Netflix gerät durch eine feindliche Gegenofferte massiv unter Druck. Kaum hatte der Streaming-Riese am 5. Dezember die 82,7-Milliarden-Dollar-Übernahme von Warner Bros. Discovery verkündet, kontert Paramount Skydance mit einem höheren Angebot direkt an die Aktionäre. Die Aktie korrigiert deutlich, Analysten stufen reihenweise ab.
Das Problem: Die geplante Übernahme würde Netflix mit 59 Milliarden Dollar neuer Schulden belasten. Und niemand weiß, ob Kartellbehörden das Megadeal überhaupt durchwinken.
Warner Bros. für 82,7 Milliarden Dollar
Netflix bietet 27,75 Dollar je Aktie für Warner Bros. Discovery – aufgeteilt in 23,25 Dollar Cash und 4,50 Dollar in Netflix-Aktien. Mit dem Deal würden die Filmstudios, HBO Max und HBO unter das Dach des Streaming-Marktführers wandern.
Die Finanzierung über 59 Milliarden Dollar Fremdkapital alarmiert Investoren. Seaport Research Partners senkte sein Kursziel von 138 auf 115 Dollar, Pivotal Research Group stufte von „Buy“ auf „Hold“ ab.
Wichtige Deal-Eckdaten:
- Unternehmenswert: 82,7 Milliarden Dollar
- Erwartete Kosteneinsparungen: 2-3 Milliarden Dollar jährlich ab Jahr drei
- Ausstiegsgebühr bei Scheitern: 5,8 Milliarden Dollar zahlt Netflix
- Geplanter Abschluss: 12-18 Monate
Paramount schießt quer
Am 8. Dezember machte Paramount Skydance den Überraschungszug: CEO David Ellison wandte sich direkt an die Warner Bros.-Aktionäre mit einem reinen Cash-Angebot von 30 Dollar je Aktie. Gesamtvolumen: 77,9 Milliarden Dollar.
Ellisons Argument: Der Netflix-Deal werde an den Kartellbehörden scheitern. Die Kombination aus Netflix und HBO Max würde rund 420 Millionen Streaming-Abonnenten weltweit kontrollieren – ein Marktanteil von etwa 45 Prozent. Regulierer werden traditionell ab 30 Prozent hellhörig.
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Kartellamt als Unsicherheitsfaktor
Analysten schätzen die Wahrscheinlichkeit einer Ablehnung auf 35 bis 40 Prozent. Die Trump-Regierung soll das Vorhaben skeptisch sehen. TD Cowen-Analyst Doug Creutz warnt vor „erheblicher regulatorischer Prüfung“ – eine Genehmigung sei „alles andere als sicher“.
Netflix-Co-CEOs Greg Peters und Ted Sarandos verteidigten den Deal auf der UBS Global Media Conference. Sie betonen komplementäre Inhalte und Arbeitsplatzerhalt – ein Seitenhieb auf Paramount, dessen angepeilte 6-Milliarden-Synergien massive Entlassungen bedeuten würden.
Wall Street gespalten
Needham-Analystin Laura Martin hält zwar an ihrem 150-Dollar-Kursziel fest, zweifelt aber am strategischen Sinn. Sie argumentiert, Netflix setze „83 Milliarden Dollar zusätzlichen Wert dem Risiko durch KI-Disruption aus“. Ohne das Alt-Studio-Geschäft von Warner Bros. stünde Netflix besser da.
Der Konsens von 46 Analysten zeigt:
- 27 Analysten: Strong Buy
- 3 Analysten: Moderate Buy
- 14 Analysten: Hold
- 2 Analysten: Strong Sell
- Durchschnittliches Kursziel: 131,34 Dollar
Operatives Geschäft läuft
Unabhängig vom Deal-Chaos bleiben die Fundamentaldaten intakt. Im dritten Quartal 2025 kletterte der Umsatz um 17 Prozent auf 11,5 Milliarden Dollar. Der Free Cashflow erreichte 2,7 Milliarden Dollar, die Kasse zeigt 9,3 Milliarden Dollar.
Netflix verbuchte in den USA und Großbritannien die höchsten Marktanteile seiner Geschichte. Das Werbegeschäft soll 2025 seinen Umsatz mehr als verdoppeln. Mit über 300 Millionen zahlenden Abonnenten in 190 Ländern bleibt Netflix klarer Marktführer.
Die Entscheidung in dieser Bieterschlacht dürfte die Streaming-Landschaft für Jahre prägen. Warner Bros.-Aktionäre müssen sich bis Mitte 2026 zwischen beiden Angeboten entscheiden – vorausgesetzt, die Kartellbehörden spielen mit.
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