkeit für Zinssenkung am 18. Dezember
- Gold verteidigt kritische Unterstützungszone bei 4.180-4.200 USD
- ADP-Report zeigt überraschenden Stellenabbau von 32.000 Jobs
Inflationserwartung liefert grünes Licht
Der vorläufige Konsumklima-Index der University of Michigan kletterte im Dezember auf 53,3 Punkte und übertraf damit die Prognose von 52,0 Zählern. Weitaus bedeutsamer für den Goldmarkt war jedoch die Inflationskomponente: Die einjährigen Inflationserwartungen der Verbraucher fielen von 4,5 auf 4,1 Prozent – der niedrigste Wert des laufenden Jahres.
Diese Entwicklung signalisiert der Fed, dass der Preisdruck nachlässt. Für die Notenbank bedeutet das: Eine Zinssenkung birgt nicht das Risiko, eine neue Inflationsspirale anzustoßen. Gold reagierte prompt und konnte sich von den Wochentiefs lösen.
Arbeitsmarkt verliert an Dynamik
Die Zinswette der Märkte basiert nicht allein auf den Inflationsdaten. Bereits unter der Woche hatte der ADP-Report überraschend einen Stellenabbau im privaten Sektor von 32.000 Jobs ausgewiesen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe bewegten sich ebenfalls auf einem Niveau, das auf eine Abkühlung hindeutet.
Der offizielle Arbeitsmarktbericht des Bureau of Labor Statistics wurde ungewöhnlicherweise vom ersten auf den 16. Dezember verschoben. Das Fehlen dieser wichtigen Datenpunkte dämpfte zwar das Handelsvolumen am Freitag, verstärkte aber zugleich die Nervosität vor der anstehenden Fed-Entscheidung.
Technische Situation bleibt angespannt
Gold bewegt sich derzeit in einer engen Spanne. Die Unterstützungszone zwischen 4.180 und 4.200 Dollar hat sich in den vergangenen Tagen als stabiler Boden erwiesen. Solange diese Marke auf Tagesschlusskursbasis hält, bleibt der kurzfristige Aufwärtstrend intakt. Nach oben begrenzt der Widerstand bei 4.264 Dollar die Bewegung. Ein Durchbruch würde den Weg zu neuen Allzeithochs öffnen.
Am Freitag schloss Gold bei 4.227,70 Dollar, knapp 0,9 Prozent unter dem am Sonntag erreichten 52-Wochen-Hoch. Die Volatilität bleibt mit annualisierten 15,7 Prozent überschaubar, der RSI notiert bei 57,7 im neutralen Bereich.
Entscheidung steht unmittelbar bevor
Die Kombination aus nachlassenden Inflationserwartungen und schwächelndem Arbeitsmarkt hat eine klare Erwartungshaltung geschaffen. Sollte die Fed am 18. Dezember tatsächlich die Zinsen senken, dürfte Gold den Angriff auf die 4.300-Dollar-Marke starten. Eine überraschend hawkische Pause würde hingegen die Unterstützung bei 4.180 Dollar auf die Probe stellen.
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