Nvidia sorgt für Aufsehen an der Wall Street: Während die Börsen über Weihnachten ruhten, kündigte der KI-Gigant einen 20 Milliarden Dollar schweren Deal mit dem Startup Groq an. Damit schließt CEO Jensen Huang eine potenzielle Lücke im Bereich „Inference“ und holt sich prominente Verstärkung ins Haus. Analysten werten den teuren Schritt als entscheidende Absicherung der Marktführerschaft gegen aufstrebende Konkurrenten.
Angriff auf die Schwachstelle
Im Zentrum der Vereinbarung steht der Zugriff auf die LPU-Technologie von Groq, die speziell auf die Anwendung von KI-Modellen (Inference) ausgelegt ist – im Gegensatz zum bloßen Training der Modelle, Nvidias traditioneller Stärke. Da sich der Markt zunehmend von der Trainingsphase hin zur tatsächlichen Nutzung verschiebt, ist Geschwindigkeit und geringe Latenz entscheidend.
Nvidia sichert sich durch den Deal nicht nur Technologie, sondern betreibt auch massives „Acqui-hiring“. Mit Jonathan Ross, dem Erfinder von Googles TPU, wechselt einer der renommiertesten Köpfe der Branche ins Nvidia-Lager. Strategisch zielt dieser Schritt darauf ab, Rivalen wie AMD oder den großen Hyperscalern den Wind aus den Segeln zu nehmen, die genau diese Nische als Angriffspunkt identifiziert hatten.
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Teuer aber notwendig
Die Analystengemeinde reagierte am ersten Handelstag nach der Pause überwiegend positiv auf die defensive wie offensive Strategie. Die Bank of America bezeichnete den Kaufpreis von rund 20 Milliarden Dollar zwar als „teuer“, stufte ihn aber als „notwendig“ ein, um den technologischen Vorsprung zu wahren. Rosenblatt Securities sieht in dem Deal einen strategischen Sieg, der verhindern könnte, dass Googles eigenes Chip-Ökosystem weiter an Boden gewinnt. Auch Tigress Financial Partners zeigte sich optimistisch und hob das Kursziel deutlich an, da Nvidia nun den gesamten KI-Lebenszyklus nahtlos abdeckt.
Kurs am Rekordhoch
Die Anleger honorieren die aggressive Vorwärtsverteidigung. Die Aktie markierte heute ein neues 52-Wochen-Hoch bei 191,50 USD.
- Aktueller Kurs: 191,50 USD
- Seit Jahresanfang (YTD): +42,10%
- Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt: +35,98%
Ausblick: CES im Fokus
Der Blick richtet sich nun auf die Consumer Electronics Show (CES) im Januar 2026. Marktbeobachter erwarten dort erste konkrete Details, wie die neuen Groq-Assets in die Produkt-Roadmap integriert werden. Mit der Übernahme hat sich Nvidia faktisch eine Versicherung gegen technologische Disruption gekauft und zementiert seinen Status als führender Infrastruktur-Anbieter für künstliche Intelligenz.
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