Oracle Aktie: Kostenexplosion schockt Anleger

Oracle meldet Rekordaufträge, doch massive Ausgaben für KI-Infrastruktur und ein verfehlter Umsatz führen zu deutlichen Kursverlusten. Die Marktreaktion zeigt Skepsis gegenüber der kurzfristigen Rentabilität.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatz verfehlt Analystenerwartungen trotz Cloud-Wachstum
  • Investitionsausgaben steigen um 15 Milliarden Dollar
  • Gewinn wird durch Verkaufserlös verzerrt
  • Rekord-Auftragsbestand wird von Anlegern ignoriert

Oracle präsentierte für das zweite Quartal beeindruckende Auftragseingänge, doch die Anleger reagierten mit einem massiven Abverkauf. Trotz eines rekordverdächtigen Auftragsbestands schickten Investoren den Titel nachbörslich auf Talfahrt. Der Grund ist nicht nur ein verfehlter Umsatz, sondern vor allem eine drastische Erhöhung der Investitionspläne für die KI-Infrastruktur, die Fragen zur kurzfristigen Rentabilität aufwirft.

Umsatz enttäuscht trotz Cloud-Wachstum

Zwar konnte der Technologiekonzern seinen Gesamtumsatz um 14 Prozent auf 16,1 Milliarden US-Dollar steigern, doch das reichte der Wall Street nicht. Analysten hatten im Schnitt mit 16,21 Milliarden US-Dollar gerechnet. Während die Cloud-Infrastruktursparte (IaaS) um satte 68 Prozent zulegte und damit weiterhin stark wächst, drückte die Schwäche im klassischen Softwaregeschäft auf die Bilanz. In einem Marktumfeld, das von KI-Profiteuren makellose Exekution verlangt, wiegt diese Diskrepanz schwer.

Gewinnsprung durch Sondereffekt

Auf den ersten Blick wirkt der bereinigte Gewinn pro Aktie von 2,26 US-Dollar überragend, da er die Erwartungen von 1,64 US-Dollar weit übertraf. Eine detaillierte Analyse zeigt jedoch, dass dieses Ergebnis maßgeblich durch einen Einmaleffekt verzerrt ist.

Oracle verbuchte einen Gewinn von 2,7 Milliarden US-Dollar aus dem Verkauf einer Beteiligung am Chip-Hersteller Ampere. CTO Larry Ellison begründete diesen Schritt mit einer Strategie der „Chip-Neutralität“, um ohne Interessenkonflikte Komponenten von verschiedenen Herstellern wie Nvidia oder AMD beziehen zu können. Ohne diesen Sondereffekt wäre die Ertragslage deutlich weniger glanzvoll ausgefallen.

Massive Ausgabenerhöhung belastet

Der wohl wichtigste Auslöser für den Kursrutsch ist die Prognose für die Investitionsausgaben (Capex). Das Management kündigte an, das Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2026 um 15 Milliarden auf insgesamt 50 Milliarden US-Dollar aufzustocken.

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Allein im abgelaufenen Quartal flossen 12 Milliarden US-Dollar in den Ausbau der Infrastruktur. Investoren sorgen sich zunehmend um den Free Cash Flow und die steigenden Abschreibungen, die mit dem rapiden Aufbau von 72 geplanten Rechenzentren einhergehen. Der Markt zeigt sich skeptisch, ob diese immensen Vorlaufkosten schnell genug profitable Rückflüsse generieren werden.

Auftragsbestand wird ignoriert

Diese Kostensorgen überschatten eine fundamentale Stärke: Die vertraglich gesicherten künftigen Einnahmen (RPO) explodierten auf einen Rekordwert von 523 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 438 Prozent gegenüber dem Vorjahr, getrieben durch Großverträge mit Kunden wie Meta.

Dennoch zeigt die Marktreaktion deutlich, dass Investoren aktuell Kostendisziplin und realisierte Umsätze höher gewichten als langfristige Versprechen. Auch der Ausblick auf das dritte Quartal konnte die Stimmung nicht heben, da die Gewinnprognose hinter den Erwartungen einiger Marktbeobachter zurückblieb. Die Aktie, die sich zuletzt rund 32 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch befand, steht damit vor einer Neubewertung der teuren KI-Strategie.

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