Der iShares MSCI World ETF (URTH) blickt auf ein starkes Börsenjahr 2025 zurück. Seit Jahresbeginn liegt die Rendite bei rund 20,5 % – getragen vor allem von US-Technologie- und KI-Werten. Gleichzeitig zeigt sich jedoch eine wachsende Lücke zu globalen Indizes mit Schwellenländeranteil. Wie stark prägt dieser Industrieländer-Fokus inzwischen das Profil des ETFs?
Industrieländer im Aufwind – mit Lücke zu Schwellenländern
Das zentrale Anlagethema des MSCI World ETF bleibt die Bevorzugung von Industrieländern wie USA, Europa, Japan, Kanada und Australien. 2025 wurde dieses Narrativ vor allem durch den KI-Boom gestützt, der US-Aktienbewertungen hoch gehalten hat.
Im Spätherbst zeichnete sich jedoch eine Verschiebung ab. Trotz der kräftigen Gewinne blieb URTH leicht hinter breiteren Benchmarks wie dem MSCI ACWI zurück. Hintergrund ist eine deutliche Rally von rund 30 % in den Emerging Markets, die der ETF vollständig ausschließt.
Damit stellt sich für Investoren die Frage, ob der „Developed Only“-Ansatz den Verzicht auf Wachstumsregionen wie Indien und Teile Asiens weiterhin rechtfertigt. Für viele bleibt URTH dennoch ein bevorzugtes Instrument, um politisch und geopolitisch riskantere Märkte zu meiden.
Portfolio-Struktur: KI-Giganten dominieren
Die größte Veränderung im Portfolio betrifft die Rangfolge der Top-Positionen. Die „Magnificent Seven“ bleiben klar tonangebend, allerdings mit Verschiebungen zugunsten der KI-Infrastruktur.
Top-10-Positionen (Gewichtung in %):
- NVIDIA Corp (NVDA): 5,26 % – inzwischen größte Position, vor Apple
- Apple Inc (AAPL): 4,94 %
- Microsoft Corp (MSFT): 4,09 %
- Amazon.com Inc (AMZN): 2,65 %
- Alphabet Inc Class A (GOOGL): 2,25 %
- Broadcom Inc (AVGO): 2,18 % – profitiert von hoher Nachfrage nach Spezialchips
- Alphabet Inc Class C (GOOG): 1,88 %
- Meta Platforms Inc (META): 1,69 %
- Tesla Inc (TSLA): 1,51 % – Erholung in der zweiten Jahreshälfte 2025
- JPMorgan Chase & Co (JPM): ca. 1,04 %
Damit vereinen die zehn größten Positionen inzwischen rund 27,5 % des Fondsvolumens auf sich. Der ETF trägt damit ein spürbar erhöhtes Klumpenrisiko im Bereich US-Mega-Cap-Tech, das allein über 20 % der Allokation ausmacht.
Auch geografisch ist die Konzentration deutlich:
– USA: ca. 70 %
– Japan: ca. 6 %
– Großbritannien: ca. 4 %
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URTH präsentiert sich damit weniger als „rein globaler“ Fonds, sondern eher als US-lastiger Industrieländer-ETF mit internationalen Beimischungen.
Performance und Handelsbild
Der Nettoinventarwert liegt bei rund 186,09 US-Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten bewegte sich der Kurs in einer Spanne von 132,93 bis 187,95 US-Dollar.
Die jüngste Wertentwicklung im Überblick:
- 1 Woche: -0,96 % (Konsolidierung nach Höchstständen Anfang Dezember)
- 1 Monat: +2,66 %
- 3 Monate: +3,80 %
- Jahr 2025 (seit Jahresbeginn): +20,48 %
Beim Handel zeigt sich ein eher ruhiges Bild. Das durchschnittliche Tagesvolumen liegt bei rund 260.000 Anteilen, was auf eine starke Verankerung bei langfristig orientierten, meist institutionellen Investoren schließen lässt. Die Geld-Brief-Spanne ist eng, der Auf- bzw. Abschlag zum NAV mit 0,09 % gering – ein Hinweis auf effizient funktionierende Market Maker-Strukturen trotz der globalen Streuung der Basiswerte.
Einordnung im Wettbewerbsumfeld
URTH tritt direkt gegen globale „All World“-ETFs an, vor allem gegen Produkte, die zusätzlich Schwellenländer abdecken. Der zentrale Unterschied liegt im klar definierten Ausschluss von Emerging Markets.
Damit positioniert sich der Fonds als Vehikel für Anleger, die bewusst auf Industrieländer setzen und gleichzeitig die erhöhte politische und wirtschaftliche Unsicherheit vieler Schwellenländer meiden wollen – in Kauf genommen wird dafür eine mögliche Unterperformance in Phasen starker EM-Rallys wie 2025.
Im weiteren Jahresverlauf bleibt besonders relevant, ob sich die aktuelle Stärke der Schwellenländer verstetigt oder ob der KI-getriebene Vorsprung der Industrieländer – und damit der Fokus von URTH – erneut stärker ins Gewicht fällt.
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