DeFi Technologies steht aktuell zwischen strategischer Expansion und regulatorischen Fragen. Während das Unternehmen mit neuen Produkten in Brasilien wächst, belasten Unklarheiten bei der Aktionärsstruktur und ein plötzlicher Abgang im Verwaltungsrat die Stimmung. Wie stark überlagert das Governance-Thema die positive Story aus Lateinamerika?
Governance-Update und Rücktritt im Board
Auslöser der jüngsten Diskussionen ist eine Mitteilung vom 22. Dezember, die auf Aufforderung der Ontario Securities Commission (OSC) veröffentlicht wurde. Darin ging das Unternehmen auf anhaltende Abweichungen zwischen Aktienpositionen bestimmter Broker-Dealer und den Beständen in zentralen Verwahrstellen wie der DTC und CDS ein.
Parallel dazu bestätigte DeFi Technologies den sofortigen Rücktritt von Verwaltungsratsmitglied Stefan Hascoet. Er gehörte dem Gremium seit Juni 2023 an. Sein Rückzug fällt in eine operative Phase, in der das Unternehmen seine Kapitalmarktstruktur ausbaut und ohnehin unter erhöhter Beobachtung steht.
Die Untersuchung der Unstimmigkeiten in den Aktienbeständen läuft bereits seit Juni gemeinsam mit Shareholder Intelligence Services. Ziel ist es, die Ursachen der Differenzen in den Handels- und Bestandsdaten zu klären. Das Unternehmen betonte, dass man nicht davon ausgehe, dass die Abweichungen die Stimmabgabe auf der Hauptversammlung 2025 beeinflusst haben. Die Einbindung der OSC und der zeitgleiche Rücktritt im Board unterstreichen jedoch den regulatorischen Druck.
Expansion nach Brasilien
Die internen Themen überlagern teilweise eine strategisch wichtige Markterweiterung. Am 19. Dezember feierte DeFi Technologies in São Paulo die Notierung seiner Brazilian Depositary Receipts (BDRs) unter dem Ticker DEFT31 sowie fünf Valour Exchange Traded Products (ETPs) mit einem offiziellen Schlussglocken-Event an der B3-Börse.
Die ETPs umfassen unter anderem Produkte auf Bitcoin (BTCV), Ethereum (ETHV) und Solana (VSOL). Der Handel an der B3 hatte bereits am 17. Dezember begonnen und verschafft dem Unternehmen direkten Zugang zur brasilianischen Kryptoökonomie, deren Volumen auf rund 319 Milliarden US‑Dollar geschätzt wird.
Damit baut DeFi Technologies seine Präsenz in Lateinamerika weiter aus – ein Markt, in dem digitale Vermögenswerte in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen haben.
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Schwieriges Quartal und Vertrauensfrage
Die aktuelle Gemengelage folgt auf ein schwaches viertes Quartal, in dem das Vertrauen der Anleger bereits gelitten hat. Mitte November kam es zu einem Führungswechsel: Mitgründer Johan Wattenström löste Olivier Roussy Newton als CEO ab.
Kurz vor diesem Wechsel senkte DeFi Technologies die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 deutlich – von ursprünglich 218,6 Millionen US‑Dollar auf etwa 116,6 Millionen US‑Dollar. Diese Korrektur markiert einen klaren Einschnitt in den Wachstumserwartungen. Vor diesem Hintergrund wird die Kombination aus Governance-Fragen, Managementwechsel und strategischer Expansion derzeit besonders kritisch bewertet.
Die aktuelle Phase ist damit stark von einem „Show-me“-Charakter geprägt: Der Markt wartet auf belastbare Belege, dass das Geschäftsmodell unter der neuen Führung wieder planbarer wird und die Kapitalmarktstruktur stabil steht.
Ausblick auf die nächsten Monate
In der verkürzten Handelswoche dürfte der Fokus vor allem auf dem weiteren Verlauf der Überprüfung der Aktienungleichgewichte liegen. Entscheidend wird, ob das Unternehmen im ersten Quartal 2026 konkrete Ergebnisse dieser Untersuchung vorlegen kann und welche Maßnahmen sich daraus ergeben.
Parallel rückt die operative Seite in Brasilien in den Blick. Analysten erwarten vor allem Klarheit darüber, ob die BDR-Notierung DEFT31 und die neu gestarteten ETPs an der B3 in den ersten Monaten 2026 ausreichendes Handelsvolumen und Erträge generieren, um die gesenkte Umsatzprognose teilweise zu kompensieren.
Für die Aktie selbst wird es entscheidend sein, ob sie sich in diesem Umfeld über den jüngsten Unterstützungszonen behaupten kann. Auf operativer Ebene stehen die Entwicklung der Umsätze aus Brasilien und der Stand der Governance-Aufarbeitung im ersten Halbjahr 2026 im Mittelpunkt der Bewertung.
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