Barrick Aktie: Nach Korrektur

Die Barrick-Aktie erlebt einen Rücksetzer nach einem spektakulären Kursjahr, doch die operative Performance mit Rekord-Cashflow und hohen Margen bleibt intakt.

Kurz zusammengefasst:
  • Starke Korrektur nach historischem Goldpreisrückgang
  • Rekord-Cashflow und Dividendensteigerung im dritten Quartal
  • Portfoliobereinigung und Führungswechsel bei Barrick
  • Analysten bleiben trotz hoher Bewertung optimistisch

Die Rally im Goldsektor hat einen deutlichen Dämpfer bekommen. Ein ungewöhnlich heftiger Rücksetzer beim Goldpreis hat auch Barrick erwischt – nach einem zuvor spektakulären Kursjahr. Entscheidend ist nun weniger der kurzfristige Schlag an der Börse als die Frage, wie robust das Geschäftsmodell bei den neuen Preisniveaus wirklich ist.

Goldkorrektur trifft Barrick

Zu Wochenbeginn kam es am Edelmetallmarkt zur stärksten eintägigen Korrektur seit über zwei Jahren. Der Goldpreis fiel an einem Tag um mehr als 4,5 % und damit rund 200 US‑Dollar vom Rekordniveau um 4.550 US‑Dollar je Unze zurück. Das belastete die gesamte Goldminenbranche.

Barrick-Aktien gaben an diesem Montag um 4,3 % nach und ein Teil der enormen Jahresgewinne wurde abgegeben. Zuvor lagen die Papiere rund 184 % seit Jahresbeginn im Plus, was sie klar vom breiten Markt abhob.

Auslöser der Korrektur war eine Kombination mehrerer Faktoren:

  • kräftige Gewinnmitnahmen nach einem Goldpreisanstieg von etwa 70 % im Jahr 2025
  • eine Anhebung der Margin-Anforderungen für Gold-Futures an der CME um 14 %
  • ein stärkerer US‑Dollar nach robusten US‑Konjunkturdaten
  • technische Verwerfungen („Flash Crash“) an der Shanghai Gold Exchange

Trotz des Rückgangs bleibt die Profitabilität hoch. Mit All‑In Sustaining Costs (AISC) von rund 1.600 US‑Dollar je Unze verdient Barrick auch bei korrigierten Goldpreisen um 4.350 US‑Dollar noch etwa 2.700 US‑Dollar pro Unze – eine komfortable Marge.

Gemessen an den vorliegenden Kursdaten bleibt der Aufwärtstrend intakt: Die Aktie liegt seit Jahresbeginn mehr als 140 % im Plus, notiert nur knapp unter ihrem 52‑Wochen‑Hoch und deutlich über allen relevanten gleitenden Durchschnitten.

Rekord-Cashflow im dritten Quartal

Operativ lief es im dritten Quartal 2025 ausgesprochen stark. Barrick profitierte voll vom „Gold-Superzyklus“ und konnte Rekordzuflüsse im operativen Geschäft melden.

Im Überblick:

  • Goldproduktion: 829.000 Unzen
  • Kupferproduktion: 55.000 Tonnen
  • operativer Cashflow: 2,4 Mrd. US‑Dollar (Rekordwert)
  • Free Cashflow: 1,5 Mrd. US‑Dollar

Auf der Ergebnisseite legte das Unternehmen ebenfalls zu:

  • Umsatz: 4,1 Mrd. US‑Dollar, +23 % gegenüber dem Vorjahr
  • Nettogewinn: 1,3 Mrd. US‑Dollar (0,76 US‑Dollar je Aktie)
  • bereinigter Nettogewinn: 982 Mio. US‑Dollar (0,58 US‑Dollar je Aktie)

Die starke Finanzlage nutzt Barrick für umfangreiche Ausschüttungen an die Aktionäre. Bis Ende des dritten Quartals wurden Aktienrückkäufe im Volumen von 1 Mrd. US‑Dollar durchgeführt, das Programm wurde um weitere 500 Mio. US‑Dollar auf 1,5 Mrd. US‑Dollar aufgestockt.

Parallel dazu erhöhte der Vorstand die Basisdividende um 25 % auf 0,125 US‑Dollar je Aktie je Quartal. Insgesamt werden pro Quartal 0,175 US‑Dollar je Aktie ausgeschüttet, inklusive einer leistungsabhängigen Zusatzdividende von 0,05 US‑Dollar. Das signalisiert Vertrauen in die anhaltend hohe Cash-Generierung.

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Führung, Strategie und Portfolioanpassungen

Zum Ende September 2025 kam es an der Spitze zu einem Führungswechsel. Nach knapp sieben Jahren trat Mark Bristow ab, seither führt Mark Hill als Interim‑CEO das Unternehmen. Hill war zuvor Group Chief Operating Officer und setzt eigenen Aussagen zufolge vor allem auf Verbesserungen bei Sicherheit und operativer Effizienz in den weltweiten Minen.

Strategisch hat Barrick im laufenden Jahr den Konzern neu positioniert. Im Mai 2025 erfolgte ein umfassendes Rebranding: Aus Barrick Gold Corporation wurde Barrick Mining Corporation, das NYSE‑Tickersymbol wechselte von „GOLD“ auf „B“. Der Schritt unterstreicht die wachsende Bedeutung des Kupfergeschäfts neben Gold.

Auch im Portfolio hat sich einiges bewegt. 2025 wurden mehrere Nicht-Kern-Assets veräußert:

  • Verkauf der Hemlo-Goldmine an Carcetti Capital Corp. für bis zu 1,09 Mrd. US‑Dollar
  • Verkauf der Tongon-Goldmine an Atlantic Group für bis zu 305 Mio. US‑Dollar
  • zusammen mit den Transaktionen Donlin und Alturas summieren sich die Erlöse auf rund 2,6 Mrd. US‑Dollar

Zudem konnte Barrick einen langwierigen Konflikt in Mali beilegen. Nach einem einjährigen Streit mit der Regierung erhielt das Unternehmen im Dezember 2025 wieder die operative Kontrolle über die dortige Mine. Teil der Einigung sind eine Verlängerung der Abbau-Genehmigung um zehn Jahre und die Rückgabe von etwa drei Tonnen zuvor beschlagnahmten Goldes. Das wirkt wie ein zusätzlicher Rückenwind für die Produktion und Bilanz.

Bewertung und Analystensicht

Nach dem starken Kursanstieg wird Barrick inzwischen mit einem deutlichen Bewertungsaufschlag gehandelt. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit rund 21 auf Basis der vergangenen zwölf Monate spürbar über dem langjährigen Durchschnitt von etwa 15 für das Jahr 2025.

Die Marktkapitalisierung bewegt sich bei rund 77 Mrd. US‑Dollar. Mit einem Kursplus von etwa 184 % seit Jahresbeginn hat die Aktie den S&P 500, der um 16 % zugelegt hat, deutlich hinter sich gelassen.

Trotz der bereits starken Performance bleibt die Analystenstimmung ausgesprochen positiv. Von 18 erfassten Experten stufen 13 den Titel als „Strong Buy“ ein, drei weitere als „Moderate Buy“. Der durchschnittliche Zielkurs liegt bei 47,84 US‑Dollar und signalisiert damit nur begrenztes Aufwärtspotenzial gegenüber den aktuellen Notierungen um 44 US‑Dollar.

Einzelne Häuser sind etwas optimistischer geworden:
– UBS hat das Kursziel von 39 auf 47 US‑Dollar angehoben und bleibt bei „Buy“.
– Jefferies erhöhte sein Ziel von 46 auf 55 US‑Dollar, mit Verweis auf erwartete Margensteigerungen und stärkeren Free Cashflow im Jahr 2026.

Produktion und Projekte im Ausblick

Die Produktionsprognose für 2025 bleibt unverändert. Barrick rechnet weiterhin mit 3,15 bis 3,50 Mio. Unzen Gold für das Gesamtjahr und bewegt sich derzeit auf die untere Hälfte dieser Spanne zu. Damit bestätigt das Management, dass der jüngste Marktschock an den Edelmetallmärkten die laufende Förderung bislang nicht aus der Spur bringt.

Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Fourmile‑Projekt in Nevada. Es zählt zu den bedeutendsten Goldfunden dieses Jahrhunderts und hat das Potenzial, die ausgewiesenen Ressourcen im Laufe des Jahres 2025 zu verdoppeln. Gelingt dieser Ausbau wie geplant, könnte Fourmile in den kommenden Jahren zu einem zentralen Wachstumstreiber werden und die Wirkung kurzfristiger Preisschwankungen zusätzlich abfedern.

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