Der dänische Offshore-Wind-Riese Orsted erhält Rückenwind aus Washington. Ein US-Bundesgericht erklärte das von Präsident Trump verhängte Verbot neuer Windprojekte für rechtswidrig – ein Urteil, das die gebeutelte Aktie auf ein Viermonatshoch katapultierte. Doch wie nachhaltig ist die Erleichterung?
Kerninformationen:
– Bundesrichterin kippt Trump-Dekret als „willkürlich und gesetzeswidrig“
– Orsted-Aktie springt um 4,4% nach oben
– Revolution Wind und Sunrise Wind profitieren von Klarheit
– Berufung durch Trump-Regierung möglich
Bundesgericht stellt sich gegen Trump
Bundesrichterin Patti Saris urteilte am 8. Dezember unmissverständlich: Trumps Exekutivanordnung vom Januar, die neue Windprojekte auf See und an Land auf unbestimmte Zeit stoppte, verstoße gegen geltendes Recht. Mehr als ein Dutzend US-Bundesstaaten und Organisationen aus dem Clean-Energy-Sektor hatten geklagt.
Die 47-seitige Entscheidung hebt faktisch den Genehmigungsstopp für neue Wind-Lizenzen auf. Allerdings droht Berufung – und wie die Bundesbehörden künftig mit neuen Anträgen umgehen, bleibt unklar.
Kurssprung nach monatelanger Talfahrt
Die Orsted-Aktie reagierte mit einem Anstieg auf rund 137 Dänische Kronen. Der Industriekollege Vestas Wind Systems legte zeitgleich 3,7% zu. Trotz der Erholung steht Orsted im Jahresverlauf mit einem Minus von etwa 57% da – die regulatorische Unsicherheit in den USA hat tiefe Spuren hinterlassen.
US-Projekte gewinnen Planungssicherheit
Das Urteil betrifft direkt zwei Großprojekte:
Revolution Wind: Der nahezu fertiggestellte Windpark mit 65 Turbinen vor Rhode Island war im August durch eine Baustopp-Anordnung auf Eis gelegt worden. Nach einem separaten Gerichtsurteil im September laufen die Arbeiten wieder. Das Projekt war zu etwa 80% abgeschlossen.
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Sunrise Wind: Die 84-Turbinen-Anlage kommt trotz schwieriger Rahmenbedingungen langsam voran.
„Das Urteil sollte die verbliebene Unsicherheit für Entwickler mit laufenden US-Projekten beseitigen“, schreiben Analysten von RBC Europe.
Politischer Gegenwind hält an
Massachusetts‘ Gouverneurin Maura Healey begrüßte die Entscheidung als wichtigen Schritt für Arbeitsplätze und bezahlbare Energie. Die Trump-Administration dagegen signalisiert Widerstand: Sprecher Taylor Rogers bezeichnete die Offshore-Wind-Genehmigungen der Biden-Regierung als „grünen Betrug“.
Die für den 15. Dezember angesetzte Statuskonferenz könnte zeigen, wie es konkret weitergeht. Juristen rechnen mit anhaltenden Rechtsstreitigkeiten.
Konzernumbau läuft parallel
Orsted befindet sich mitten in einer strategischen Neuausrichtung. Im Oktober kündigte der Konzern an, bis Ende 2027 rund 2.000 Stellen zu streichen. Eine kürzlich abgeschlossene Kapitalerhöhung von 60 Milliarden Dänischen Kronen soll die Bilanz stärken. Operativ konzentriert sich das Unternehmen auf Europa und ausgewählte Asien-Pazifik-Märkte.
Positiv: Am 4. Dezember speiste der deutsche Windpark Borkum Riffgrund 3 erstmals Strom ins Netz ein. Mit 10,2 GW installierter Kapazität und 8,1 GW im Bau bleibt Orsted global führend.
Am 6. Februar 2026 folgen die Zahlen zum vierten Quartal. Analysten erwarten Updates zum US-Portfolio und möglichen weiteren Abschreibungen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 137 Kronen – exakt auf aktuellem Niveau.
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