TSMC sorgt zum Wochenende für reichlich Gesprächsstoff – und das gleich auf zwei Ebenen. Große Fonds drehen an ihren Positionen, während in den USA von einer möglichen Investitionssumme die Rede ist, die frühere Pläne deutlich in den Schatten stellen würde. Im Kern geht es damit um eine Frage: Wie ordnen Profianleger die Mischung aus gewaltigen Expansionsplänen und bereits stark gelaufenem Kurs ein?
Geteiltes Bild bei institutionellen Investoren
Neue Pflichtmitteilungen vom Samstag zeigen ein gemischtes Stimmungsbild bei den Großanlegern.
Auf der Verkäuferseite steht Bamco Inc. NY. Das Haus hat im jüngsten Berichtszeitraum 63.893 TSMC‑Aktien abgegeben und seine Position damit um rund 9,9 % reduziert. Nach dem Teilverkauf hält Bamco noch 579.204 Aktien im Wert von etwa 131,18 Mio. US‑Dollar. Angesichts der vorangegangenen Rally in Richtung und über die Marke von 300 US‑Dollar dürfte es sich dabei um klassisches Gewinnmitnehmen in der Nähe historischer Höchststände handeln.
Ganz anders positioniert sich Absoluto Partners Gestao de Recursos Ltda. Der Investor hat sein TSMC‑Engagement um 21,1 % ausgebaut und 4.851 zusätzliche Aktien aufgenommen. Der Chipauftragsfertiger macht nun rund 3,8 % des Gesamtportfolios von Absoluto aus und ist damit die sechstgrößte Position des Hauses.
Diese gegenläufigen Schritte zeigen die aktuelle Spannbreite der Einschätzungen: Einige Akteure nutzen den Rücksetzer von den Rekordständen zum Ausstieg auf hohem Niveau, andere sehen im jüngsten Rückgang einen attraktiven Einstiegs- oder Aufstockungsmoment.
US‑Expansion: Investitionen über 200 Milliarden Dollar?
Noch weitreichender als die Portfoliobewegungen sind die politischen Signale aus Washington. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie groß TSMCs Präsenz in den USA langfristig werden könnte.
Der US‑Handelsminister Howard Lutnick erklärte am Wochenende, er halte es für möglich, dass TSMC seine Investitionen in den Vereinigten Staaten auf mehr als 200 Mrd. US‑Dollar ausweitet. Das wäre eine Größenordnung weit jenseits früherer Zusagen und würde zu den größten ausländischen Direktinvestitionen in der US‑Geschichte zählen. Lutnick sprach zudem von rund 30.000 potenziellen Arbeitsplätzen, die durch einen derart massiven Ausbau entstehen könnten.
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Die Aussagen fielen vor dem Hintergrund der Debatte um den CHIPS Act und die künftige Ausgestaltung von Subventionen für Halbleiterfertigung. Lutnick kritisierte frühere Förderstrukturen und warb zugleich für eine deutliche Ausweitung der heimischen Produktionskapazitäten.
Für TSMC hätte ein solcher Schritt erhebliche Folgen:
– Kapitalallokation: Ein Investitionsvolumen jenseits von 200 Mrd. US‑Dollar würde die langfristige Verteilung der Mittel im Konzern klar zugunsten der USA verschieben.
– Geopolitik: Der Druck westlicher Staaten, fortschrittliche Chipfertigung ins eigene Land zu holen, nimmt weiter zu – TSMC steht dabei im Zentrum.
– Kostenstruktur: Eine deutlich größere US‑Fertigung könnte die Kostenbasis verändern und macht die künftige Ausgestaltung von Förderprogrammen strategisch noch wichtiger.
Noch handelt es sich um politische Aussagen, nicht um offiziell bestätigte Investitionspläne des Unternehmens. Die Richtung ist aber klar: Der geopolitische Einfluss auf TSMCs Standort- und Investitionsentscheidungen wird eher stärker als schwächer.
Kursbild und fundamentaler Hintergrund
Nach einem Rekordlauf an der Börse konsolidiert die TSMC‑Aktie aktuell. Am Freitag schloss der Titel bei 249,00 Euro und liegt damit knapp über dem Niveau vor einer Woche, aber rund 6 % unter dem jüngsten 52‑Wochen‑Hoch von 265,50 Euro. Trotz dieser Verschnaufpause steht seit Jahresanfang ein deutlicher Kurszuwachs von über 26 % zu Buche.
Fundamental bleibt die Ausgangslage laut den jüngsten Daten robust. Das Unternehmen hat im November 2025 starke Umsätze gemeldet und damit die anhaltend hohe Nachfrage nach fortgeschrittenen Fertigungsprozessen unterstrichen, insbesondere für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz. Zudem hält TSMC an seiner Ausschüttungspolitik fest: Die zuletzt deklarierte Quartalsdividende liegt bei 0,9678 US‑Dollar je Aktie, was auf Jahressicht rund 3,87 US‑Dollar entspricht.
Damit treffen zwei Entwicklungen aufeinander: ein Kurs, der nach einer starken Rally in eine normale Konsolidierungsphase übergeht, und strategische Signale, die auf weiter steigende Investitionen und zunehmenden geopolitischen Druck hindeuten. Ob kurzfristig eher die Gewinnmitnahmen der institutionellen Verkäufer oder die langfristige Wachstumsstory der Käufer den Ton angeben, entscheidet sich in den kommenden Handelstagen vor allem daran, wie der Markt die Kombination aus US‑Expansionsfantasie und bereits hohem Bewertungsniveau einpreist.
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