Rund um Synopsys treffen derzeit mehrere Entwicklungen aufeinander: eine laufende Wertpapierklage mit nahender Frist, deutlich schwächere Zahlen im dritten Quartal, eine spürbare Erholung im Schlussquartal sowie gegensätzliche Bewegungen bei Institutionellen und Insidern. Wie ordnet sich dieses Bild zusammen?
Wertpapierklage und Q3-Schwäche
Im Mittelpunkt steht aktuell die Frist zur Einreichung von Anträgen als Hauptkläger in einem laufenden Wertpapier-Sammelverfahren. Bis zum 30. Dezember 2025 können sich Investoren für diese Rolle bewerben. Mehrere Kanzleien, darunter The Schall Law Firm und Levi & Korsinsky, LLP, erinnern eindringlich an diesen Stichtag.
Die Klage knüpft an die Kursreaktion nach den Zahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 an, die im September veröffentlicht wurden. Der Vorwurf: Das Management habe irreführende Aussagen zur Ertragslage des Segments „Design IP“ gemacht, insbesondere zu den Folgen einer stärkeren Fokussierung auf KI-Kunden.
Konkret stützen sich die Kläger auf folgende Kennzahlen aus Q3 2025:
- Umsatz: 1,74 Mrd. US-Dollar, plus 14 % gegenüber dem Vorjahr, jedoch unter Markterwartung
- Design-IP-Segment: Umsatzrückgang um rund 7,7 % auf 427,6 Mio. US-Dollar
- Gewinn: GAAP-Nettogewinn sinkt um 43 % auf 242,5 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 425,9 Mio. US-Dollar)
Diese Enttäuschung löste am 10. September 2025 einen deutlichen Kursrückgang aus, der die Basis der geltend gemachten Schadensersatzansprüche bildet.
Institutionelle Investoren nutzen Schwächephase
Trotz dieses rechtlichen und fundamentalen Gegenwinds zeigen aktuelle Meldeunterlagen vom 26. Dezember 2025: Größere Adressen bauen ihre Positionen wieder aus, offenbar auch vor dem Hintergrund der besseren Entwicklung im vierten Quartal.
Auffällig sind vor allem diese Bewegungen:
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- Private Trust Co. NA erhöhte seine Beteiligung um 819,7 % auf 3.320 Aktien im Wert von rund 1,64 Mio. US-Dollar.
- Norden Group LLC stockte um 105,3 % auf 4.981 Aktien auf.
- Avanza Fonder AB steigerte sein Engagement um 23,3 % auf 12.157 Aktien mit einem Volumen von etwa 6,0 Mio. US-Dollar.
Diese Käufe deuten darauf hin, dass Teile der institutionellen Anleger das juristische Risiko von den operativen Perspektiven trennen und auf eine nachhaltige Stabilisierung nach den jüngsten Zukäufen setzen.
Q4 2025 zeigt Erholung
Rückenwind erhält diese Sicht durch die frischen Zahlen zum vierten Quartal 2025, die am 10. Dezember vorgelegt wurden und eine Erholung signalisierten.
Im Vergleich zum schwachen dritten Quartal präsentierte sich Q4 deutlich robuster:
- Umsatz: Anstieg auf 2,25 Mrd. US-Dollar, ein Plus von 37,8 % im Jahresvergleich; maßgeblich getrieben durch die Einbeziehung von Ansys
- Ergebnis: Bereinigtes Ergebnis je Aktie (Non-GAAP EPS) von 2,90 US-Dollar, über den Analystenschätzungen von 2,79 US-Dollar
- Ausblick: Prognose für das Geschäftsjahr 2026 mit einem erwarteten Umsatz von rund 9,61 Mrd. US-Dollar, was Zuversicht in die Ansys-Integration signalisiert
Damit stehen einem problematischen dritten Quartal und der laufenden Klage nun deutlich stärkere Zahlen zum Jahresende gegenüber.
Zentrale Marktdaten im Überblick
- Rechtliche Frist: 30. Dezember 2025 (Anträge als Hauptkläger im Sammelverfahren)
- Institutionelle Käufe: Deutliche Aufstockung u. a. bei Private Trust Co. NA (>800 % Plus)
- Insider-Transaktion: Verkauf von 3.657 Aktien durch CFO Shelagh Glaser am 19. Dezember 2025
- Analystenkonsens: Einstufung „Moderate Buy“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von etwa 562 US-Dollar
Insiderverkauf durch die Finanzchefin
Parallel zu den institutionellen Käufen setzt das Management ein anderes Signal. Finanzvorständin Shelagh Glaser veräußerte am 19. Dezember 2025 insgesamt 3.657 Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 460,77 US-Dollar je Aktie. Das Transaktionsvolumen lag damit bei rund 1,68 Mio. US-Dollar.
Nach diesem Verkauf hält Glaser noch 17.842 Aktien. Insiderverkäufe können unterschiedliche Gründe haben, etwa steuerliche Überlegungen oder Portfolioumstellungen. Die zeitliche Nähe zu den starken Q4-Zahlen und der anstehenden Frist im Sammelverfahren sorgt dennoch für Aufmerksamkeit am Markt.
Aktuell spiegelt der Kurs diese Gemengelage wider: Die Aktie profitiert von kräftigem Umsatzwachstum im vierten Quartal und frischen Zuflüssen institutioneller Investoren, bleibt aber zugleich durch die Unsicherheit der laufenden Wertpapierklage und den jüngsten Insiderverkauf begrenzt.
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