Microsoft Aktie: Teure KI-Wette

Microsoft erhöht Preise für Office 365, investiert massiv in KI-Infrastruktur und sieht sich Kritik von Großinvestoren sowie einem Milliarden-Rechtsstreit ausgesetzt.

Kurz zusammengefasst:
  • Preisanstieg für Microsoft 365 ab Mitte 2026
  • Über 23 Milliarden Dollar für KI-Rechenzentren
  • Norwegischer Staatsfonds kritisiert CEO-Vergütung
  • Klage über 2,8 Milliarden im Cloud-Geschäft

Microsoft zieht die Preisschraube bei Microsoft 365 an, pumpt Milliarden in neue KI-Infrastruktur – und kassiert gleichzeitig Widerstand von einem der mächtigsten Investoren der Welt. Dazu kommt ein Milliardenrechtsstreit im Cloud-Geschäft. Wie passt dieses aggressive Wachstumstempo zu einer Aktie, die zuletzt eher seitwärts tendiert?

Preiserhöhungen als Ertragshebel

Ein zentraler Auslöser für die aktuelle Diskussion rund um Microsoft sind die bestätigten weltweiten Preiserhöhungen für Microsoft 365 ab dem 1. Juli 2026. Betroffen sind vor allem gewerbliche Kunden und die öffentliche Hand.

Konkret plant Microsoft unter anderem:
– Microsoft 365 Business Basic: künftig rund 7 US‑Dollar pro Nutzer und Monat
– Business Standard: etwa 14 US‑Dollar
– Enterprise-Pläne E3 und E5: Anhebung auf 39 bzw. 60 US‑Dollar

Damit will der Konzern den durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer (ARPU) steigern und die stark ausgebauten KI-Funktionen im Office‑Paket gezielt monetarisieren. Am Markt wird das als Beleg für erhebliche Preissetzungsmacht gewertet. Gleichzeitig steht die Frage im Raum, ob Wettbewerber von möglicher Kundenabwanderung profitieren könnten, falls Unternehmen den Aufschlag nicht mitgehen wollen.

23 Milliarden Dollar für KI-Infrastruktur

Parallel erhöht Microsoft seine Investitionen in Rechenzentren und KI-Kapazitäten deutlich. Insgesamt über 23 Milliarden US‑Dollar sollen in neue Infrastrukturprojekte fließen, mit einem klaren Schwerpunkt auf Wachstumsmärkte.

Die größten Brocken:
– Rund 17,5 Milliarden US‑Dollar für Projekte in Indien ab 2026
– Über 5,4 Milliarden US‑Dollar (7,5 Milliarden CAD) für Ausbaupläne in Kanada

Diese Investitionen unterstreichen den konsequenten „AI-first“-Kurs des Unternehmens. Sie sollen die Basis schaffen, um Azure und KI-Dienste wie Copilot über Jahre hinweg skalieren zu können. Kurzfristig belasten derartige Summen allerdings den freien Cashflow – ein Punkt, den skeptische Investoren kritisch sehen, solange der konkrete Rückfluss der Mittel noch nicht sichtbar ist.

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Ärger um CEO-Vergütung und Doppelfunktion

Für zusätzliche Spannung sorgt ein Governance-Thema: Der norwegische Staatsfonds, mit gut 2 Billionen US‑Dollar einer der größten Vermögensverwalter der Welt, hat gegen das Vergütungspaket von CEO Satya Nadella gestimmt. Gleichzeitig lehnte der Fonds dessen Doppelrolle als CEO und Chairman des Boards ab.

Trotz dieser Gegenstimme wurde das Paket vom Aufsichtsrat durchgewunken – inklusive deutlicher Erhöhung durch Aktienzuteilungen. Der Vorgang macht jedoch deutlich, dass große institutionelle Investoren die Relation von Top-Management-Bezahlung, Transparenz und Wertschöpfung für Aktionäre zunehmend kritisch prüfen.

Rechtsstreit und Bewertung im Fokus

Belastend wirkt zudem ein juristisches Risiko: Microsoft sieht sich mit einer Klage über 2,81 Milliarden US‑Dollar konfrontiert. Dem Unternehmen wird vorgeworfen, bei Cloud-Lizenzen zu hohe Preise verlangt zu haben. Angaben zu einer möglichen Einigung oder Rückstellung gibt es bislang nicht, die Klage erhöht aber die Unsicherheit im margenstarken Cloud-Geschäft.

Auf der Bewertungsseite bleiben viele Analysten dennoch positiv und rechnen im Schnitt weiterhin mit deutlichem Kurspotenzial: Die Konsens-Kursziele liegen bei rund 625 US‑Dollar und damit spürbar über dem aktuellen Niveau. Kurzfristig dominiert aber die Frage, wie der Markt den Mix aus höheren Preisen, kräftigen KI-Investitionen, Governance-Debatte und Rechtsrisiken einpreist.

Aktie konsolidiert – was jetzt zählt

An der Börse spiegelt sich das Gesamtbild derzeit in einer moderaten Konsolidierung wider: Auf Wochensicht liegt die Aktie rund 3 % im Minus, im 30‑Tage‑Vergleich steht ein Rückgang von gut 7 % zu Buche. Auf Jahressicht beträgt das Minus knapp über 5 %, der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch von Ende Juli liegt bei rund 13 %.

Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte sein, ob Microsoft in den kommenden Quartalen belegen kann, dass die massiven KI-Investitionen zügig in steigende Umsätze und Margen münden – und dass die Preiserhöhungen bei Microsoft 365 eher die Erträge stützen als Kunden vertreiben. Gelingt dieser Nachweis, könnten die aktuellen Kursschwankungen im Rückblick als normale Atempause in einem langfristig von KI getriebenen Wachstumspfad erscheinen.

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